Wie werden Heizkosten berechnet?

bwhoch2  24.03.2023, 12:46

Hast Du einen Heizungszähler für die ganze Wohnung oder Messgeräte an einzelnen Heizkörpern?

justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 13:59

Es ist ein Zähler. Die Heizung funktioniert über die Fußbodenheizung, +1 Radiator im Bad.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo justbad123,

Natürlich kann man es ausrechnen, aber nur wenn alle einzubeziehende Faktoren bekannt sind.

Zu den bereits aufgeführten Antworten bezüglich der Heizungsverbrauchskosten, bzw. angegebenen in KWh kommt fliest noch der Verteilschlüssel nach Wohnfläche mit ein, welche insgesamt von allen vermieteten Wohneinheiten im Bereich von 30-50% schwankt. Genaueres steht im Mietvertrag welcher Verteilschlüssel angewendet wird.
Zudem fliest auch der Anlagetechnische Wirkungsgrad mit ein, bestehend aus Feuerungstechnischem Wirkungsgrad und der Transportwärmeverluste bis zu den jeweiligen Wärmezählern.

Dieser Faktor kann natürlich sehr unterschiedlich sein, je nach Heizungsanlage und Heizlast des Gebäudes.

Dafür bräuchtest du erst mal eine Abrechnung um zu sehen welcher Faktor da mit einfließt.

Die Kosten für die Zählermiete und die Heizkostenabrechnung ist auch ein zusätzlicher Kostenpunkt der mit der Nebenkostenabrechnung mit bezahlt werden muss.

Gruß Markus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 1979 in dem Bereich tätig. Baustellen- und Kundendienst

justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 19:26

Hallo Markus,
Danke für die Antwort.
Im Mietvertrag stand darüber nichts, könnte mich nicht erinnern. Werde ihn aber nochmals ansehen. Auch in der Abrechnung fand ich keinen Hinweis auf einen Schlüssel. Bis auf das in VE (Verbrauchseinheiten) umgerechnet wurde, und hier sehr wohl auch m² im Spiel waren. Aber wie gesagt, von einem Schlüssel steht da weit und breit auch nichts. Und der Kundendienst meinte damals auch das es nur auf den Verbrauch ankomme. Aber der war damals ziemlich überfordert.
MFG Markus

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HansimGlueck911  24.03.2023, 23:28
@justbad123

Hallo Markus, Bitteschön gern geschehen. Ich habe gerade gesehen dass du in Österreich wohnst. Da kann es natürlich ganz andere Abrechnungsmethoden geben wie hier bei mir in Deutschland. Da müsstest du dich mal schlau machen, eventuell bei einem Nachbarn wie das gehandhabt wird, oder beim Abrechnungsunternehmen selbst. Gruß Markus

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justbad123 
Fragesteller
 28.03.2023, 11:57
@HansimGlueck911

Das interssante ist, die Nachbarn haben keine Ahnung. Gehen zumindest alle davon aus, dass nur ihr verbrauch verrechnet wird.

Die Verwaltung gibt keine Auskunft, geht sie nichts an. Und der Wärmelieferant ist dermaßen überfordert und hat so viel HIlfspersonal eingestellt (die anscheinend teilw. weniger Ahnung haben als ich, und das heisst schon was) dass ich jetzt noch etwas warte bevor ich diesen wieder kontaktiere.

Schriftliche Anfragen wurden seit nun 3 Monaten nicht beantwortet.

Leider gehört der Wärmelieferant der Stadt Wien, und kann daher ziemlich machen was er will.

Aber werde jetzt mal die Ablesefirma selbst kontaktieren, vielleicht wissen die mehr.

Wünsche noch einen schönen Tag!

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Ich denke, soweit ist schon geklärt, was der Zähler ermittelt. Die Dinger sind recht teuer und sollten deshalb schon sehr genau in kwh ermitteln, wieviel Wärmeenergie auf die jeweilige Wohneinheit entfallen.

Nach dem, was ich gelesen habe, hängst Du an einem Nah-/Fernwärmenetz und in jedem Haus gibt es wohl eine Übergabestation, von der aus die Wärme dann in die einzelnen Wohnungen geleitet wird.

Der Versorger rechnet direkt mit den Nutzern ab, also den einzelnen Wohnparteien.

Im Gegensatz zu Mehrfamilienhäusern, die über eine Zentralheizungsanlage versorgt werden und für die die Heizkostenverordnung eine Aufteilung der Berechnung von 30 - 50 % nach Wohnfläche und 50 - 70 %, also jeweils der Rest, nach tatsächlichem Verbrauchsanteil umgelegt wird, zahlt bei Euch jeder seinen Verbrauch.

Das widerspricht insofern der Heizkostenverordnung, weil es für Wohnungen, die neben unbewohnten Einheiten und umgekehrt für kleine Wohnungen, die voll von anderen gut beheizten umschlossen sind, zu gewissen Ungerechtigkeiten führt. Inwieweit in Eurem Fall nach der Heizkostenverordnung aufgeteilt werden müsste, kann ich natürlich nicht wissen, wäre aber mal grundsätzlich zu klären.

Andererseits gibt es Häuser, in denen jede Wohnung eine eigene Gastherme und einen eigenen Gaszähler hat. Hier zahlt auch jeder seinen eigenen Verbrauch und es gibt keinen Anteil, der nach Wohnfläche verteilt wird.


justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 19:33

Hallo und danke für die Antwort.
Genau, wir hängen an der Fernwärme. Die Fernwärme wiederum betreibt aber direkt in unserer Siedlung mehrere PV oder Solaranlagen am Dach, mehrere Wärmepumpen und einen zentralen Gaskessel. Wird wohl so sein, weil unsere Siedlung etwas abgeschieden liegt, und sie keine Leitung legen wollten. (Vermutung!) Es wurde aber gesagt, bei uns wird verrechnet wie als wenn es "normale" Fernwärme wäre.
Ja, das hört sich logisch an bzgl der Verteilung, in meinem Haus, gibt es dann noch pro Stock einen Verteiler wo dann jeweils der Zähler abzulesen ist.
Das mit der Heizkostenverordnung ist mir neu. Werde ich mich nochmal erkundgigen.
Sollte vielleicht noch anmerken dass ich aus Österreich/Wien bin.

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bwhoch2  24.03.2023, 20:21
@justbad123

Die Heizkostenverordnung ist dann wohl eine deutsche Spezialität.

Schau doch mal auf der Website von Techem Österreich. Dort wirst Du viel zum Thema Heizkostenverteilung erfahren.

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Wenn die Wärme schon in kWh angegeben ist, brauch es den Durchfluß nicht mehr. Wärmemengenzähler messen die Temperatur, die reingeht, und die Temperatur, die rausgeht und den Durchfluß. Daraus kann man die Leistung in kWh berechnen.

SInd die Liter, die da stehen, vielleicht verbrauchtes Warmwasser?


justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 14:02

Danke, so dachte ich mir das auch.
Nein alle Werte wurden direkt am Zähler abgelesen. Es wird anscheinend einfach auch der Fluss mit aufgenommen.
Es ist definitiv der Fluss der Heizung. (Habe die Betriebsanleitung des Zählers hier)
Aber wenn der "Verbrauch" schon das Endergebnis ist, ist mir auch alles klarer jetzt.
Das heisst dann im Umkehrschluss, dass ein höherer Fluss nicht in gleichem Maße höherer Verbrauch bedeutet. Da ja dann nicht so viel Wärme abgegeben wird.
Um das ging es mir nämlich u.A..

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spelman  24.03.2023, 14:20
@justbad123

Ja, genau. Ist der Fluß zu hoch, wird die Temperaturdifferenz kleiner. Nur die Umwälzpumpe braucht dann unnötig viel Strom.

Die abgegebene Leistung wird durch die mittlere Temperatur des Heizkörpers und dessen Abstahlungseigenschaften (Fläche, Konvektion etc.) bestimmt.

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justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 14:39
@spelman

Alles klar!
Nur den 2. Absatz kann ich jetzt nicht ganz folgen.
Die abgegebene Leistung (Wärmeleistung) wird doch wie vorher geschrieben durch Temp. Eingang und Temp. Ausg. ermittelt? Die Eigenschaften der Radiatoren oder wie bei mir der Fußbodenheizung hat dann ja eher was mit der Verlustleistung zu tun. Die ich ja sowieso mitbezahle.

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spelman  24.03.2023, 14:46
@justbad123

Ich wollte nur begründen, warum der Durchfluß (innerhalb eines gewissen Bereiches) kaum Einfluß auf die abgegebene Leistung hat Ein gegebener Heizkörper oder eine enstprechende Fußbodenheizung hat bei einer bestimmten Temperatur eine gewisse Leistungsabgabe, egal, ob das Wasser schneller oder langsamer durchläuft. (Wenn das Wasser zu langsam fließt, sinkt die mittlere Temperatur und die Leistungsabgabe wird geringer.) Das wird aber durch die beschriebene Messung der Leistung alles berücksichtigt.

Was Du mit Verlustleistung meinst, weiß ich nun wiederum nicht.

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justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 19:27
@spelman

Alles klar, verstehe, danke.
Ich meinte eigentlich die Leistung die anfällt aber nicht zur Erwärung genutzt werden kann. Wie zb Leitungsverluste.

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Wie mache ich es, oder wie lasse ich es machen.

Die Heizkosten und generell alle Nebenkosten werden pro Quadratmeter umgerechnet.

50% der Heizkosten werden pauschal auf die Quadratmeter umgelegt, die restlichen 50% werden anhand der Einheiten an den Ableseeinheiten der Heizkörper in der Wohnungen auf die jeweiligen Quadratmeter umgerechnet.

Die einzelnen Heizkörper haben entsprechende Ableseeinheiten.


justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 13:57

Denke nicht das dies stimmt.

Das kann so sein, muss es aber nicht. in unserem Fall ist es nicht so.
Die Wärmemenge wird nur in VE (Verbrauchseinheiten) umgewandelt. Warum genau weiß ich nicht, es macht ja alles nur umständlicher.

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habakuk63  24.03.2023, 14:07
@justbad123

Denke nicht das dies stimmt....

Ich finde es "klasse" dass du besser weißt als ich, wie die Heizkosten in meinen Häusern abgerechnet werden.

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justbad123 
Fragesteller
 24.03.2023, 14:08
@habakuk63

Achso, das war auch dich bezogen. Dann entschuldige ich mich natürlich ! War ein Missverständnis meinerseits.

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