Wie schaffe ich es, diesen Urlaub doch noch zu genießen?
Meine Frau und ich sind derzeit auf Mallorca. Zum ersten Mal in unserem Leben. Nicht für Saufen am Ballermann sondern Wandern, Kulturgenuss, gutes Essen und ein bisschen Strand und Sonne.
Wir hatten uns so auf diesen Urlaub gefreut und gleich am ersten Tag hat ein Taschendieb am Placa de la Reina versucht, meiner Frau den Inhalt ihres Rucksacks zu klauen. Hatte die Hand schon im Rucksack…
Am zweiten Tag nahmen wir ein Uber zu einem Naturpark und der Fahrer nahm (absichtlich oder unabsichtlich) eine falsche Abzweigung, woraufhin wir auf einer einsamen Straße landeten die so kaputt war, dass er sich weigerte, weiterzufahren und uns dort im nirgendwo aussetzte, mit den Worten "Pay in cash and cancel the ride, so you don’t overpay. You can walk, is only 5 minutes"… als wir dann nach 40 Minuten Fußmarsch wieder Handyempfang hatten, stellten wir fest dass er zusätzlich zur Barzahlung von 40 Euro eine Stornogebühr von 35 Euro kassiert hatte…
Und als wäre das nicht genug ist heute noch ein Trickbetrüger in Arenal knapp gescheitert beim Versuch, mir durch ein Ablenkungsmanöver das Geld aus der Börse zu klauen. Die Polizei scheint das alles nicht zu interessieren, denn die glänzt durch Abwesenheit obwohl man an jeder Ecke von zwielichtigen Straßenverkäufern angequatscht wird.
Die wunderbaren Graffitis wie "Tourists go home" und "Tourists and other trash in here" auf einem Müllcontainer machen den Ort hier auch nicht wieder sympathischer.
Hatten wir nur großes Pech oder ist diese Insel hier wirklich das Letzte?
3 Antworten
Ich vermute mal, alles wird sich irgendwo in der Mitte getroffen haben.
Die heimatlich angestammten Mallorqiner finden ähnlich wie wir hier momentan in DE selbst ja kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Das ist schon lange selbst nach Ballermann 6 echt trauriger Fakt.
Zudem wurde auch auf Malle in der damaligen Immobilienblase von fremden Investoren viel versprochen und wenig geleistet. Auch da blieben die urgebürtigen Mallorqin auf der Strecke.
Daher kann ich mir gut vorstellen, dass es dort in gewissen Umständen durchaus einen gewissen Missmut und grundlegend leider auch eine nicht unerhebliche Konzentration an Ganoven geben dürfte, derer die mallorkinische Policia ggf. sogar derzeit teils echt nicht Herr werden könnte.
Wandern an Rhein, Mosel & Co. könnte dann ggf. besser erst mal Euer nächster Urlaub werden, denn die Heimat bietet durchaus echt schöne und nicht völlig überlaufene Ecken.
Aber grundlegend dennoch schade, dass Euer Malle-Wanderurlaub selbst in Eurem Ansinnen statt Saufen am Strand so wiederlich gestört wurde. Wo viele Touris sich bündeln, tummeln sich aber leider tendenziell auch viele Trickbetrüger.
Fragt daher ggf. nun mal nach, wie Ihr ggf. mit Mallorcas Öffis zu Euren Wanderzielen kommen könntet. Und lasst Euch künftig dann auch nicht mehr von der Seite anquatschen.
Gut, dann hättet Ihr Eure Wandertor umplanen müssen. Aber Hätte...hätte ... Fahrradkette bringt Euch Euer Geld und Euren Urlaubsspaß nun leider auch nicht wieder zurück.
Malle hat doch auch ohne ÖPNV oder Uber genug Langläufigkeit und Restroom, sich einfach auch mal an den Strand zu legen , oder auch mal etwas außerhalb der Tourie-Hochburg einfach mal etwas ins Hinterland zu wandern.
Und wenn Euch Malle nun etwas zum Ablaxen in Strandnähe "zwingt", könnt Ihr danach doch einfach auch mal etwas mehr Action daheim im Garten, rund ums Haus u.Ä. walten lassen, wenn Ihr echt nicht ausgepowert seid.
Die einen sind vom Alltagsleben schon zu fertig vor Urlaub mit Action, und die anderen könnten fehlende Action daheim umsetzen.
Hm. Ihr habt euch ein Ziel ausgesucht, das von Massentourismus gebeutelt ist. Sicherlich reiht ihr euch nicht ein in diese Art von Reise, aber dennoch: Die Wahl Eures Zieles ist vom Massentourismus gebeutelt. Das ist so. Und das bringt so ein paar Nebenwirkungen mit sich. Wenn ihr so etwas vermeiden möchtet, wählt andere Ziele. Oder stellt euch drauf ein, dass manches in einem vom Massentourismus gebeutelten Ziel einfach passieren kann und nehmt es so locker wie es geht.
Ja, da hast du recht. Vielleicht brauchte es auch diesen Lerneffekt, dass wir in Zukunft nur noch auf Alternativtourismus setzen.
Das scheint ein neueres Problem zu sein, zumindest der Tourihass. Daran kann ich mich nicht erinnern als ich dort vor über einem Jahrzehnt war. Die Taschendiebe und (überwiegend) dunkelhäutigen Straßen,,verkäufer" (ich würde es eher Mafia nennen) gibt es übrigens in jeden größeren Tourispots.
Danke, die Erklärung klingt sehr plausibel und der Tipp mit den Öffis ist prinzipiell auch gut, aber ich hätte erwähnen sollen, dass der Grund für die Uber-Fahrt war, dass die Gewerkschaft der TiB-Busfahrer aktuell auf unbestimmte Dauer im Streik ist und daher viele Verbindungen ausfallen. Das kommt bei dem Ganzen noch hinzu…