Wie oft muss man die zitierte Quelle im Fließtext angeben?
Ich weiss, wie man auf zitierte Quellen im Fließtext verweist und ich weiss auch, dass man Behauptungen mit Zitaten stützen muss. Was ich mich aber jedes Mal frage, ist, wie oft ich eigentlich ein und dieselbe Quelle angeben muss.. Nehmen wir jetzt z.B. mal an, dass ich mehrere Sätze schreiben möchte, die sich auf ein und dieselbe Quelle beziehen. Ich formuliere dabei die Sätze selber und zitiere also indirekt. Muss ich dann nach jedem einzelnen Satz meine Quelle angeben (z.B. Müller 2001: 38) oder reicht es, wenn ich nach allen Sätzen diese Quellenangabe setze? Kommt der Leser dann von selber drauf, dass alle Zitate davor aus ein und derselben Quelle stammen? Ich habe oft gelesen, dass man das auch mit der Abkürzkung "ebd." machen kann. Aber ehrlich gesagt habe ich noch NIE in einem wissenschaftlichen Werk gesehen, dass das so gemacht wurde. Oder zählen da wieder eigene Richtlinien? .. Und wobei ich mir auch immer noch unsicher bin ist der Fall, wenn ich in einem Satz sowohl ein direktes als auch indirektes Zitat habe. Der Satz gibt inhaltlich wider, was der schlaue Autor eines Werkes gesagt hat und zwischen drinnen wähle ich seinen genauen Wortlaut, zitiere ihn also direkt. Muss ich dann die allgemeine Bezeichnung wählen, die man auch im indirekten Zitat gewählt hätte oder reicht es, wenn ich nach dem direkten Zitat die entsprechende Bezeichnung wähle oder muss es eine Kombination von beiden sein? Das ist jetzt wieder einmal ewig lang geworden, hoffe, dass sich das noch jemand durchliest und mir helfen könnte :)
2 Antworten
Hallo,
ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit und musste mich mit dem Thema "Quellenarbeit" ebenfalls auseinandersetzen.
Zunächst einmal zur ersten Frage: Wenn du den gleichen Gedanken einer Quelle mehrmals in deiner Arbeit anführst, dann musst du das beim ersten mal mit dem Kurzbeleg kennzeichnen, die anderen Male reicht es, wenn du darauf verweist, denn du hast ja bereits belegt, dass es nicht dein Gedanke ist. Wenn du verschiedene Gedanken einer Quelle anführst, dann musst du allerdings jedesmal einen Kurzbeleg mit Seitenzahl hinter dem Satz anfügen. Im Quellenverzeichnis reicht natürlich die einmalige Aufführung der Quelle (dann ohne Seitenzahl). Wenn sich mehrere Sätze hintereinander auf die Quelle beziehen, dann musst du entweder jeden Satz einzeln mit dem Kurzbeleg kennzeichnen oder einen Absatz schreiben, den du z.B. mit "In MÜLLER 2001 wird dies wie folgt dargestellt ..." einleitest. Am Ende des Absatzes musst du dann nur einmal den Kurzbeleg anführen. Aber achte darauf, dass du die genauen Seitenzahlen der Gedanken, die du übernimmst, angibst. Du kannst dann bei der Absatzvariante im Kurzbeleg z.B. schreiben "MÜLLER 2001, S.38 ff.", wenn sich die Gedanken des Absatzes auf Seite 38 und die folgenden beziehen. Wichtig ist, dass kein Gedanke, den du von jemandem übernimmst, ohne Beleg dasteht.
Nun zur zweiten Frage: Hast du in einem Satz ein direktes und ein indirektes Zitat, dann musst du beides kennzeichnen. Beim direkten Zitat gleich hinter den Anführungsstrichen und am Ende des Satzes dann nochmal die Kennzeichnung für das indirekte Zitat. Direkte Zitate sollte man nur ausnahmsweise verwenden. Es ist besser, wenn man indirekt zitiert.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Wenn man aus ein und derselben Quelle hintereinander wiederholt zitiert, dann reicht die Angabe "a.a.O." plus Seitenangabe. A.a.O. heißt "am angeführten Ort". Oder man schreibt statt a.a.O. einfach in Klammern (ebenda). Beziehen sich die Zitate auf ein und dieselbe Seite, kann die Seitenangabe entfallen.
Beispiel:
"Das Leben ist eine harte Nuss" (Müller 2001, pp. 42) und ergänzt wird das noch durch "auch harte Nüsse kann man knacken" (a.a.O.), wobei er an anderer Stelle erwähnt: "z.B. durch eifriges Lutschen" (ebenda, pp. 50), was er auch als "Training für das Kauwerkzeug" darstellt (a.a.O.)
Das bedeutet:
- Erste Zitat war auf Seite 42.
- Zweite Zitat auch.
- Dritte Zitat auf Seite 50.
- Vierte Zitat ebenso.