Wie sag ich meiner Oma, dass sie besser den Führerschein abgibt?
Meine Oma ist jetzt 83 Jahre alt und fährt immer noch Auto. Normal hab ich ja garnichts dagegen, aber sie baut seit ca. einem halben Jahr einen Unfall nach dem anderen. Bisher waren es nur kleine Blechschäden aber wer weiß was noch kommt. Ich weiß nicht, wie ich ihr sagen soll, dass es besser wäre das Auto langsam abzugeben. Vor allem weil sie immer sehr stolz darauf war in der damaligen Zeit als Frau einen Führerschein gemacht zu haben. Vielleicht habt ihr damit auch schon Erfahrungen gamacht?
6 Antworten
Ich denke, Menschen in diesem Alter sind sehr empfindlich wenn man ihnen sagt was sie tun sollten oder nicht! Es sollte ein Weg gefunden werden, dass der Mensch es von sich aus will. Da gibt es natürlich 1000 Möglichkeiten. Vielleicht mit dem Hausarzt sprechen - der könnte aus gesundheitlichen Gründen eine entsprechende Empfehlung aussprechen.
Du musst betonen, dass du dir ernsthafte Sorgen machst und dass sie nicht nur sich sondern auch anderen im Straßenverkehr sehr in Gefahr bringt. Ich musste das meiner Oma auch vor vielen Jahren beibringen, eigentlich verstehen die alten Herrschaften es aber auch wenn man vernünftig mit ihnen redet. Beton noch einmal wie stolz sie sein kann, damals als Frau einen Führerschein gemacht zu haben, aber dass man ihn ab 80 wirklich abgeben sollte (und das doch auch eigentlich alle tun...) Biete ihr vielleicht an, sie öfters mal mit dem Auto irgendwo hin zu bringen.
Zwar nicht die sensibelste Methode, aber als letzter Ausweg sei noch folgendes gesagt:
Ich habe mal bei der Führerscheinstelle (alias Straßenverkehrsamt, Fahrerlaubnisbehörde) nachgefragt und mir wurde folgende Auskunft gegeben:
Man kann grundsätzlich jeden Autofahrer (mit Ausreichender Begründung) bei der für Ihne zuständigen Führerscheinstelle melden und eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit anordnen lassen. Der betroffene Fahrer wird dann zu einem entsprechenden Tauglichkeitstest gebeten. Lehnt er diesen ab oder fällt durch, ist der Führerschein weg. Besteht er den Test, darf er den Führerschein natürlich behalten.
Also einfach mal eine E-Mail an die zuständige Führerscheinstelle schreiben und die Situation schildern (zuständig ist die, bei der das Auto des Betroffenen gemeldet ist). Beachtet dabei aber, dass in dem Schreiben an den Betroffenen euer Name erwähnt wird. Wenn ihr das nicht wollt, solltet ihr das explizit erwähnen.
Ja, das ist ein sehr schwieriges Thema.Wie meine Vorschreiber schon schrieben würde ich das Thema ganz in Ruhe noch einmal mit der Oma besprechen.Wenn sie schon mehrere Unfälle in letzter Zeit fabriziert hat, könnte es auch durchaus sein,dass die Versicherung ihr irgendwann kündigt. Mir ist letztes Jahr auch ein über 80 jähriger Mann ins Auto gefahren.Im Zuge der Schadensabwicklung suchte mich sein Versicherungsvertreter zu Hause auf. Dabei erzählte er mir,dass der Herr XY in den letzten 4 Wochen 3 derartige Unfälle gehabt hätte.Er hätte nun mit dem Herrn XY ein Gespräch von Mann zu Mann geführt.Danach hat der alte Herr sich dann wohl bereit erklärt, nicht mehr Auto zu fahren. Geh das Thema auf jeden Fall ganz sensibel an, wir werden schliesslich alle mal alt u. sollten uns einmal in die Situation hineinversetzen.
mit ihr in ruhe reden, daß du dir sorgen um sie machst - daß sie stolz sein kann usw. dann viell. (evtl. bei der adac/fahrschule/tüv/polizei) an einem simulator einen reaktions-test von ihr machen lassen, das ist gut für deine oma und auch für dich, damit du kein schlechtes gewissen haben musst.