Wird Karate (Shotokan) mit der Zeit Anwendungsbezogener?

3 Antworten

So etwas ist Vereinseigen. Das hat NICHTS mit der Qualität des Trainings zu tun. Randori (nicht Kumite) wird normalerweise ab Grüngurt gemacht, jedoch gibt es auch Trainer/Sensei die das erst ab Braun machen oder auch gar nicht...

Hab Geduld, denn "Der Weg ist das Ziel".

Woher ich das weiß:Hobby – Braungurt in 2 und Blaugurt in 1 Stilrichtung

Also grundsätzlich betreiben die meisten Shotokan Vereine keinen Kontakt, was ich dir empfehlen würde, wäre mal zu schauen ob es bei dir einen shotokan verein gibt der auch kyusho jitsu miteinbaut. Das geht nämlich nicht ohne Kontakt. Ansonsten nach einem anderen Verein / Stil suchen. Wenn du wirklich mit Vollkontakt trainieren willst, würde ich dir kyokushin karate empfehlen.

Jetzt hast du dir gerade beim Shotokan-Karate einen Kampfsport ausgesucht, der grundsätzlich und immer kontaktlos betrieben wird. Gewöhne dich besser gleich daran. Wenn es einem Wettkämpfer versehentlich im Eifer des Gefechtes passiert, dass er einen richtigen Kopftreffer bei seinem Gegenüber landet, kann dies zu Strafabzügen durch den Schiedsrichter führen. Dafür wären auch viele Techniken bei fortgeschrittenen Karateka in der Wirkung zu "endgültig".

Das Abstoppen vor dem Ziel hat aber auch eine weitere Bewandnis: Im konkreten Fall einer Selbstverteidigungssituation (dafür wurden diese Kampfkunstsysteme ja ursprünglich mal erdacht) wird nämlich ebenfalls abgestoppt - aber erst ca. 5 cm  h i n t e r  dem Ziel. Dieses schockartige Abstoppen der Technik verstärkt damit ihre Wirkung - und kann einer Schockwelle gleichgesetzt werden, die einem eher schiebenden Schlag in der Auswirkung überlegen ist.

Im Gegensatz zum Taekwon-Do beispielsweise wird das Shotokan-System grundsätzlich ohne Schlag- und Trittkontakt am Kopf betrieben, doch ein leichtes Touchieren des Gi im Mittelkörper-Bereich (Chudan) ist erlaubt. Ansonsten findet sehr wohl Kontakte in den Blocktechniken wie auch in kurzzeitigen Haltegriffen und in den Würfen statt. Ein Kontakt-Sparring in Schutzkleidung, wie beim Taekwon-Do üblich, gibt es bei uns Shotokan-Leuten allerdings nicht.

Klar kann ich verstehen, dass ein ausschließliches Gohon-Kumite irgendwann langweilig wird, aber es ist auch wichtig, diese Grundschulformen des Kumite nicht zu vernachlässigen. Genauso wichtig ist es aber auch, immer mal wieder Ippon-Kumite und auch spielerische Freikämpfe einzubauen, auch wenn zu Beginn die Techniken noch nicht ganz sauber sein sollten, doch das wird durch die Grundschule nach und nach immer besser "in Form geschliffen.

Meine Empfehlung (auch wenn ich evtl. als Übungsleiter da ein bisschen parteiisch bin): Gib der Sache selbst eine Chance. Vielleicht wäre aber ein Wechsel des Vereins die bessere Lösung. Du wärest sicherlich in einem Verein mit einer großen Erwachsenen-Gruppe besser aufgehoben, denke ich.

Oss ! 



 


Woher ich das weiß:Hobby – 1. Dan Shotokan-Karate, ehem. Übungleiter