Wie wurde die Eisenbahn aus zeitgenössischer sicht beurteilt?
2 Antworten
Über die erste Schienenfahrt in Deutschland am 7. Dezember 1835, die einige reiche Kaufleute zwischen Nürnberg und Fürth ermöglichten, wurde Angst und Schrecken verbreitet:
Einige Ärzte sagten jedem, der mit der Bahn fahren würde, schlimme Gehirnkrankheiten voraus. Eine Lungenentzündung durch den Fahrtwind würden sich alle holen, die mit vollkommen wahnsinniger Geschwindigkeit von dreißig oder gar vierzig Kilometern in der Stunde durch die Gegend rasen würden. Der giftige Qualm aus der Lokomotive würde die Menschen und das Vieh vergiften.
Die Fuhrleute und Pferdeknechte hatten Angst um ihre Arbeitsplätze, die Wirte an den Poststationen um ihre Gäste.
Ein Pfarrer in der kleinen Stadt Schwabach hatte von der Kanzel gegen die Eisenbahn geschimpft: "Die Eisenbahn ist ein Teufelsding, sie kommt aus der Hölle, und jeder der mit ihr fährt, kommt geradezu in die Hölle hinein!"
denk einfach mal daran, dass bis 1916 63'000km Eisenbahnen in Deutschland gehaut wurden. Geschichte der Eisenbahn – Teil II: 1835 – 1915 » Zukunft Mobilität (zukunft-mobilitaet.net)
Also in etwa 80 Jahren. Ergibt fast 800 km pro Jahr!
Da sind die 13'000 km Autobahnen die auch in etwa 80 Jahren gebaut worden sind, Kindergeburtstag!
Offensichtlich hat man diese Leute nicht ernst genommen!