Wie kann man Zwangsgedanken genau von psychotischen Eingebungen unterscheiden?

1 Antwort

Zwangsgedanken gehen oft mit einer Zwangsstörung einher, was eine psychische Erkrankung ist, bei der sich Gedanken, Vorstellung oder Handlungen einer Person aufdrängen.

Charakteristische Merkmale einer Zwangsstörung sind:
- Ein innerer subjektiver Drang bestimmte Dinge zu denken oder zu tun
- Die Betroffenen versuchen sich diesen Impulsen zu widersetzen, meist erfolglos
- Die Betroffenen haben die Einsicht, dass die Zwangsgedanken, -impulse und –handlungen an sich unsinnig und übertrieben sind, können sich diesen nur nicht willentlich widersetzen.
- Die Betroffenen leiden unter den Zwangsphänomenen und werden durch diese in ihrem Alltag beeinträchtig, meist aufgrund des Zeitaufwandes.

Was genau meinst Du mit psychotischen Eingebungen? Psychosen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche
verreisterNutzer  10.11.2017, 19:35

Ja, ich meine Psychosen.

Woran kann man denn unterscheiden, ob es zwangsneurotisch oder psychotisch ist, wenn man bestimmte Dinge tun muss, die man als sinnlos erlebt?

0
Noeru  10.11.2017, 19:45
@verreisterNutzer

Genau das, was Du beschreibst.

Der Unterschied liegt darin, dass jemand, der z.B. unter akuter Schizophrenie leidet, nicht erkennen kann, dass der verspürte Zwang unnütz oder sinnfrei ist.

0
Twitchy0510  10.11.2017, 19:50
@verreisterNutzer

Wenn du Dinge tust, deren Zweck du als unsinnig erlebst, ist das als Zwangsstörung zu klassifizieren. Eine Psychose wäre eine wahnhafte Störung. Dementsprechend würden sich Symptome zeigen wie akustische oder optische Halluzinationen, andere Wahrnehmungsstörungen, Verfolgungsgedanken und/oder Überwachungsgedanken.

1
verreisterNutzer  11.11.2017, 13:39
@Noeru

Das stimmt leider nicht immer.

Manche psychotische Menschen wissen, dass das, was sie tun unsinnig und Unrecht ist, aber müssen es trotzdem tun, weil höhere Mächte ihnen das befehlen.

0
verreisterNutzer  11.11.2017, 13:45
@Twitchy0510

Aber woran erkennt man den konkreten Unterschied, wenn jemand Angst hat, dass etwas Schlimmes passieren wird?

Wenn er von einer fremden Macht bedroht wird, die er aber nicht konkretisieren kann und es daher fälschlicherweise für Zwangsgedanken hält?

Ist der Unterschied dann der, dass Zwangserkrankte fühlen, dass der Zwang von ihnen selbst kommt?

0