Wie werde ich Unternehmensberater?

3 Antworten

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Unternehmensberater darf sich jeder nennen. Es ist kein geschützter Beruf. Also entscheidet der Markt ob Du Unternehmensberater bist oder nicht.

Ich bin z.B. gelernter Fachgehilfe in steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen. Als Steuerfachgehilfe habe ich schnell gemerkt, dass die Gestaltungsspielräume bei kleinen Unternehmen kaum nennenswert sind. Viel wichtiger ist die betriebswirtschaftliche Beratung.

Gerade bei kleinen Kunden ist der Generalist gefragt. Organisation, also Arbeitsabläufe auf der einen Seite, Kosten- und Ertragsstrukturen auf der anderen Seite. Aber auch das Marketing. Auftreten des Unternehmers, der Familie und Mitarbeiter. Also eigentlich Mädchen für alles.

Bei großen Kunden kann natürlich auch mal der Spezialist notwendig sein. Zumindest als Mitglied eines Teams.

Du siehst es kommt vieles auf Dich als Unternehmer an. Der Markt ist nicht einfach. Kollegialität zwischen den Beratern hab ich insoweit noch nicht erlebt. Alles wird als Firmengeheimnis gewertet. Ob das übertrieben ist oder nicht, dass sei mal dahin gestellt.

Achso, Du fragtest nochmals nach den Qualifikationen: Sicherlich je nach Einsatzgebiet sind auch Praktiker tätig. Sei es, dass leitende Angestellte freigesetzt wurden und keine andere Chance auf dem Arbeitsmarkt sehen. Sei es Betriebswirte, aber auch Ing.s sind vertreten. Beispielsweise um Marktreife von Neuentwicklungen einzuschätzen. REFA-Fachleute gibt es natürlich auch. Im wahrsten Sinne - Die Welt ist bunt ;-)

Ich habe mal bei Roland Berger gearbeitet. Alle Unternehmensberater in der Firma haben ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, BWL studiert. Eingestellt wurden sie erst, wenn sie eine gute Figur beim Praktikum gemacht hat. Und wer einen Praktikumsplatz bekommen hat, war schon sehr gut ausgewählt. Ich denke, dass Deine Qualifiktion leider nicht ausreicht, um genug Klientel zu bekommen.

maffner 
Fragesteller
 17.07.2010, 13:41

Ein Studium der BWL habe ich auch. Aber da lernt man nur Theorie, und sicher nichts was man in der Praxis anwenden kann. Deshalb war meine Frage ganz gezielt nach den praktischen Kenntnissen die ein Unternehmensberater hat, wie z.B. Kostenanalyse.

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Kaufmännisches Wissen solltest du auf jeden Fall haben (BWL), noch viel wichtiger als deine Kenntnisse im Qualitätsmanagement. Meistens dienen Unternehmensberater dazu, Kosten zu senken, da muss man wissen, wie man sie analysieren kann.

Ausserdem darfst du dich auf regelmässige 12-Stunden-Arbeitstage einrichten (mindestens).