Mir geht es um das Adjektiv ,,mischkristallbildende". Kupfer und Zink sind ja keine Kristalle. Und Messing besteht ja aus Kupfer und Zink. Ich verstehe das nicht.

Hier scheinen Dir die Fach- und die Alltagsbegriffe durcheinander zu gehen: Kristall: Im Alltag wird hiermit ein schöner Stein oder ein besonderes (Wein-)Glas gemeint. In den Naturwissenschaften ist ein kristalliner Stoff aus einem mehr oder weniger regelmäßigen Kristallgitter mit Ionen an den Gitterpunkten aufgebaut. Bsp.: NaCl, Reinmetalle, Legierungen Mischkristall: Im Alltag mag das ein bunter Stein unterschiedlicher Farbtöne sein. In den Naturwissenschaften ist das die Differenzierung zum Reinkristall, der nur aus einem Element gebildet wird. Ein Mischkristall ist also aus mehr als einem Element aufgebaut. Also zum ersten sind Cu und Zn Metalle, die in Gitterform kristallisieren, und zum zweiten ist eine Legierung, die ja aus mindestens zwei Komponenten besteht, per se eine Mischung und falls sie kristallisiert liegt sie als Mischkristall vor. Wie der Kristall dann gebildet wird, ob eine strenge Anordnung, wie bei Ionenverbindung (NaCl) vorliegt oder zwischen den Gitterebenen Ionen einer der Metalle angeordnet werden oder ob eine enge Anordnung von unterschiedlichen Phasen (s. Stahl!), hängt dann von weiteren Faktoren ab.

Wieso wird Messing als ein mischkristallbildende Legierung bezeichnet? (Physik, Chemie, Stoff)

hdflnxd

25.09.2020, 21:25

Ich probiere es mal, Kupfer und Zink haben eine bestimmte Anordnung der Atome, und dies nennt man Kristallstruktur.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Packungsdichte_(Kristallographie)

https://www.chemie.de/lexikon/Kubisches_Kristallsystem.html

https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Kristallgitter

Als Mischkristall (Mk) wird ein Kristall oder Kristallit bezeichnet, der aus mindestens zwei verschiedenen chemischen Elementen besteht, wobei die Fremd-Atome oder -Ionen statistischverteilt sind. Diese können entweder in die Zwischengitterplätze eingelagert sein (Einlagerungsmischkristall oder interstitielle Lösung) oder ein Atom des anderen Elements durch Substitution ersetzen (Substitutionsmischkristall). Mischkristalle sind somit feste Lösungen, die, wenn sie metallische Eigenschaften besitzen, auch Legierungen genannt werden.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mischkristall

MacMadB

Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer

Physik

25.09.2020, 21:41

Hier scheinen Dir die Fach- und die Alltagsbegriffe durcheinander zu gehen:

Kristall: Im Alltag wird hiermit ein schöner Stein oder ein besonderes (Wein-)Glas gemeint. In den Naturwissenschaften ist ein kristalliner Stoff aus einem mehr oder weniger regelmäßigen Kristallgitter mit Ionen an den Gitterpunkten aufgebaut. Bsp.: NaCl, Reinmetalle, Legierungen
Mischkristall: Im Alltag mag das ein bunter Stein unterschiedlicher Farbtöne sein. In den Naturwissenschaften ist das die Differenzierung zum Reinkristall, der nur aus einem Element gebildet wird. Ein Mischkristall ist also aus mehr als einem Element aufgebaut.

Also zum ersten sind Cu und Zn Metalle, die in Gitterform kristallisieren, und zum zweiten ist eine Legierung, die ja aus mindestens zwei Komponenten besteht, per se eine Mischung und falls sie kristallisiert liegt sie als Mischkristall vor. Wie der Kristall dann gebildet wird, ob eine strenge Anordnung, wie bei Ionenverbindung (NaCl) vorliegt oder zwischen den Gitterebenen Ionen einer der Metalle angeordnet werden oder ob eine enge Anordnung von unterschiedlichen Phasen (s. Stahl!), hängt dann von weiteren Faktoren ab.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

hdflnxd

25.09.2020, 22:01

Das ist ne gute Erklärung, bei mir ist Werkstoffkunde schon einige Semester her und ich hab vieles vergessen, weshalb es an meiner Erklärung hadert ...

Hab schon damit gerechnet, dass nach einer gewissen Zeit ein Community-Experte um die Ecke kommt und eine qualifiziertere Antwort schreibt 😊

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