Wieso kann man sich selbst hören, obwohl man sich dich Ohren zu hält?

7 Antworten

Hallo,

Die Erklärung für diesen Effekt liegt in unserem Kopf. Denn die Schallwellen, die wir beim Sprechen in unserem Kehlkopf erzeugen, nehmen zwei unterschiedliche Wege zu unserem Gehör. Der so genannte Luftschall gelangt aus unserem Mund durch die Luft zurück in unseren Gehörgang - inklusive der Reflexion an Wänden oder Gegenständen in unserer Umgebung. Diese Schallwellen kennen unsere Gesprächspartner als unsere Stimme.

Der zweite Weg des Schalls verläuft durch die Knochen unseres Kopfes, die durch die Wellen in Vibration versetzt werden. Dieser Knochenschall gelangt direkt über den Kiefer ins Innere der Ohren, wo die Informationen an das Gehirn weitergeleitet werden. Hält man sich beide Ohren zu und spricht leise etwas, dann kann man diesen Knochenschall "hören". Denn obwohl wir keinen Luftschall wahrnehmen können, erfahren wir trotzdem über den Knochenschall das Gesagte. Für uns selbst besteht somit die eigene Stimme aus zwei Schallkomponenten.

Liebe Grüsse

Wolkenheim

Die Schallwellen, die von den Stimmbändern produziert werden, werden nicht nur über die Luft weitergeleitet, sondern auch von Haut und Knochen und Muskeln und allem, woraus der Mensch besteht. So gelangen sie "von innen her" ans Trommelfell, so dass wir uns selber reden hören können, auch wenn wir uns die Ohren zuhalten.


leanderchen  19.01.2009, 13:17

Nachtrag, fällt mir gerade noch ein:

Da wir uns mehr von innen her selber hören als über die Luft "von außen", erkennen wir unsere Stimme kaum wieder, wenn wir eine Aufnahme hören, bei der wir selber sprechen.

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Du hörst schließlich nicht nur mit den Ohren, sondern auch die Resonanz über die Schwingung in deinem Schädelknochen etc. - nicht umsonst gibt es Unterwasser-Kopfhörer, die über genau dieses Prinzip des Hörens über Knochenschwingung funktionieren!

Du kannst Dich nur hören weil Du so laut bist. Und wenn Du ganz, ganz leise sprichst, weißt Du trotzdem was Du gesagt hast, seltsam.

Die Stimme erzeugt im Kopf eine Eigenresonanz. Das Ohr braucht in diesem Fall nicht den Klangeingang von außen, da der Ton ja schon im Kopf ist, und von dort zum Trommelfell gelangt.


weltbummler  19.01.2009, 13:32

Ergänzung: die Eigenresonanz im Kopf ist auch der Grund, warum man seine eigene Stimme anders hört als andere. Es ist eine Mischung aus Innenresonanz und äußerem Ton, der durch das Ohr hereinkommt. Man ist meist erschrocken, wenn man seine eigene Stimme auf Band hört, weil sie so völlig unvertraut klingt. Auch wenn man erkältet ist und die Gehörgänge verschwollen sind hört man die eigene Stimme anders, weil ein Teil des Klangeinganges durch das Ohr fehlt, d.h., die Klangmischung ist dann anders (dumpfer).

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