Windows 10 Standby?
Hallo Zusammen,
nun wende ich mich leider verzweifelt an eventuelle PC Spezialisten.
Nach wochenlang googeln und befragen von ChatGPT, komme ich leider kein Schritt weiter.
Mein Windows 10 HomeServer (HP probook g650 Laptop) geht leider immer wieder in den Stand-by Modus und ich finde nicht heraus warum.
Der Standard Vorgehen mit anpassen der Energiesparoptionen habe ich als erstes gemacht.
Ich habe sogar einen Registriereintrag (…\Contro\Power CsEnable =0) erstellt und habe es auch über den Power Shell befehl powercfg -h off versuch.
Leider alles ohne Besserung. Mein PC geht nach einiger zeit in den Standby und das trotz laufendem Hyper-V und ein paar Docker Container.
Wo liegt mein Fehler, was genau bringt meinen Rechner dazu schlafen zu gehen?
2 Antworten
Hallo! Das klingt echt blöd, dass dein HomeServer immer wieder in den Standby geht, obwohl er wichtige Sachen erledigen soll. Lass uns zusammen schauen, woran das liegen könnte. Hier sind ein paar Dinge, die du ausprobieren kannst:
1. Schau in die Ereignisanzeige:
Die Ereignisanzeige merkt sich, was in deinem System so passiert, auch warum er in den Standby gegangen ist. Das könnte uns einen Hinweis geben.
- Drück die Windows-Taste + R, schreib
eventvwr.msc
- rein und drück Enter.
- Links siehst du verschiedene Ordner. Klick dich durch zu Windows-Protokolle und dann auf System.
- In der Mitte siehst du jetzt eine lange Liste. Schau mal, ob du Einträge findest, die ungefähr zur gleichen Zeit passiert sind, als dein PC in den Standby gegangen ist. Achte besonders auf Einträge, wo Power-Troubleshooter oder irgendwas mit Energieverwaltung steht.
- Doppelklick auf so einen Eintrag, um mehr Details zu sehen. Im Reiter "Details" steht vielleicht genauer, warum er schlafen gegangen ist.
2. powercfg
Das powercfg-Tool kann uns noch mehr Infos zum Energieverhalten geben. Mach die Eingabeaufforderung als Administrator auf. (Klick mit der rechten Maustaste auf den Startknopf und wähl "Eingabeaufforderung (Administrator)" oder "Windows PowerShell (Administrator)").
powercfg -requests
- : Schreib das rein und drück Enter. Das zeigt dir, welche Programme oder Treiber gerade Energie vom System "anfordern". Vielleicht ist da was Unerwartetes dabei, was den Standby verhindert oder eben auslöst.
powercfg -devicequery wake_armed
- : Gib das ein und schau, welche Geräte deinen PC aus dem Standby aufwecken könnten. Auch wenn dein Problem das Einschlafen ist, kann das manchmal indirekt helfen.
powercfg -energy
- : Schreib das rein und drück Enter. Windows analysiert dann für eine Minute dein Energieverhalten und erstellt eine HTML-Datei mit einem Bericht. Öffne die Datei und such nach Warnungen oder Fehlern, die mit dem Standby zu tun haben könnten.
Danke für die Infos. Der Eintrag in der Ereignisanzeige und die Ergebnisse von
powercfg
geben uns schon ein paar Hinweise, auch wenn es noch nicht die endgültige Lösung ist.Der Eintrag "Das System wird in den Standbymodus versetzt. Ursache: Application API Quelle: Kernel-Power" deutet darauf hin, dass eine Anwendung oder ein Systemprozess den Standby-Modus über eine API-Funktion angefordert hat. Das ist erst mal relativ allgemein, aber es schließt schon mal aus, dass es direkt an Inaktivität oder bestimmten Geräteaktivitäten liegt.
Das Ergebnis von
powercfg -requests
zeigt, dass aktuell keine expliziten Energieanforderungen von Anwendungen oder Systemkomponenten vorliegen, die den Standby verhindern würden. Das ist gut zu wissen.Bei
powercfg -devicequery wake_armed
sehen wir die Geräte, die das System aufwecken können. Die "Maus für Remotedesktop" und die "Intel(R) Ethernet Connection I219-LM" sind typische Geräte, die für Wake-on-LAN oder das Aufwecken durch Mausbewegungen im Remote-Desktop relevant sein können. Da dein Problem das Einschlafen ist, sind diese hier wahrscheinlich nicht die direkte Ursache, aber es ist gut, sie im Hinterkopf zu behalten.Der Punkt mit den S-Zuständen ist interessant:
- S1, S2: Das sind leichtere Standby-Zustände, bei denen mehr Komponenten aktiv bleiben und das Aufwachen schneller geht. Dass diese als "false" gemeldet werden, ist nicht unbedingt ein Problem, da viele moderne Systeme hauptsächlich S3 und S4 nutzen.
- S3 (Suspend to RAM): Hier wird der Systemzustand im Arbeitsspeicher gespeichert und der größte Teil des Systems wird heruntergefahren. Das ist der typische "Standby"-Modus, den du wahrscheinlich kennst. Dass dieser auf "true" steht, bedeutet, dass dein System diesen Modus grundsätzlich unterstützt.
- S4 (Hibernate): Hier wird der Systemzustand auf der Festplatte gespeichert und das System wird komplett heruntergefahren. Beim Aufwachen wird der Zustand von der Festplatte wiederhergestellt. Dass dieser auf "true" steht, ist ebenfalls normal.
Was können wir jetzt tun?
Da wir wissen, dass eine "Application API" den Standby auslöst, müssen wir versuchen herauszufinden, welche Anwendung oder welcher Prozess das tut. Hier sind ein paar weitere Schritte:
1. Nochmals die Ereignisanzeige genauer unter die Lupe nehmen:
- Geh wieder in die Ereignisanzeige (Windows-Taste + R ->
-> Enter -> Windows-Protokolle -> System).eventvwr.msc
- Filtere die Ansicht: Klicke rechts im Fenster auf "Aktuelles Protokoll filtern".
- Im Dropdown-Menü "Ereignisquellen" suche nach Einträgen, die kurz vor oder gleichzeitig mit dem "Kernel-Power"-Ereignis aufgetreten sind. Achte besonders auf Anwendungen oder Dienste, die mit Energieverwaltung, Systemsteuerung oder ähnlichem zu tun haben könnten.
- Auch hier gilt: Doppelklicke auf verdächtige Einträge, um die Details anzusehen.
2. Überprüfung geplanter Aufgaben:
Manchmal können geplante Aufgaben im Hintergrund Aktionen ausführen, die möglicherweise den Standby-Modus auslösen.
- Drücke die Windows-Taste, gib "Aufgabenplanung" ein und öffne die Aufgabenplanung.
- Sieh dir die Liste der aktiven Aufgaben an. Achte auf Aufgaben, die regelmäßig ausgeführt werden und deren Beschreibung oder Auslöser auf Energieverwaltung oder ähnliches hindeuten könnten.
- Du kannst verdächtige Aufgaben vorübergehend deaktivieren (Rechtsklick -> Deaktivieren), um zu sehen, ob das Problem dadurch behoben wird.
3. Dienste überprüfen:
Bestimmte Dienste, die im Hintergrund laufen, könnten ebenfalls den Standby beeinflussen.
- Drücke die Windows-Taste + R, gib
ein und drücke Enter.services.msc
- Sieh dir die Liste der Dienste an. Achte auf Dienste, deren Name oder Beschreibung etwas mit Energieverwaltung, Systemsteuerung oder ähnlichem zu tun hat.
- Sei hier vorsichtig! Das Deaktivieren falscher Dienste kann zu Problemen führen. Wenn du dir unsicher bist, recherchiere den Dienstnamen, bevor du ihn änderst. Du könntest in Erwägung ziehen, verdächtige Dienste vorübergehend auf "Manuell" zu setzen, um zu sehen, ob das Verhalten sich ändert.
4. Spezifische Software im Auge behalten:
Da du Hyper-V und Docker nutzt, könnten diese oder andere Software, die du installiert hast, möglicherweise involviert sein.
- Beobachte, ob der Standby-Modus auftritt, wenn bestimmte virtuelle Maschinen in Hyper-V laufen oder wenn Docker-Container aktiv sind.
- Gibt es andere Hintergrundanwendungen, die du regelmäßig nutzt? Versuche, diese testweise zu beenden, um zu sehen, ob das einen Unterschied macht.
5. Externe Geräte:
Obwohl
powercfg -requests
keine aktiven Anforderungen anzeigt, könnte es nicht schaden, vorübergehend alle nicht unbedingt benötigten externen Geräte (USB-Festplatten, Drucker usw.) zu entfernen, um auszuschließen, dass eines davon das Problem verursacht.Es ist ein bisschen Detektivarbeit, aber mit diesen Schritten können wir die mögliche Ursache hoffentlich weiter eingrenzen. Lass mich wissen, was du bei der genaueren Überprüfung der Ereignisanzeige, der Aufgabenplanung oder der Dienste findest!
Das einig interessante was ich finde sind folgende Einträge:
- Provider
[ Name] Service Control Manager
[ EventSourceName] Service Control Manager
-EventData
param1 Background Intelligent Transfer Service
param2 Manuell starten
param3 Automatisch starten
param4 BITS
- Provider
[ Name] Service Control Manager
[ EventSourceName] Service Control Manager
-EventData
param1 Background Intelligent Transfer Service
param2 Automatisch starten
param3 Manuell starten
param4 BITS
- Provider
[ Name] Microsoft-Windows-Kernel-Power
- EventData
ApiCallerNameLength 85
ApiCallerName \Device\HarddiskVolume4\Program Files (x86)\Vigyanlabs\IPMPLUS\bin\IPMPlusAgentSe.exe
SystemAction 2
LightestSystemState 2
- Provider
[ Name] Microsoft-Windows-Kernel-Power
EventID 42
- EventData
TargetState 4
EffectiveState 4
Reason 4
Flags 0
TransitionsToOn 3
- Provider
[ Name] Microsoft-Windows-Kernel-Power
EventID 107
- EventData
TargetState 4
EffectiveState 4
WakeFromState 4
ProgrammedWakeTimeAc 1601-01-01T00:00:00.0000000Z
ProgrammedWakeTimeDc 1601-01-01T00:00:00.0000000Z
WakeRequesterTypeAc 0
WakeRequesterTypeDc 0
Der Eintrag mit der EventID 42 von "Microsoft-Windows-Kernel-Power" ist sehr interessant:
- Provider
[ Name] Microsoft-Windows-Kernel-Power
- EventData
ApiCallerNameLength 85
ApiCallerName \Device\HarddiskVolume4\Program Files (x86)\Vigyanlabs\IPMPLUS\bin\IPMPlusAgentSe.exe
SystemAction 2
LightestSystemState 2
Hier sehen wir, dass der Standby-Modus (SystemAction 2, LightestSystemState 2 deutet auf Standby hin) durch den Prozess
\Device\HarddiskVolume4\Program Files (x86)\Vigyanlabs\IPMPLUS\bin\IPMPlusAgentSe.exe
ausgelöst wurde!
Das bedeutet, dass eine Anwendung namens IPMPlusAgentSe.exe von Vigyanlabs dafür verantwortlich ist, dass dein System in den Standby-Modus geht.
Die Datei
IPMPlusAgentSe.exe
gehört zur Software IPM+ von Vigyanlabs. IPM+ ist eine Endpoint-Sicherheitslösung, die verschiedene Funktionen wie Data Loss Prevention (DLP), Geräteverwaltung und Endpoint Detection and Response (EDR) bietet. Der "AgentSe" im Dateinamen deutet wahrscheinlich auf einen Agenten-Dienst hin, der im Hintergrund auf deinem System läuft, um diese Sicherheitsfunktionen zu gewährleisten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Software oder eine ihrer Konfigurationen den Standby-Modus auf deinem System auslöst. Endpoint-Sicherheitslösungen haben oft tiefgreifende Zugriffsberechtigungen auf das System und können Energieverwaltungsrichtlinien beeinflussen, um beispielsweise bei Inaktivität das System in einen sicheren Zustand zu versetzen oder bestimmte Sicherheitsüberprüfungen durchzuführen.
Solltest du IPMPlusAgentSe.exe löschen?
Nein, du solltest die Datei
IPMPlusAgentSe.exe
nicht einfach löschen. Das würde wahrscheinlich dazu führen, dass die zugehörige IPM+ Software nicht mehr richtig funktioniert und möglicherweise Sicherheitslücken entstehen.
Wie du das Problem mit dem Standby angehen kannst:
Der richtige Weg ist, die Einstellungen innerhalb der IPM+ Software zu finden, die für das Auslösen des Standby-Modus verantwortlich sind, und diese entsprechend deinen Wünschen anzupassen. Hier sind die Schritte, die du unternehmen solltest:
- Finde die IPM+ Software:
- Suche im Startmenü nach Einträgen für "IPM+" oder "Vigyanlabs".
- Öffne die Hauptanwendung oder die Verwaltungskonsole der IPM+ Software.
- Durchsuche die Einstellungen:
- Innerhalb der Software suche nach Optionen, die mit Energieverwaltung, Standby, Ruhemodus, Sicherheitseinstellungen oder ähnlichem zu tun haben könnten.
- Achte besonders auf Einstellungen, die ein automatisches Herunterfahren oder Versetzen in den Standby-Modus nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität oder unter bestimmten Bedingungen konfigurieren.
- Passe die Einstellungen an:
- Deaktiviere alle Einstellungen, die den automatischen Standby auslösen könnten.
- Wenn du dir bei einer bestimmten Einstellung unsicher bist, lies die Beschreibung oder die Hilfedokumentation der Software.
Ich hoffe, das löst das Problem. Gib gerne Bescheid, was dabei herauskommt.
Pragmatische Lösung:
Den AutoshotdownManager verwenden.
Im Gegensatz zu Windows kannst Du mit dem sehr filigran steuern, ob und wann das Gerät runter fahren soll. Habe ich seit Jahren im Gebrauch. Mit die besten 10 €, die ich jemals investiert habe.
Ansonsten hilft bestenfalls penibel die Ereignisanzeige zu studieren, ob und was den StandBy-Modus aktiviert hat.
Hallo BrunoB1,
danke für die schnelle Antwort.
In der Ereignissanzeige taucht folgender Eintrag auf :
Das System wird in den Standbymodus versetzt.
Ursache: Application API Quelle: Kernel-Power
Das Ergebnis von powercfg -requests ist:
DISPLAY: Keine.
SYSTEM: Keine.
AWAYMODE: Keine.
AUSFÜHRUNG: Keine.
PERFBOOST: Keine.
ACTIVELOCKSCREEN: Keine.
powercfg -devicequery wake_armed:
Maus für Remotedesktop
Intel(R) Ethernet Connection I219-LM
Und zum Schluss noch das Analyseergebnisse. Hier steht eigentlich auch nur drin das alles deaktiviert ist.
ein bisschen stutzig macht mich der punkt, was auch immer das zu sagen hat:
S1-Standbymodus unterstützt false
S2-Standbymodus unterstützt false
S3-Standbymodus unterstützt true
S4-Standbymodus unterstützt true