Wie lange braucht man, um Gitarre einigermaßen zu beherrschen?

5 Antworten

Ich hatte den Wunsch Gitarre spielen zu lernen seit ich 16 bin. Letztes Jahr Weihnachten mit 39 habe ich ihn mir erfüllt. Heute, noch kein Jahr später spiele ich ne Menge morderner Lieder jeden Genres akkordmäßig mit. Ich kann 13 Akkorde, 11 davon blind und schnell wechseln. Ich kann seit ein paar Monaten blind spielen, d.h. entweder über Texten stehende Akkorde während dem Spiel lesen und problemlos mitspielen ohne auf die Hände zu gucken oder "rauszukommen". Dieser Punkt war ein Meilenstein, der mir persönlich viele viele Freiheiten gab und einen großen Schub an Spaß obendrein. Aktuell bin ich dabei, mir aus Akkordgriffen Einzeltöne rauszupicken. Das ist nicht mehr ganz so leicht wie das "Runterschrammeln" der Akkorde, klingt aber besser und Fortschritte macht man dabei auch.

Ich habe keinen Unterricht sondern habe den kostenlosen Online Kurs von Justin Sandercoe (www.justinguitar.com) gemacht und mit seinen Songbooks viel, viel gelernt. Nach 3 Monaten konnte ich das Anfängerlied schlechthin "Highway To Hell" bis aufs Solo perfekt, dazu ein paar stupide A-D-E-G Lieder aus dem Kurs. Lied nach Lied kam, zuerst einfaches 4-Schläge pro Takt - Mitspielen, ziemlich schnell dann variiertes Spielen mit anderer Taktung, anderen Schlagmustern, Palmmutings usw. usf. Man kann also auch mit nur ein paar wenigen Akkorden recht früh im Lernprozess schon ganz nette Sachen machen.
Jetzt nach nicht ganz einem Jahr sind in meinem selbst zusammengestellten Heft ca. 50 Lieder drin, von Metallica über Gotthard, Hosen, Eagles, Motörhead, Phil Collins, Alan Clark, Jimmy Buffett, Scorpions, Axel Rudi Pell, DAD und was weiß ich noch. Alles mit meinen Fähigkeiten entsprechendem Spiel, also keine Soli, fast keine Leads, aber ordentliche Rytmusgitarre mit mittlerweile schon einigen Feinheiten.

Meine großen Vorbilder Mark Knopfler, Chris Read, Axel Rudi Pell, Reinhard Mey werde ich natürlich nie erreichen, nicht mal ansatzweise, aber der Leidenschaft fröhne ich und so lange ich Fortschritte mache und zu Liedern spielen kann, die ich selbst gerne höre, ist für mich alles in Butter.

Zeitmäßig bin ich relativ intensiv dabei, meistens lande ich so bei einer Stunde abends, manchmal nur ne halbe, aber meistens mehr. Und ich hatte vorher jahrelang andere Musikinstrumente gespielt, hatte Dinge wie Takt- Melodie- und Rytmusgefühl schon an Bord.

Fazit: Wenn die Leidenschaft stimmt und du mit Lust dabeibleibst, kann man das, was du dann spielst, nach nem halben Jahr bis nem Jahr schon sehr gut mit Gitarre identifizieren :-)


Jeder lernt in einem anderen Tempo. Als ich vor 6 Jahren angefangen habe, habe ich Grundlegendes auch schnell gelernt.

Ein Akkordwechsel ist auch nicht immer gleich. Ein Wechsel von Am zu C ist einfacher als ein Wechsel von F zu G.
Bei Barréakkorden geht der Spaß dann richtig los.

Irgendwann sitzt natürlich alles in den Fingern und Akkordwechsel sind wie das täglich Brot.

Wie gut ein Gitarrist ist hängt nicht nur davon ab was er spielen kann, sondern wie gut er sich mit dem Instrument auskennt. D.h. er muss improvisieren können oder eben wissen wo welche Töne liegen.

Wenn jetzt jemand kommt und sagt: Hey komm wir spielen jetzt mal was in E-Dur kannst du natürlich nicht irgendwas in G-Moll spielen.
Aber das kann noch ein Weilchen dauern bis du soweit bist.

Am Besten ist es natürlich wenn du auch Melodien spielen kannst und schlage die Akkorde nicht nur an sondern verwende auch Zupfmuster.

Wie gesagt, jeder lernt in einem Unterschiedlichen Tempo. Nach 1,5 Jahren kann man schon gut spielen. (Ist halt auch wieder von Person zu Person unterschiedlich)

Lass dir Zeit beim Erlernen der Gitarre. Wenn du dir z.B. eine falsche Haltung angewöhnst kann dir diese irgendwann zum Verhängnis werden.

Tabulatoren sind schön für Leute die keine Noten lesen können. Aber falls du Noten lesen kannst solltest du niemals zu 100% auf Tabs umsteigen. Ich habe auch mal eine Zeit lang nur nach Tabs gespielt und jetzt bekomme ich meine Quittung dafür.

Schau dir am Besten auch Lehrvideos an falls du es dir selbst beibringst. Die können eine super Ergänzung sein.

Vando  14.11.2015, 11:32

Wo schränkt es dich denn heutzutage ein, dass du damals auf Tabs umgestiegen bist?

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Talares  14.11.2015, 17:12

Ich bin momentan immer noch am lernen. Jetzt habe ich mir ein weiteres Buch besorgt und da ist halt alles mit Noten geschrieben. Besonders beim Lagenwechsel tue ich mich jetzt sehr schwer.
Ich rate nicht ganz von Tabs ab. Nur wenn man schon Noten beherrscht sollte man das auch pflegen, denn das kann immer wieder nützlich sein.

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Hallo!
Nun deine Frage ist nicht so einfach zu beantworten!
Es kommt sehr auf deine Musikalität und deine Ausdauer an!
Was auch wichtig ist, ist deine Fingerfertigkeit und die Kraft die du in den Fingern entwickeln kannst!
Es gibt da ein paar einfache aber wirksame Übungen für die Finger um diese zu kräftigen und beweglicher zu machen.
Eine solche Übung wäre z.B. das Du deine gespreizten Finger mit den Fingerkuppen in Intervallen kräftig gegen eine Tischplatte drückst!
Eine andere Übung wäre , dass Du Deine Finger in Richtung Handgelenk an den Handballen presst und nun ohne los zu lassen die Finger in Richtung unterstes Fingerglied ziehst! Beide Übungen dürfen ruhig etwas Schmerzen.
Wie lange es nun dauert bis du es nun einigermaßen beherrschst, kommt ganz allein auf deine Hartnäckigkeit, Deine Ausdauer und Deine Musikalität an!
Üben, Üben und noch mal Üben ist die Device!
Versuch es erst mit einfachen Griffen (Akkorden) wie A, D, E und G, C, D und dann steigere Dich in die barre Griffe.
In drei Monaten, bei täglichem Üben, kannst du eventuell schon ein kleiner Hendrix sein!
Viel Spaß weiterhin!
mfG
http://www.spielend-gitarre-lernen.de/akkorde/barregriffe/index.html

ich spiel seit 5 jahren mal mehr mal weniger... such dir tabs zu songs raus und spiel nach tabulatur... wenn du das kannst bist du gut. hat bei mir ein knappes halbes jahr gedauert. hab seit gestern ne e-gitarre bin mal gespannt wies bei mir damit vorangeht. und such dir bitte dein eigenes tempo.

bobthemage  24.06.2019, 19:55

Dann bist du vielleicht routiniert, aber gut ist was anderes.

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Ich spiele seit etwa 45 Jahren Gitarre und bin immer noch nicht so gut, wie ich gerne wäre. Nicht falsch verstehen, die Leute halten mich für gut genug, dass ich ihre Musik im Studio spielen soll, ich selbst bin nicht immer zufrieden. "Gut" ist einfach relativ.

Die Gitarre wirklich beherrschen tust du dann, wenn du alles so spielen kannst, dass du keine "Fehler" mehr hörst. Wenn du mit der Gitarre alles ausdrücken kannst, was du willst.

Viele Leute halten Keith Richards für einen guten Gitarristen. Andere aber sagen, er kann nur etwa 10 Griffe und 30-40 verschiedene Riffs...