Wie versteht ihr diesen Satz?

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Jede Wissenschaft, also alles auseinander Ableitbare und Beweisbare beruht auf Unbewiesenem: das Recht zB auf der Annahme, daß Das, was der Gesetzgeber sagt, gesollt ist: dahinter kann die Wissenschaft nicht zurück, wenn sie nicht sozusagen ohne einleuchtende Beglaubigung Gesetze zu Systemen ausarbeiten will; wie die Physik nicht hinter die Grundkräfte der Schwerkraft oder Elektrizität zurück kann; während die Arithmetik auf dem Axiom: 1+1 = 2 gründet , worauf alles noch so verästelte Rechnen beruht usw. Es ist ähnlich wie bei persönlichen Interessen, die etwas nicht weiter Analysierbares, aber für Dich unmittelbar Gegebenes und Weiterführendes sind.

Dabei gründen die Gesetze der Mathematik und Logik auf unsern innern Vorstellungsverhältnissen, weil mathematische Gegenstände in der Wirklichkeit nicht anzutreffen sind, sondern nur im denkenden Verstand erscheinen; im Gegensatz mit den Erfahrungswissenschaften, zB Physik, deren Ableitungen und Beweise darum ungenauer sind, weil sie von grundlegenden äußern Naturbeobachtungen ausgehen und diese im wiederholbaren Experiment oder präzisen Voraussage bestätigten müssen, was wie bei den Wettermodellen sehr ungenau ausfallen kann, daher sich deren Grundannahmen durch verschieden auszuprobierende Hypothesen verschieben oder gar verändern können, ja ganz grundlegend sogar, wie in der Chemie regelmäßig geschieht, wogegen die Arithmetik immer dieselbe bleibt.

Alle diese Kräfte und Annahmen lassen sich indeß nun genauso hinterfragen wie die Verstandesoperationen der Logik, daher sie freilich in der Philosophie als Wissenschaftslehre und Erkenntnistheorie Anlaß zu Erörterungen und Anzweifelungen geben. Ähnlich wie Jemand auch Dein persönliches Interesse anzweifeln und relativieren kann, während es für Dich absolut gilt.