Wie kann man in einer Geschichte Schmerz beschreiben?

3 Antworten

Uff, schwierig, da jeder das anders macht, basierend auf bevorzugte Stilmittel. Ich werde dir hier einen kleinen Ausschnitt von mir hereinkopieren, in dem der Charakter beiden physischen und seelischen Schmerz verspürt. (Der Ausschnitt ist alt und in Ich-Perspektive, deshalb nicht so hohe Qualität. Da ich aber nur noch auf Englisch schreibe, musste ich hier auf einen älteren Text zugreifen.)

Noch bevor ich sie belauschen konnte, drehte sich einer der Sanitäter zu uns. Er sah aus besorgt aus. Mein Zittern wurde immer stärker, ich hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich nachgeben würden. „Eine bewusstlose Person wurde unter den Trümmern gefunden", erklärte er uns. Er begann darüber zu sprechen, wie die Feuerwehrleute versuchen würden, ihn zu bergen und wir ruhig bleiben sollten, doch ich hörte nicht mehr zu.

Das einzige, was in meinem Körper noch herrschte war Angst. Ich musste zu ihm. Ich musste sicher gehen, dass er lebte. Meine Gliedmaßen reagierten schneller als mein Gehirn. Ich rannte auf die Flammen zu und spürte, wie die Hitze immer stärker gegen meine Haut schlug. Die Luft wurde durch den Rauch immer schlechter, doch das war mir egal. Ich musste da sein, meine rationalen Überlebenssinne waren ausgestellt. Doch bevor ich das Gebäude erreichen konnte, packte mich jemand und warf mich zu Boden.

Mein Knie prallte auf und ein starker Schmerz durchfuhr meinen Kiefer. Ich spürte wie meine Nase zu bluten begann und meine Knie aufschürften, als ich mich gegen die starken Griffe, die mich unten hielten wehrte. „Lasst mich los!", brüllte ich. „Er wird sterben!" Doch die Griffe festigten sich nur, je mehr ich mich wehrte. Ich war blind vor Wut und vor Schmerzen. Wahrscheinlich dachten die Anderen, dass ich verrückt geworden war, weil ich so außer mir war. Doch mir war es egal. Mir war alles egal. Ich wollte einfach nur die wichtigste Person in meinem Leben retten. Alles tat weh, innerlich und äußerlich. Ich konnte nicht mehr reden, alles was aus mir herauskam, war ein Schrei, so voller Schmerzen und Angst, wie ich es gerade war. Meine Lungen kratzten durch den Rauch und der Dreck in meinen Wunden schmerzte. Ich hatte das Gefühl, ich würde gleich sterben. Doch die äußeren Schmerzen waren nicht die Faktoren, die mir dieses Gefühl gaben.

Es war die pure Angst, die mich innerlich zerriss. Die Person, die mich festgehalten hatte, lockerte ihren Griff jetzt und zwang mich zurück auf meine Beine. Ich drehte mich um und sah in die Augen eines Sanitäters. Dieser führte mich zum Rettungswagen, auch wenn ich versuchte, auszubrechen. Doch nach einer Weile gab ich es auf, er war stärker als ich. 

Vielleicht nicht gerade der beste Text, weil ich mittlerweile die Ich-Perspektive mittlerweile möglichst umgehe, denke ich das hier einige Punkte doch erkennbar sind.

Wie fühlt sich der physische Schmerz an?

(Wenn vorhanden) wie fühlt der Schmerz sich mental an?

Was denkt der Charakter über die Schmerzen? Ist es ihm egal? Oder reißt ihn das aus der Bahn?

Merkt er die Schmerzen sofort und wenn ja, wie sehr beeinträchtigt ihn das?

Ist der Schmerz eine große Bürde oder eher nur eine kleine Lästigkeit?

Kleine Anmerkung: Leute die (große) Schmerzen haben, sind meistens nicht schön anzusehen. Sie schreien oder weinen vielleicht. Schwitzen, haben eine laufende Nase oder Dreck im Gesicht kleben. Lass deinen Charakter menschlich sein, leider ist keiner Supermodell wenn man sich so weh tut.

Ich habs wahrscheinlich wieder viel zu komplex gemacht, tut mir Leid, aber ein verstauchter Fuß kann nur ein verstaucher Fuß sein. Oder halt nur die oberflächliche Symbolik für einen viel tiefergehenden, psychischen Schmerz :)

Über Mimik zum Beispiel und Entfaltung innerer Vorgänge.
"Er setzte sich auf den Stuhl, zog das angeschlagene Bein an sich und presste beide Hände um den schmerzenden Fuß. Sein Gesicht verzerrte sich, aber Eitelkeit ließ ihn einen einen Schrei unterdrücken. Es musste keiner merken, wie er sich fühlte.
Der Schmerz ließ ein wenig nach. Er würde laufen können, wenn auch nicht besonders gut."

Ein stechender/brennender/pochender Schmerz durchzuckte...

Ich hab da gestern spät abends was versucht:

Sie hätte geschrien, wenn es nicht jeder Faser ihres Körpers widerstreben würde. Stattdessen versuchte sie zu atmen, sich an Abschnitte in Büchern zu erinnern, in denen beschrieben stand, wie man Schmerzen kontrollieren konnte. Wie man trotz allem eine makellose Haltung, ein völlig ruhiges Gesicht behielt. Eine ruhige Atmung, die Gedanken ganz bei sich, eine mentale Barriere schaffen zwischen den innerlich tobenden Qualen und dem ruhigen Lächeln, das sie nach außen zeigte. 
Die Übungen waren ihr nicht unbekannt, waren sie doch einmal ihre ständigen Begleiter gewesen. Vor langer Zeit, Jahrhunderten, jeden Tag, bis sie ihr so sehr in Fleisch und Blut übergegangen waren, dass sie sie selbst jetzt noch beherrschte.
Vorsichtig schloss sie die Augen, versuchte sich ihre Atmung zu konzentrieren.
Es linderte ihn, doch es stillte ihn nicht.
Als sie die Augen wieder öffnete verschwammen der Raum und das Kerzenlicht ineinander, bildeten ein unscharfes Spiel von Licht und Schatten. Das quälende Stechen vernebelte ihre Gedanken, ein nicht enden wollender Druck, als würde etwas (in) ihrem Kopf (explodieren).

Beschreibe was es mit der Person macht, wie die Person es empfindet. Das mag jetzt etwas lyrisch verklärt sein und ich habe das Ende etwas angepasst.