Wie löse ich diese Redoxgleichung?

2 Antworten

An der Anode wird Pb(II) zu Pb(IV) in Form von PbO2 oxidiert. Was an der Kathode passiert, wage ich nicht vorherzusagen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Die Oxidation an der Anode ist natürlich einfach, wir oxidieren Pb⁺ᴵᴵ zu Pb⁺ᴵⱽ:

Pb²⁺ + 6 H₂O ⟶ PbO₂ + 4 H₃O⁺ + 2 e¯

An der Kathode ist das deutlich problematischer. Die Reduktion von Pb²⁺ zu metal­li­schem Pb hat ein ε⁰=−0.13 V, die von H₂O zu H₂ natürlich ε⁰=0 V bei pH=0, und sie sinkt pro pH-Einheit um ca. 0.06 V. Da nicht klar ist, bei welchem pH Du arbeitest, kann man nicht gut voraussagen, was passiert; theoretisch sollte sich unterhalb von pH=2 H₂ bilden, und darüber Pb. Aber bei so geringen Unterschieden im ε⁰ spielen die Dreckeffekte eine große Rolle, vor allem das Elektrodenmaterial. Da Du eine Pt-Elek­trode verwendest, sollte das die H₂-Bildung begünstigen:

2 H₃O⁺ + 2 e¯ ⟶ H₂ + 2 H₂O
2 H₂O + 2 e¯ ⟶ H₂ + 2 OH¯

Die beiden Reaktionsgleichungen sind weitgehend äquivalent, weil das Autoprotolyse­gleichgewicht da ständig die Karten zwischen H₂O, H₃O⁺ und OH¯ neu mischt.