Wie schütze ich mich gegen das furchtbare Verhalten meiner Schwester?
Hallo,
da ich bald eine Ausbildung beginnen werde, wohne ich nur noch für wenige Monate hier in meinem Elternhaus. Meine Schwester benimmt sich in letzter Zeit mir gegenüber so schlimm, dass ich wirklich bald nicht mehr kann und bis zu meinem Auszug etwas zur Überbrückung brauche. Ich leite bereits alles in die Wege damit mein Umzug für meine beginnende Ausbildung schnellstmöglich stattfinden wird. Meine Eltern unternehmen überhaupt nichts gegen das Verhalten meiner Schwester und ich bin einfach der Einzelkämpfer. Die im Folgenden aufgelisteten Verhaltensweisen sind wie ich in einem klinischen Aufenthalt erarbeiten konnte, sogar wahrscheinlich eine der Hauptursachen für meine Depressionen, die ich jetzt habe.
Weiß jemand von euch, was ich dagegen bis zu meinem Auszug noch tun könnte? Denke schon darüber nach, sie vielleicht anzuzeigen, bin mir aber nicht sicher...
- diskriminierende Aussagen bzgl. meiner Depressionen
--> "Wenn ich den ganzen Tag in meinem Zimmer rumsitzen würde, wäre ich auch antriebslos." oder "Wer ist denn hier psychisch krank von uns beiden?" oder "Mimimi da kann ich nicht hingehen, dort kann ich nicht hingehen..!", als provokative Nachahmung meiner die Depression begleitenden krankhaften Angstzustände und Panikattacken, die vorrangig in bestimmten Umgebungssituationen ausgelöst werden
- Androhung körperlicher Gewalt
--> hat mir gestern noch gesagt dass sie mir gleich einen in die Fresse hauen und mich verprügeln wird, als sie gemerkt hat dass ich "ihr" Müsli gegessen habe. Sie hat das niemandem so gesagt, dass es ihr gehören würde und auch nicht von ihrem Geld gekauft. Hat mich neben meinen Eltern früher auch öfters feste geschlagen.
- emotional missbrauchende, darunter auch mobbende Verhaltensweisen
--> tägliche Beleidigungen; regelmäßiges Anschreien; Unterstellen von Fehlern die überhaupt nicht meine sind (bspw. als ich heute einen wirklich notwendigen Einkauf in der Apotheke wegen meiner zwingend benötigten Medikamente gemacht habe, hat sie mir gesagt, dass ich jetzt trotz meines Händewaschens, wenn meine leider nicht völlig körperlich gesunde Mutter Corona bekommt und dann stirbt, dann Schuld sein werde); immerzu dominierendes Verhalten auf mich ausübend, oftmals einhergehend mit dem Vermitteln negativer Gefühle wie Scham, Schuld, etc., als sei sie meine Chefin oder meine Mutter; Verleumdung; bewusstes Zurückhalten von für mich relevanten Informationen, um über mich zu herrschen
- evtl. Stalking
--> hat mir auf Instagram, nachdem ich dort ihre Anfrage abgelehnt habe fast 10 Male aufs Neue wieder eine Anfrage gesendet, bis ich dann mit der Blockade dem Ganzen ein Ende gesetzt habe. Hat mir schon vor vielen Jahren geschrieben "Denk dran, your sister is watching you :P", heimlich mein Tagebuch gelesen, etc.
- Androhung von erzwungenem Alkoholkonsum (die bei Ausführung meinen mentalen Gesundheitszustand aufs Äußerste gefährdet, was sie auch genau weiß)
--> dieser Stichpunkt ist übrigens eine Straftat wie ich herausgefunden habe.
4 Antworten
Such ein klärendes Gespräch. Sowohl mit deiner Schwester, wie auch mit deinen Eltern.
Und mal so als Denkansatz (nein, keine Entschuldigung für deine Schwester, ihr Verhalten war trotz dem, was ich jetzt sage, falsch!):
Es ist oft sehr schwer, mit einem kranken Geschwister aufzuwachsen.
Depressive, und Leute mit Angststörung, können tierisch herausfordernd und anstrengend sein, auch wenn sie nichts dafür können. Antriebslosigkeit oder angstbedingte Vermeidungsverhalten können sehr provokativ rüberkommen bei jemandem, der sich da nicht so reindenken kann.
Überleg mal, ob sie sich öfters durch deine Erkrankung vielleicht eingeschränkt gefühlt hat. Oder ob sie, in ihrer subjektiven Wahrnehmung, dadurch zuwenig Aufmerksamkeit und Liebe von den Eltern bekommen hat. Ob sie vielleicht das Gefühl hat, "wegen dir" zu kurz zu kommen.
Wie gesagt, es ist alles keine Entschuldigung für ihr fieses Verhalten. Absolut nicht. Aber vielleicht hilft dir diese andere Perspektive, ihr ar***iges Benehmen nicht so zu Herzen zu nehmen und etwas weniger Groll gegen sie zurückzubehalten, wenn du dann dein Elternhaus verlässt.
- Schließe dein Zimmer ab, wenn Du nicht da bist, damit sie nicht schnüffeln kann
- schalte auf Durchzug, egal was sie sagt, Du bist ja bald ausgezogen
Ich denke, es wird wahrscheinlich schon oft genug geredet, geschrien, geschimpft und beleidigt worden sein. Darum halte ich momentan eine Aussprache nicht für sinnvoll. Das könnt ihr machen, wenn Du ausgezogen bist und ihr mal Ruhe voreinander hattet. Nicht jetzt.
Ignoriere ihre Art. Fahr Dich nicht hoch und beleidige sie nicht zurück. Es würde nichts bringen. Du hast Dir jetzt schon so viele Gedanken darüber gemacht - und was bringt es Dir? Gar nichts. Laß Dich nicht zermürben. Handle immer so, wie Du es für richtig hältst. Rechtfertige Dich dafür nicht! Das hast Du nicht nötig.
Also ignoriere sie weitestgehend und lächle einfach. Geb keine Widerworte, lächle. Aber lass Dich nicht schlagen! Schlägt sie wirklich, schlägst Du zurück, ohne etwas dazu zu sagen.
Hallo,
Also das hört sich alles echt schlimm an, meiner Meinung nach musst du da raus. Ich bin kein Experte und kenne dich auch nicht, aber als jemand der sich sowas auch öfter mal anhören muss (nicht in so extremer Form wie du aber trotzdem), kann ich sagen dass ich auch den starken Verdacht habe dass es das schlimmer macht, evtl sogar der Grund für die Ausmaße deiner Krankheit ist, förderlich ist dieses Verhalten auf keinen Fall.
Ich schätze mal du hast mit deiner gesamten Familie schon geredet? Es ist extrem krass dass nicht einmal deine eigenen Eltern etwas dagegen tun weil das anscheinend schon länger geht. Wenn nicht, konfrontiere sie und auch deine Eltern nochmal damit.
Wenn das nicht zieht, hol dir bitte Hilfe. Auch jetzt in der Krise gibt es Notfalldienste. Darf man fragen wie alt du bist? Ggf. kann man das Jugendamt einschalten, denn auch wenn du bald da weg bist, da muss was unternommen werden, du kannst dich nicht weiter kaputtmachen lassen. Du kannst da ernste Schäden davontragen und wenn die das so nicht kapieren dann schalte jemand von außerhalb ein.
Es ist natürlich schwer gegen seine eigene Familie vorzugehen aber man muss auch an sich selbst denken ab und zu und so geht es einfach nicht weiter.
LG
Ich bin 22, meine Schwester 25. Der mich behandelnde Psychiater und Chefarzt der Klinik hat mir Gott sei Dank bestätigt, dass ich keine Sorge zu haben brauche, dass mein Therapie, bzw. mein mentaler Gesundheitszustand darunter leiden wird.
Ich würde mit ihr darüber reden und erklären, dass ihr Verhalten dich verletzt und wieso.