Wie sage ich jmd, dass ich nicht mehr auf ihr Kind aufpassen will?
Ich passe seit ein paar Monaten zwei Mal die Woche für 14€/h auf ein drei-jähriges Kind auf. Es war eigentlich langfristig geplant, aber das Kind verhält sich sehr schlecht und es wird nur schlimmer. Er schreit, schlägt um sich, läuft absichtlich auf die Straße, beleidigt mich und andere und ist generell einfach ungut. Ich weiß die Eltern sind überfordert und deshalb habe ich ein schlechtes Gewissen, aber ich halte das Kind nicht mehr aus.
Die Eltern wissen, dass ich viel Zeit habe und noch auf andere Kinder aufpasse. Ich kann also nicht einfach sagen, dass ich jetzt keine Zeit mehr habe oder nicht mehr babysitten will. Ich wollte auch ehrlich sein.
Könnten ihr mir sagen, wie ich ihr es sage? Ich habe vor solche Gesprächen immer große Angst und weiß von Anfang bis Ende nicht was ich sagen soll.
Danke im Vorraus!!
8 Antworten
Hallo!
Es gibt gemeinnützige Erziehungsberatungsstellen. Ich denke dabei vor allem auch an das Kind.
Du schreibst, dass du auch noch auf andere KInder aufpasst. Also sehen die Eltern, dass du Erfahrung hast. Meinst du, du schaffst es, diplomatisch den Eltern zu verklickern, dass du Schwierigkeiten mit ihrer Tochter hast und gern mal mit den Eltern gemeinsam zur Erziehungsberatungsstelle gehen würdest, damit du fachliche Hilfe bekommst.
Wenn du es so ähnlich formulierst, dann können sich die Eltern nicht angegriffen fühlen und es besteht eine kleine Chance, dass sie sich helfen lassen.
Wie du es schon selbst sagst, sei einfach ehrlich.
Ich hab mal einer 9 jährigen Mathenachhilfe gegeben. Das war auch eine Katastrophe. Sie konnte sich eh ganz schlecht konzentrieren. Und dann kam der 3 jährige Bruder noch laufend rein oder die Eltern stritten draußen.
Das war für mich auch nicht mehr sinnvoll. Ich hab denen gesagt, dass ich das so nicht mehr will. Die sollen erstmal was an ihrer Einstellung ändern. Denn die 10€ pro Stunde waren rausgeschmissen für die.
Du kannst den Eltern wirklich ehrlich sagen, dass es dich sehr stresst, auf das Kind aufzupassen und dass du damit tatsächlich überfordert bist. Du kannst die Verantwortung für das Kind nicht übernehmen. Das musst du dir nicht antun.
Ich habe mal im Kindergarten ein Praktikum gemacht. Dort gab es ein sehr nerviges, unfolgsames, aggressives Kind. Es hat nichts dazu gelernt, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer, unerträglicher und auffälliger.
Das gesamte Team hat dann beschlossen, dass sich die Eltern an eine Erziehungsberatungsstelle wenden müssen, ansonsten kündigen wir den Kindergartenplatz. Es kam dann anders, als erwartet, die Elterhn meldetetn das Kind ab und in einem anderen Kidnergarten an, aber das spielt gerade keine Rolle mehr.
Was ich damit sagen will, ist: dass du kein Kind ertragen musst, wenn du es nicht willst. Es ist überhaupt nichts dabei, NEIN zu sagen. Hier würde ich auch gerne auf das Geld verzichten und mir eine andere Einnahmequelle suchen.
Ich würde sagen, dass sie ja wissen, dass ihr Kind nicht einfach ist und dass es deine Erfahrungen übersteigt, dass du nicht richtig mit ihm umgehen kannst, es zu schwer für deine bisherige Erfahrung ist. Für alle wäre es daher besser, wenn du nicht mehr dort arbeitest und deshalb hättest du entschieden, diese Arbeit zu beenden.
Ich würde den Eltern jetzt nicht "vorwerfen" das sie ja wissen wie ihr Kind ist.
Am besten nur von sich sprechen und nicht das eigene empfingen auf die Eltern Übertragen.
Evtl empfinden diese das nicht als schlimm und fühlen sich dadurch angegriffen
An deiner Stelle würde ich den Eltern sagen, dass Dich das Kind überfordert bzw. die Chemie zwischen Euch nicht stimmt und dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlst. Sie möchten sich bitte nach einer anderen Betreuung umsehen. Ich denke, auch solche Gespräche gehören im Fall des Falles dazu. Versucht hast Du es, aber leider funktioniert es nicht und Du möchest hier abbrechen. So, oder so ähnlich würde ich es machen. Ein schlechtes Gewissen brauchst Du deshalb nicht zu haben. Gutes Gelingen ;)