Wir haben ein Haus von 1930, kernsaniert 2001. Im Keller sind jetzt ausbröckelnde Fugen an einigen Stellen, überarbeitete Putzstellen mit Zementmörtel bröckeln?

3 Antworten

Pardon, ich habe bisher weder als Planer noch als Bauleiter irgendetwas "kernsaniert". Allein dieses eine Wort könnte auf laienhaften Pfusch am Haus deuten.

An einem Haus, was heute 85 Jahre alt ist, ist garantiert die Horizontalsperre hinüber, zersetzt oder vom Straßenverkehr "durchgerüttelt". Da steigt das Wasser manchmal bis zum 1. OG! Die Vertikalsperre, die nun wirklich nicht im "Hauskern" liegt, hat sich inzwischen aufgelöst.

Natürlich werden vom aufsteigenden Wasser im Mauerwerk die Salze mit hoch transportiert, um an der Oberfläche im Putz auszukristallisieren. Und - Salzkristalle brauchen viel Platz, sie drücken den Putz auseinander.

Falls da wirklich knallharter "Zementputz" auf den Wänden ist, kann man den nur abschlagen, ebenso den Putz außen bis runter. Danach sollte das Mauerwerk eine neue Horizontalsperre kriegen und einige Zeit (je nach Zustand und Lage) austrocknen.

Erst Monate später kann man einen porösen Sanierputz auftragen, der die restlichen Salze aufnehmen kann.

Vielleicht nehmt ihr doch noch eine Fachfirma ohne 80% Leiharbeiter?

Die Antwort von willimatt ist schon sehr gut. Davon abweichend habe ich jedoch meine Meinung zur Horizontalsperre und zum Sanierputz.

Der Zementputz gehört (weil zu hart) nicht auf den "weichen" alten Ziegelstein. Es sollte immer weich auf hart folgen beim Putzaufbau. Daher mit einem Kalkputz arbeiten, dem zur Festigkeitserhöhung ein wenig (!) Zement zugestzt werden kann und sollte.

Der einfache und billige Kalkputz (mein "Rezept": 3 Teile Kalkhydrat CL90, 10 Teile Sand und 0,5 Teile Zement), reicht zur Sanierung aus, vor allem in Verbindung mit der nachfolgend empfohlenden "Temperierung", da dann weitere Salzwanderung durch Feuchte unterbunden wird, weil die Wand trocknet.

Die ggf. defekte Horizontalsperre zu ersetzen ist ein finanzielles Desaster. Daher ist meine Empfehlung die Temperierung (mal googeln!) des Kellers zur Feuchteverdrängung und Trocknung. Durch diese "thermische Feuchtesperre" werden Feuchteprobleme preiswert und dauerhaft gelöst.

ist das mauerwerk feucht? die ursache beheben u.auch ansonsten alles lose abschlage u.neu verputzen.

widande 
Fragesteller
 06.09.2015, 09:49

Das Mauerwerk ist trocken. Das ist erst in den letzten 5-6 Jahren aufgetreten.

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joprack  06.09.2015, 13:04
@widande

dann ist unsachgemäß gearbeitet worden eben gepfuscht,laß es von einem fachmann durchführen.

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