Wie kann ich mit Asperger-Syndrom tanzen lernen?

4 Antworten

Frag doch mal in einer Tanzschule nach einem Kurs. Dort bekommst du eine Anleitung für Schritte. Die kannst du dann merken und nach selbst bestimmten Regeln tanzen.

Ich kenne das Problem und mit dem "freien Tanzen" haben wir Aspies Probleme.

Versuche doch erstmal einen Kursus im normalen Paartanz. 

Geh doch zur Tanzschule und sag den Lehrern, sie sollen "klartext" reden.

RadioAktiv 
Fragesteller
 17.11.2015, 17:41

Das habe ich schon einige male probiert. Bis jetzt habe ich noch keinen Menschen gefunden, der korrekt sprechen kann und mir das Tanzen erklären kann.

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Gibts nicht wirklich. Aber ich erkläre dir mal wie ich tanzen sehe.
Ersteinmal geht es für mich um pures körpergefühl und nicht danach wie es ausieht.

Ansonsten:

Du kennst doch sicherlich rhytmusspiele wie guitar hero, rockband etc. Wo halt symbole von oben runterkommen die man zur rechten zeit treffen muss.
Diese Symbole richten sich ja nach der musik und immer wenn mans richtig macht passen diese ja zu den tönen. zb. der gitarre oder dem schlagzeug zusammen.

Ziel meiner art zu tanzen ist es nun die musik zu analysieren und quasi die töne in körperbewegungen umzuwandeln. Musik hat oft immer muster die sich wiederholen. Beispiel wäre der grundrhytmus eine bass trommel. Aber auch melodien werden oft mehrmals wiederholt.

Grundsätzlich versuche ich zu jedem takt eine bewegung auszuführen. z.b. die fusstellung zu ändern und dann halt beim nächsten takt eine weitere bewegung etc. Das ganze natürlich je nach musik art fließend und nicht aprupt.

Beipsiel: Nimmt dir ein lied das du magst. Und mach als übung ersteinmal nichts anderes als deine Hüfte von links nach rechts zu bewegen. Versuch dabei so nah wie möglich am takt zu bleiben.

Wenn du das drauf hast und den Takt drin hast kannst du das dann anfangen zu variieren. z.b. mit verschiedenen schritten oder bewegungen der arme/schultern etc.
wobei du dich aber mehr auf hüfte schultern und beine konzentrieren solltest. Arme geben finde ich eher aktzent.

Üblicherweise bewege ich mich zu langsamen melodien eher langsam und bei schnelleren tonfolgen schneller. Wenn man den Tankt nämlich drauf hat kann man anfangen sich zur melodie und takt gleichzeitig zu bewegen. Die groben körperbwegungen bleiben im takt und die kleinen bewegungen z.b. von schultern und armen zur melodie.

Ziel ist es immer zu versuchen die töne zu treffen mit einer bewegung. Mit der zeit kannst du dann eigene bewegungsmuster entwickeln die zu den entsprechenden Takten und melodien passen. Welche bewegungen du magst oder nicht wirste dann daran erkennen was sich für dich gut anfühlt oder womit du besser die Takt/Melodiepunkte treffen kannst.

Akzente setzen: Du wirst sicherlich bemerkt haben das es hin und wieder in einem song besondere töne gibt. Die enweder besonders heftig sind oder anderweitig herausstecken. Üblicherweise versuche ich zu diesen tönen dann auch besondere bewegungen auszuführen die von meiner üblich entwickelten routine abweicht.

Beispiele sind  wenn z.b. ein langsamer part auf einen schnellen wechselt. Oder der klassische trommelwirbel build up bevor der song dann mit einem takt weitergeht.

Ich habs quasi in mehrere Schwierigkeitsgrade aufgeteilt die während eines songs frei wählbar sind:

einfach: Bewegungen nur zum takt selbst.

mittel: Bewegungen zur melodie und zum takt im welchsel. Je nach melodie picke ich ein paar parts heraus wenn ich gerade lust habe zu denen ich mich dann zur melodie bewege wobei ich die taktbewegungen meist versuche beizubehalten.

schwer: bewegungen zur melodie und takt gleichzeitig. Das ist schwer für mich da die melodie meist mit schnelleren tonfolgen arbeitet und man verschiedene marts seines körpers verschieden bewegen müsste.

Wenn mans drauf hat und ein paar bewegungen kennt kann man so auch leicht zu völlig unbekannten songs tanzen da die analyse nur ein bruchteil einer sekunde dauert und durch die sich immer wiederholenden parts kann man quasi vorrausahnen was als nächstest kommt und planen.

Achja. du kannst dir auch die bewegungen von anderen anschauen und in deine eigenen routinen mit einbauen.

Zusammenfassung: Tanzen ist für mich ein spiel. Quasi ein spiel zur musik. Ziel ist es mit körperbwewegungen die töne zu treffen. So das es mir dabei ein gutes körpergefühl gibt und ich nicht dabei hinfalle.



RadioAktiv 
Fragesteller
 17.11.2015, 19:48

Vielen Dank für die Mühe, mir, einem Fremden, eine solche lange und ausführliche Erklärung zu bieten.-Das mit der Hüfte im Takt wackeln bekomme ich schon hin-ich war auch schonmal im Tanzkurs. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich wann machen soll. Ich kann Töne sehr gut unterscheiden. Ich höhre, ob es sich um ein Sinus-,Square,-Sägezahn, Rauschsignal handelt und kann auch die Frequenz so bis auf 2Hz genau bestimmen.-Ich kann mir auch gut vorstellen, wie das Signal graphisch aussieht, wenn sich die Signale überlagern. Allerdings benötige ich eine Anleitung, wie zB-Bei Rechtecksignalen im Frequenzbereich von 100-500Hz beugt man den Ellenbogen so, dass der Unterarm zum Oberarm im 90°-Winkel steht, die Oberarme zeigen dabei parallel zum Boden und sind dabei gerade und parallel nach vorne gerichtet. -Natürlich geht das auch mit Bildern. Bei Videos habe ich meine Probleme, weil ich nicht so schnell denken kann, wie es nötig ist um die Algorythmik des Tanzenden zu analysieren.

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FouLou  17.11.2015, 23:57
@RadioAktiv

Ich kann es dir leider nicht mit frequenzen und konkreten armstellungen erklaeren. Üblicherweise sind die algorithmen der tanzenden Personen endweder selbstentwickelt oder sie ahmen einfach die Bewegungen nach.

hmm meinst du du könntest deinen eigenen algorithmus entwickeln? Probier mal Folgendes. Nimm dir einen song und hör. Ihn dir an. Anschliessend ordnest du den takttönen wie z.b. Einer bass spur. Jeweils eine Bewegung zu. Welche ist dabei vollkomen dir überlassen. Nur muss diese mit dem ende des taktes fähig sein in die nächste Bewegung über zu gehn. Fang dabei mit einfachen Bewegungen an.

ich geb dir mal ein Beispiel: Song waere ein einfacher Techno song mit einfachen bass. Einziges Erfüllungs Kriterium ist jeweils das beschriebene alles andere ist nicht vom belang. Ausgangsposition Schulterbreite Stellung. Erster takt: rechter hacken berührt vor dir den boden. Zweiter takt: Rechte Zehenspitze berührt hinter dir den boden. Dritter takt: Ausgangsgellung vierter takt: Linker haken berührt. Im 45 grad winkel den boden (winkel bezogen auf den Berührungspunkt im vergleich zum Ausgangspunkt. Fünfter takt. Linke zehenspize betrüht in 45 grad winkel hinter dir den boden. Sechser takt: Ausgangsposition. Siebter takt: Beginne wieder mit dem ersten takt.

im jeden takt muss die gegebene bedingung mit dem bass schlag erfüllt sein. Wie du diese bedingung erfüllst ist dir vollkommen überlassen. Ob du nun den direkten weg wählst oder dich kreisförmig dorthin bewegst. Ist vollkommen egal und kann frei gewählt werden. Sollte sogar mit mehreren durchläufen variiert werden.

ziel sollte es sein das du dir solche zielpunkte mit der Zeit selbst erarbeiten kannst wenn du den song hörst. Ganz abstrakt erklärt du hörst takt ton x befindest dich in Ausgangsposition y und denkst dir dann anhand den Eigenschaften des Tones und des Liedes eine erreichbare Position z aus in der du dich bis zum nächsten takt ton x1 bewegst. Wie du dich dann in diese Position. Bewegst kannst du auch anhand von den Eigenschaften des Songs entscheiden. Z.b. Song ist gerade schnell also schnelle Bewegung. Ton ist langgezogen. Kreisförmige. Bewegung.

hoffe das ist etwas nachvollziehbar für dich. Du kannst dir ein paar verschiedene Positionsmuster ausdenken wie das obige die du dann auch innerhalb eines songs variieren kannst.

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