Wie werde ich so?

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Es ist, wie es ist und Du bist, wie Du bist.

An Deinem Charakter wirst Du nicht viel ändern können. Frech muss man nicht sein. Freche Leute sind meist auch ziemlich unverschämt und damit tut man sich auf Dauer schwer. Vor allem später im Berufsleben.

Selbstbewußt sollte man durchaus sein. Temperament ist keine schlechte Eigenschaft. Du solltest Dich dennoch selbst regulieren können.

Ordnung ist kein Hexenwerk. Das kann man lernen, indem man seinen Alltag und sein Zimmer besser strukturiert.

Einmal Grundordnung machen. Jeder Gegenstand bekommt einen festen Platz. Unnütze und kaputte Dinge entsorgen. Und jedes benutzte Teil wieder an seinen festen Platz räumen. Regelmäßig den Müll rausbringen, staubsaugen, Flächen abwischen. So schwer ist das nicht.

Also, still würde ich mich noch mal überlegen.

Grundsätzlich: Erstelle dir einen Plan: Was willst du ändern? Was ist KONKRET das Endziel?
Nehmen wir mal "ordentlich". Da könnte das Endziel sein: Das eigene Zimmer ist am Ende des Tages immer aufgeräumt und die Schulsachen sind am Ende des Tages immer ordentlich eingeheftet und die nötigen Hefter und Bücher in der Schultasche, der Rest nach Fächern geordnet an einem bestimmten Ort.

Hast du ein Smartphone?

Dann notiere dir Termine im Kalender für jeden Tag!

Fange mit EINER Sache an und übe die eine Woche lang und schaue, welche Verbesserungen es dann gibt.

Bspw. "Sonntag, 17 bis 17:15 Uhr Zimmer aufräumen: Alles vom Schreibtisch nehmen, Schreibtisch säubern, alles nach Kategorien sortiert wieder drauf legen, so dass der Tisch ordentlich ist."

Dann Montag: 18 bis 18:15 Uhr: Schultasche kontrollieren, alles raus nehmen, was Dienstag nicht benötigt wird, alles reinlegen, was Dienstag benötigt wird, ggf. nötige Blätter einheften etc."

Dann "Montag: 19 bis 19:15 Uhr: Schreibtisch ordnen."

Das machst du also eine Woche lang, bis der Schreibtisch und die Schultasche automatisch ordentlich sind. Ab da - kann auch länger als eine Woche dauern - musst du dir nur im Kalender notieren: Tasche, Schreibtisch!

Und dann fängst du mit einer weiteren Sache an. 5 min Müll suchen und wegwerfen. 10 min Bett machen. 10 min Bett freiräumen, Sachen einsortieren. 10 min Boden freiräumen und Sachen in Kategorien sortieren, 10 min staubsaugen - richtig gründlich - 5 min kategorisierte Sachen wegsortieren in Kleiderschrank, Schreibtisch, Regal.

Immer, wenn du eine Sache so weit geübt hast, dass sie dir leicht von der Hand fällt, schreibst du als Erinnerung nur noch Stichworte.

Und dann nimmst du dir eine halbe Stunde am Sonntag, um deine Woche zu planen. Du musst ja nicht alles täglich machen. Was möchtest du täglich machen (bspw. nach den Hausaufgaben den Schreibtisch wieder ordnen, abends die Schultasche packen), was reicht alle 2 Tage, alle 3 Tage, einmal die Woche? Wenn du keine Haustiere hast und nicht im Zimmer krümelst, reicht z.B. staubsaugen alle 3 Tage. Andere Dinge wie Bettmachen werden einfach zur Routine, wenn du sie lange genug täglich geübt hast.

"Nicht frech sein": Überlegen: Warum bin ich frech? Was genau sage ich, das ich bereue? Was hätte ich lieber gesagt?

Und dann - wenn die Ordnungsroutine schon etwas drin ist, nicht alles parallel machen! - dir vornehmen, "nicht frech zu sein" und notieren, wie oft das klappte. Abends reflektieren: Was habe ich gesagt, das ich bereue? Warum? Was hätte ich lieber gesagt? Üben: Bevor du in bestimmten Situationen etwas sagst, 2 Sekunden nachdenken, ob du das WIRKLICH sagen möchtest! Dich ggf. entschuldigen "oh, das habe ich gar nicht so gemeint, wie es vielleicht aufgenommen wurde!"

Auch hier: Ziel 1: Einen Tag pro Woche einmal "nicht frech sein", dann einen ganzen Tag lang, dann an einem zweiten Tag ebenfalls einmal verzichten usw.

Alternativen überlegen: Könnte ich nichts sagen, aus bestimmten Situationen weggehen, stattdessen mal darauf achten, was ich an anderen bewundere, was sie gut machen, loben, motivieren? Das wieder notieren: Wie oft habe ich das am Tag, in der Woche geschafft?

Brav und still: Brav = freundlich, rücksichtsvoll, ich mache das, was meine Eltern oder Lehrer mir sagen, was ich auch nachvollziehen kann? Oder: Ich mache alles, was jeder fordert und verberge meine eigene Meinung? Letzteres wäre nicht gut!

Statt "brav und still" würde ich lieber "aufmerksam und rücksichtsvoll" als Ziele nehmen. Helfe ich anderen gern? Nehme ich Rücksicht auf andere Menschen, bin ich z.B. leise, wenn meine Eltern Kopfschmerzen haben? Unterstütze ich sie im Haushalt, wenn sie einen stressigen Arbeitstag hatten und ich noch Energie habe? Vermeide ich, ihnen Arbeit zu machen, indem ich z.B. nach dem Duschen die Duschwand und den Boden trockne oder mein eigenes Geschirr in die Spülmaschine bringe?

Still: Ist mMn keine unbedingt wünschenswerte Eigenschaft. Du solltest deine Meinung schon sagen und vertreten und auch lebhaft und begeistert sein! Nur gleichzeitig rücksichtsvoll! Hier könntest du darauf achten, wie das, was du sagen willst, bei anderen ankommen könnte und ob du es anderes formulieren kannst, damit sich keiner vor den Kopf gestoßen fühlst oder begründen kannst, damit keiner verletzt wird.

Still im Sinne von "ich halte mich überall zurück" würde ich nicht als Ziel betrachten.

Eher "höflich": Ich verhalte ich so, dass es anderen damit gut geht, dass sich keiner verletzt fühlt. Auch hier gilt abzuwägen, ob ich mich nur höflich verhalte oder dabei total verbiege. Das sollte nicht der Fall sein!

Recherchiere ruhig mal Gesprächstechniken, Knigge usw., aber überlege genau, was davon für dich passt!

Jeder Mensch kann nur echt sein, wenn er sich nicht verstellt.