Wieso wurde Österreich nach dem 2. Weltkrieg nicht von der Soviet Union übernommen?

7 Antworten

österreich hat sich klugerweise nach dem 2.weltkrieg zur fortwährenden neutralität verpflichtet. oktober 1955.

es gab im märz 1952 ein angebot stalins zur wiedervereinigung deutschlands, wenn sich deutschland - so wie österreich - auch zur neutralität verpflichten würde. unser damaliger bundeskanzler adenauer lehnte dies ebenso ab, wie die 3 westmächte frankreich - usa - großbritannien. man bezeichnete dieses "angebot" als störmannöver stalins.

Das war es auch!

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Besser verhandelt?

Österreich hat sich ja auch zur "immerwährenden Neutralität" verpflichtet, während Deutschland das nicht getan hat.

Trotz der Aufteilung in vier Besatzungszonen gab es in Österreich - im Gegensatz zu Deutschland - eine einheitliche Regierung. Darüber hinaus war die sowjetische Besatzungszone Österreichs strategisch unbedeutend.

Und eben darum handelte Adenauer vollkommen richtig, als er die Stalin-Note ablehnte. In Deutschland sah dies nämlich vor allem wegen der deutschen Nordsee-Küste anders aus. Es war eindeutig Strategie den Sowjetunion, im Kriegsfall einen Durchbruch von der Ost- in die Nordsee durchzuführen. Bis in die 80er Jahre hinein verletzten wegen dieser Strategie sowjetische U-Boote immer wieder die Neutralität Schwedens.

Außerdem hat die Sowjetunion in der Nachkriegszeit nie die Neutralität anderer Staaten respektiert. Als Imre Nagy 1956 die Neutralität Ungarns und den Austritt aus dem Warschauer Pakt erklärte, richtete die Sowjetunion in Ungarn ein grausiges Blutbad an, Nagy selbst wurde 1958 hingerichtet. Auch Afghanistan war bis 1979 ein neutraler und blockfreies Land, bevor es von der Sowjetunion überfallen wurde.

Adenauer soll, auf Österreich und die Stalin-Note angesprochen, geantwortet haben: "Aber meine Herren, Österreich ist doch ein ganz (oder hat janz gesagt :)) anderer Fall." Letztendlich wurden die Möglichkeiten der Stalin-Note nie ganz ausgelotet, aber vielleicht wären bei einer Wiederververeinigung Deutschlands in den 50er Jahren auch die Aussichten der Korrektur der Oder-Neiße-Linie (Chruschtschow-Initiative ein paar Jahre später) noch besser gewesen. Doch damit hatte Adenauer nur so lange etwas im Sinn, wie er die Stimmen der Vertriebenen brauchte. Die Entwicklung der 90er Jahre scheint Adenauer Recht zu geben. Österreich ist viel besser aus dem Krieg herausgekommen als Deutschland, obwohl seine Verantwortung dafür keineswegs gering war, nicht nur A.H. selbst, sondern eine Reihe seiner prominenten Schergen entstammen der ehemaligen Ostmark. Im Übrigen hat die 1938 "vergewaltigte" Braut zu wollüstig gestönt, um glaubwürdig zu sein.

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Nach dem 2. Weltkrieg sollte auch Deutschland wieder vereint werden. Genau wie Österreich sollte es sich (nach dem Vorschlag Stalins) zu immer währender Neutralität verpflichten. Hätte Adenauer (und die Westmächte) diesem Vorschlag zugestimmt hätte es nur eine deutsche Nation gegeben. Im Grunde ist die Teilung aber schon in den ersten Jahren nach 1945 geschehen, in dem jede Besatzungsmacht in ihrem Teil Deutschlands ihr eigenes politisches System herstellt. Da die 3 Westmächte das gleicht System hatten vorzog sich eine Einigung dieser Besatzungszonen sehr einfach. Eine Vereinigung mit der Ostzone war hingegen schwer.

Ein weitere, und wohl auch der wichtigste Faktor war, dass sich Ost und West nicht vertrauten. Dies war schon vor dem Krieg so. Als beide dann, mit Deutschland einen großen, gefährlichen und mächtigen Gegner hatten konnten die gröbsten Differenzen abgebaut werden. Allerdings traute man sich noch nicht ein mal im Krieg komplett.

Der Westen befürchtete immer, dass die Sowjetunion einen Separatfrieden mit Deutschland schließen würde.

Die Sowjetunion wiederum glaubte, dass der Westen die Hauptlast des Krieges der Sowjetunion aufladen wollte und sie dann nach dem Ende (da ihre Armeen abgekämpft gewesen währen) ein leichter Gegner für die West sein könnte.

So traute man sich also die ganze Zeit nicht, konnte dies aber durch den gemeinsamen Gegner in den Hintergrund rücken.

Als Deutschland dann besiegt war traten alle Differenzen und das Misstrauen schnell wieder in den Vordergrund. So befürchteten nun die Alliierten die Sowjetunion wolle einen Zugang zur Nordsee bzw. ganz Deutschland und Mitteleuropa unter ihre Kontrolle bekommen. Auf der anderen Seite befürchtete die Sowjetunion, dass sie ihre Besatzungszone und den Einfluss in Mitteleuropa, durch den Westen verlieren könnte.

So gesehen ist es eigentlich das gegenseitige (ob begründet oder auch nicht) Misstrauen beider Seiten gewesen, dass Deutschland geteilt hat.

Der Krieg liess eine starke Widerstandskraft in Österreich gegen das nationalsozialistische System entstehen und am 1.11. 1943 wurde in der Moskauer Deklaration zwischen der Sowjetunion, Großbritannien und USA die Widerherstellung eines selbstständigen Staates Österreich zugesagt. Beeits am 27.4.45 hatte die österreichishe Regierung Renner die Unabhängigkeit verkündet. Am 15.5.55 trat der Staatsvertrag in Kraft und es entstand ein unabhängiges demokraisches Östereich.Grundbedingung war Neutralität und keine wirtschaftliche und wirtschaftliche Vereinigung mit Deutschland. Bald darauf zogen die Besatzungstruppen ab.