Wie lange sollte man ein Tattoo eincremen?

3 Antworten

Soll das ein dĂŒnner Anker sein ?


quenny1993 
Beitragsersteller
 27.07.2019, 11:10

wollte es so dĂŒnn und filigran

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Arkan2k2  27.07.2019, 11:19
@quenny1993

OK also ein Draht Anker. Weißt du die Bedeutung von einem Anker ?

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quenny1993 
Beitragsersteller
 27.07.2019, 11:33
@Arkan2k2

mein tattoo hat ne große bedeutung fĂŒr mich das ist fĂŒr meine familie bedeutung: die unendliche liebe zu meiner familie ist darin verankert

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Ich mache es mal ganz systematisch, denn wenn man die HintergrĂŒnde besser kennt, kann man auch die Pflege besser verstehen. Versuche mich einfach zu halten und nicht jedes Detail zu berĂŒcksichtigen.

Entscheidend beim TĂ€towieren sind zwei Hautschichten. Die oberste Hautschicht ist die Epidermis (Oberhaut), die hauptsĂ€chlich aus der toten Hornschicht besteht. Diese Hautschicht wird regelmĂ€ĂŸig komplett erneuert. Ihre Dicke betrĂ€gt je nach Körperstelle und Individuum zwischen 0,03 mm und 2 mm.

Die zweite Hautschicht ist die Dermis. Diese ist eine lebende Hautschicht, die kleine BlutgefĂ€ĂŸe, Nervenzellen und vieles andere enthĂ€lt und aus der die Epidermis herauswĂ€chst. Ihre Dicke betrĂ€gt zwischen 0,5 und 1,5 mm.

Beim TĂ€towieren wird die Epidermis durchstochen und die Nadelspitze sollte bis in den oberen Teil der Dermis vordringen. Dabei werden Farbpartikel in der Dermis und der Epidermis hinterlassen. Sticht der TĂ€towierer durch die Dermis durch bis in die Unterhaut, ist dies ein schwerer Fehler, denn dann hat er zu tief gestochen. Das fĂŒhrt zu auslaufenden Farben sowie Narbenbildung.

Beim TÀtowieren wird die Epidermis praktisch zerstört und die Dermis verletzt. Diese Verletzung ist vergleichbar mit einem starken Sonnenbrand oder einer oberflÀchlichen Verbrennung.

Die Epidermis wird dadurch komplett abgestoßen und neu gebildet. Dadurch pellt sich die Haut in der ersten Woche komplett ab und stĂ¶ĂŸt dabei auch die Farbartikel, die sich in der Epidermis befinden, ebenfalls komplett mit ab. Nach ca. 1 Woche bildet sich die Epidermis neu, wobei die erste dĂŒnne Schicht die sogenannte Milchhaut ist. Innerhalb der nĂ€chsten 6 Wochen bildet sich die Epidermis fast auf ihre ursprĂŒngliche Dicke nach und wird dabei wieder klar und durchsichtig. Deshalb kann man erst nach 6 Wochen beurteilen, wie das Tattoo wirklich geworden ist und deshalb sollte man auch frĂŒhestens nach 6 Wochen nachstechen, falls erforderlich.

Die zerstörten Zellen der Dermis werden nicht nach außen abgestoßen, sondern abgebaut und mitsamt einem Teil der Farbpartikel ĂŒber das Lymphsystem und das Blut abgefĂŒhrt, in der Leber teilweise weiter abgebaut und letztlich ĂŒber die Nieren ausgeschieden. Daher sollte man bei Erkrankungen des Lymphsystems, der Leber oder der Nieren auch nicht tĂ€towieren. Die sich neu bildenden Zellen schließen die verbleibenden Farbpartikel ein und halten sie dauerhaft fest. Die werden eventuell erst im Laufe vom Jahrzehnten mehr und mehr abgebaut, wodurch Tattoos im Laufe der Zeit verblassen.

Dieser gesamte Heilungsprozess lĂ€uft auch ohne jegliche UnterstĂŒtzung ab. FrĂŒher verzichtet man oft vollstĂ€ndig auf UnterstĂŒtzung mit Salben und manche machen das auch heute noch. Das hat aber gewisse Nachteile. Um den Heilungsprozess zu unterstĂŒtzen, kommt es hauptsĂ€chlich auf folgende Punkte an:

1) Es muss Luft an die Haut gelangen, denn nur dann kann sie ordentlich heilen. Daher darf man nicht zu oft und nicht zu dick eincremen.

2) Es sollte ein dĂŒnner Fettfilm als Schutzschicht vorhanden sein, damit kein Schmutz, Viren, Bakterien oder chemische Substanzen in die schutzlose Dermis eindringen können und dort zu EntzĂŒndungen oder Störungen des Heilungsprozesses fĂŒhren können. WĂ€scht man das Tattoo mit Seife ab, sollte man danach neu dĂŒnn eincremen, weil die Seife die Fett/Salbenschicht entfernt hat.

3) Es sollte Dexpanthenol oder Harnstoff aufgebracht werden, weil diese beiden Substanzen den Heilungsprozess der Haut stark beschleunigen. Praktisch alle Hautsalben enthalten einen dieser beider Wirkstoffe. Auf dem Gehalt von Harnstoff beruht auch die hautheilende Wirkung von Urin, nur ist diese Anwendung nicht jedermanns Sache.

4) Die Feuchtigkeit der Haut sollte im mittleren Bereich liegen. Wird die Haut wÀhrend der Heilung zu trocken, neigt sie zu Rissbildung und starkem Jucken. Wird sie zu feucht, wird der Heilungsprozess verzögert und es könnte sogar Farbe ausgeschwemmt werden. Gegen das Jucken hilft oft leichtes Klopfen mit der flachen Hand auf das Tattoo.

Nun zu den einzelnen Mittel:

1) Wenn man gar nichts macht, kommt genĂŒgend Luft ran, aber es fehlt der Schutzfilm und die heilende Substanz.

2) Nimmt man reines Fett wie Vaseline, Melkfett, Nivea oder Àhnliches, ist zwar ein Schutzfilm da, es fehlt aber die heilende Substanz und wenn der Fettfilm zu dick ist, kommt keine Luft mehr ran.

3) Nimmt man handelsĂŒbliche Hand- oder Körpercremes, enthalten die regelmĂ€ĂŸig chemische Zusatzstoffe, was nicht gut fĂŒr die Heilung ist, auch wenn der schĂŒtzende Fettfilm und eine Feuchtigkeitsregulierung entsteht.

4) Sogenannte zinkhaltige Zugsalben. Diese Zugsalben sollen die beim Abbau der zerstörten Zellen entstehenden Giftstoffe aus der Haut ziehen. Die dĂŒrfen bei Tattoos keinesfalls eingesetzt werden, da sie auch die Farbpartikel aus der Haut ziehen, wodurch das Tattoo zerstört werden kann.

Kommen wir also speziell zu den einzelnen Dexpanthenol-haltigen Salben, die im Prinzip alle aus einer Emulsion aus Fett und Wasser sowie dem Wirkstoff und sonst nichts bestehen. Vom Prinzip her können diese Salben alle gleichwertig eingesetzt werden und erfĂŒllen alle bei korrekter Anwendung oben genannte Kriterien. Von daher sind sĂ€mtliche Empfehlungen fĂŒr oder gegen eine spezielle Salbe eher subjektiver Natur.

Pegasus Tattoo-Salbe wird in der Regel deshalb empfohlen, weil die der TÀtowierer die vorrÀtig hat und an deren Verkauf etwas verdient.

Dies trifft zum Teil auch auf die Panthenol-Salbe Lichtenstein zu.

Am einfachsten in der Anwendung und am billigsten in der Anschaffung ist jede beliebige Panthenolsalbe aus der Apotheke, z.B. auch von ratiopharm. Die erfĂŒllt obige Kriterien zu 100% und ist daher nicht schlechter als jede andere Dexpanthenolsalbe.

Bepanthen erfĂŒllt ebenfalls zu 100% obige Kriterien, kostet aber mehr und hat das Problem, dass man sie leicht falsch anwendet, weshalb manche TĂ€towierer vorsichtshalber von ihr abraten. Das Problem liegt darin, dass ihre TrĂ€geremulsion gegenĂŒber den sonstigen Dexpanthenolsalben sehr viel Fett und wenig Wasser enthĂ€lt, wodurch sie bei Zimmertemperatur zu fest ist und sich schlecht ausstreichen lĂ€sst. Der dabei entstehende Fettfilm wird dann oft zu dick und lĂ€sst daher zu wenig Luft an die Haut. Wenn man aber nur einen kleinen Klecks davon erstmal auf die Haut gibt, dann etwa 2 - 3 Minuten wartet, bis dieser sich auf Körpertemperatur erwĂ€rmt hat und sie erst dann dĂŒnn ausstreicht, ist auch gegen Bepanthen nichts einzuwenden.


Knopperz  28.07.2019, 13:19

AusfĂŒhrlich... Top 👍

So Antworten verdienen den "Hilfreiche Antwort" Stern ;)

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Ich wĂŒrde nichts dran machen.

Aber bei allem VerstÀndnis: Was soll das bitte darstellen ?
Ein Anker, ok, aber diese Teile in der Mitte ?


quenny1993 
Beitragsersteller
 28.07.2019, 18:34

ein anker mit unendlichkeitszeichen und herz

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