Wie reagierte wohl die Generalität auf die immensen Verluste (Schlacht von Verdun)?

3 Antworten

Die waren doch einkalkuliert. Stichwort "Blutpumpe" und "Falkenhayn". Wobei einige Historiker der Meinung sind, daß es sich dabei um ein Nachträgliches Konstrukt in Falkenhayns Erinnerungen handeln könnte, um dem sinnlosen Abschlachten einen Sinn mit dahinterstehender Planung zu geben

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Eiskalt und berechnend, wie die Herren der Blutpumpe vom deutschen OHL!

In der Obersten Heeresleitung herrschten Inkompetenz und Größenwahn. Die mächtigen Generäle trieben Deutschland in ein Desaster.

Erich von Falkenhayn, der Chef der zweiten OHL, zählte zu den menschenverachtenden, zynischen Militaristen. Wie alle Berufsoffiziere, die seit ihrer Kindheit nur Befehl und Gehorsam kannten, hatte Falkenhayn den Krieg herbeigesehnt, er gehörte zu den Kriegstreibern.

Falkenhayn entwickelte für 1915 eine „Ermattungsstrategie“.

Falkenhayn wollte die Hügel um die stärkste französische Festung erobern, um die Verteidiger so zu Gegenangriffen zu zwingen. Dabei, so das Kalkül, sollten sie derartig hohe Verluste erleiden, dass ihre Moral zusammenbrechen würde.

Der Feind sollte vor Verdun "ausbluten". In seinen Memoiren schrieb der General: "Für zwei Deutsche, die außer Gefecht gesetzt wurden", mussten "drüben fünf Franzosen bluten". Er sprach auch gern von einer "Ausblutungsschlacht", der Feind solle "weißbluten", Verdun war eine "Blutpumpe".

Am 21. Februar 1916 ging die 5. Armee zum Angriff über, aber die Franzosen waren durch einen Überläufer vor der "Operation Gericht" gewarnt. Die Deutschen kamen nicht so weit wie geplant; sie hatten die französischen Verluste überschätzt. Statt Falkenhayns Ratio von zwei zu fünf waren die Verluste am Ende auf beiden Seiten fast gleich hoch. Die Schlacht hinterließ insgesamt mehr als eine halbe Million Tote und Verwundete. Angesichts der materiellen und personellen Überlegenheit der Alliierten, die sich im Kriegsverlauf immer deutlicher abzeichnete, war Falkenhayns Ermattungsstrategie in Verdun zu keinem Zeitpunkt realistisch.

Mit seiner "Ermattungsstrategie" zersetzte Falkenhayn die Moral der eigenen Truppe. Zudem starteten die Briten nun an der Somme einen Gegenangriff, um die Verbündeten vor Verdun zu entlasten. Die Österreicher standen im Osten vor dem Zusammenbruch. Längst intrigierten Hindenburg und Ludendorff gegen Falkenhayn, der ihnen Verstärkung für die Ostfront verweigerte. Ludendorff sagte über Falkenhayn: "Ich kann hassen, und diesen Mann hasse ich." Falkenhayn wiederum hielt Ludendorff für "geistig nicht normal".

Zitate nach! Die Herren der Blutpumpe - SPIEGEL GESCHICHTE 5/2013 und Zitate aus Schlacht um Verdun – Wikipedia

Es gibt manchmal auch in SPIEGEL brauchbare Artikel!

Da sollte eine Abnutzungsschlacht stattfinden und insofern war die Höher der eigenen Verluste egal. Entscheidend war nur, dass sie beim Gegner noch höher waren.