Wie ist ein Austauschjahr wirklich?
Hey also in letzter Zeit wird mir bei Instagram immer häufiger Werbung zu Schüler Austauschen angezeigt.
Sei es Spanien, Amerika, Schweden,.. alles ist dabei. Die Leute in den Videos sehen immer alle total glücklich aus.
Meine Mutter hat selbst mit 15 (fast 16) einen Austausch nach Amerika gemacht.
Sie fand es sehr toll.
Ich frage mich jetzt, ob man das auch mit z.B. Freunden zusammen machen kann.
Ich bin zwar sehr extrovertiert, kann aber nur gut Freunde finden, wenn ich mich sicher fühle. Ich würde gerne nicht komplett alleine in ein anderes Land gehen.
Wenn ich jetzt z.B. nach Amerika gehen würden und dort englisch sprechen müsste, weiß ich nicht, ob ich viel reden würde
Ich kann zwar gut englisch aber fühle mich trotzdem noch unsicher beim sprechen.
Habt ihr leicht Freunde gefunden? Wie war es für euch eine andere Sprache zu sprechen?
Dann frage ich mich noch: musstet ihr eine Klasse wiederholen?
Ich weiß, dass es nichts schlimmes ist, aber ich hätte nicht so viel Lust darauf. Die Leute, eine Klasse unter mir, sind irgendwie anders und die Mädchen sind alle sehr Jungsbezogen und Pick me.
Zudem wäre ich dann in der Stufe mit meiner ehemaligen besten Freundin und wahrscheinlich auch in ihrer Klasse (bei ihr sind die wenigsten Schüler aus dem Jahrgang)
Wie war eure Gastfamilie zu euch? Eher freundlich oder unhöflich?
Und zum Schluss noch:
Ich hatte auch mal überlegt eventuell nach der Schule als Au pair zu arbeiten. Nur ich glaube das wird nichts, da mich Kinder nicht so ansprechen. Kann man sich denn aussuchen, in welchem Alter die Kinder sind? (Habe mal die Schwester von meinem Freund gebabysittet und die war 3 und hat die ganze Zeit geweint. Ich war ein bisschen überfordert 😅)
Könntet ihr es denn empfehlen ein Auslandjahr zu machen? Oder als Au pair anzufangen.
Danke wer bis hierhin gelesen hat und danke für alle Antworten!
3 Antworten
Alle deine Frage sind typische Bedenken von Leuten, die sich für ein Austauschjahr interessieren. Natürlich macht man sich Sorgen, ob das beispielsweise mit der Sprache klappt, ob man Freunde findet, wie die Zeit nach dem Austauschjahr wird.
Nur, alle diese Sorgen rational in Zaum zu halten und trotzdem zu gehen, das ist der Mut, den es halt für einen Schüleraustausch braucht. Es gibt niemandem, der einem garantieren kann, dass alles gut gehen wird, aber rational kann man sich immerhin überlegen, was davon realistisch ist, was man selbst tun kann, um es positiv zu beeinflussen und wie man sich verhält, wenn es leider wirklich nicht gut klappt.
Beispiel die Sorge um die Sprache: So gut wie kein Austauschschüler spricht die Sprache des Landes, in das er geht, flüssig. Ich war in Japan, ich konnte ein paar Basic Sätze sagen. Das Wissen und erwarten auch alle, die einem im Gastland aufnehmen, auch so. Im Gegenteil, in den englischsprachigen Ländern ist die Erwartungshaltung, dass man gefälligst Englisch zu sprechen hat, am höchsten und mitunter sogar Voraussetzung für das Visum. In vielen anderen Ländern (zum Beispiel die, die dir angezeigt werden) bekommt man schon Herzen zugeworfen, wenn man in der Landessprache „Guten Morgen“ sagt. Und alle Austauschorganisationen werden dir sowieso sagen, lerne einfach bis zum Abflug so viel, wie du kannst, und der Rest kommt dann vor Ort.
Die Sache mit dem Klassewiederholen ist für mich eine Frage der inneren Reife. Die Klassenstufen unter einem sind immer „blöd“ und „doof“ und höhere Klassen sind immer „cool“ und die eigene Klassenstufe (in die man zufällig zugekommen ist) ist erstaunlicherweise immer die „normale“. Das ist, Verzeihung, einfach ein ziemlich kindisches Vorurteil. Erwachsen ist, wenn man das tut, was vernünftig ist, und das ist nun einmal, sich Zeit zu Wiedereingewöhnung zu geben. Ja, ich habe „wiederholt“ (genau genommen macht man nur da weiter, wo man aufgehört hat) und es war kein Problem.
Und was das Zusammenreisen mit Freunden betrifft, das macht keine Organisation mit, weil die Gastfamilienplatzierung dadurch sowieso zu kompliziert werden würde und außerdem gibt es die Beobachtung, dass ganz besonders unsichere Schüler dann erst recht nur noch mit den anderen Deutschen abhängen und erst recht kein Englisch mehr reden.
Hallo Jolineee492
ein Ausalndsjahr is eine gute Idee, wenn die Zwecke des Auslandsjahres für dich passen: Eine andere Kultur, Land, Leute, den Alltag und die Sprache gut kennenlernen. Das kannst du nur selbst entscheiden. Das gilt sowohl für den Auslandsaufenthalt während der Schulzeit als auch danach (zB. Au Pair).
Zu deinen weiteren Fragen:
Erfahrungen. Auf dieser Seite wirst du kaum erfolgreich fragen. Außerdem werden dir Erfahrungsberichte generell nur wenig helfen:
- Jeder macht diese Reise nur einmal und kann nicht vergleichen.
- Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und bewertet subjektiv.
- Im Netz sind viele Bewertungen Fakes.
- Unabhängige Erfahrungen findest du online hier
- Besser ist, wenn du deine Anforderungen und Wünsche und die Rahmenbedingungen zum Maßstab nimmst.
Auslandsjahr mit Freunden ist während der Schulzeit nicht möglich, da es der Integration in das Leben im Ausland zuwiderläuft. Nach der Schulzeit ist das oft möglich, allerdings ist auch hier die Frage, ob du dann Land und Leute wirklich gut kennenlernen kannst. Als Au Pair ist es nicht möglich.
Schuljahr wiederholen. Ob du ein Schuljahr wiederolen musst, hängt ab von dem Bundesland, in dem du lebst, von der Schulform (Gymnasium, Gesamtschule...), deinem Leistungsstand und der Bewretung deiner Schule. Das solltest du mit deiner Schule klären.
Das Auslandsjahr ist ein größeres Projekt. In jedem Falle gilt zum Vorgehen: Du solltest das systematisch vorbereiten. Dazu gibt es
- zu den USA den Überblick und den Leitfaden im E-Book USA
- die Anleitung für den Schüleraustausch mit Insider-Informationen zu Australien, Kanada und Neuseeland im Schüleraustausch Online-Kurs
- die empfehlenswerten Austauschorganisationen online und auf den bundesweiten AUF IN DIE WELT Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung
Einen Überblick über die Aufgaben der Austauschorganisationen und wie man den besten Anbieter findet, gibt dieser Blog-Beitrag
Viele Grüße
Englischkenntnisse sind für das Leben in einem englischsprachigen Land natürlich nötig. Das lernst du vor Ort aber ganz schnell. Für den Start benötigst du gute Schulkenntnisse, mehr nicht.
Danke für den Kommentar! Ich überlege eventuell nach Kanada zu gehen, aber ich muss mich da noch nicht entscheiden, da es so etwas bei uns erst in 2 Jahren gibt (leider gibt es an unserer Schule nicht wirklich eine Vorstellung bzw auch nicht wirklich Partnerschulen. Das müsste man dann selbst in die Hand nehmen.)
Es ist nur für jene was die sich sehr schnell und offen auf alles Neue einstellen können. Ich hatte mich als Schüler für USA Austausch gemeldet, aber die Leute die das bewerten mussten haben zum Glück bemerkt dass ich da überhaupt nicht rein gepasst hätte. Wenn ich mir nir diesen Highschoolterror mit Football und Baseball vorstelle, gut dass sie mich davor bewahrt haben, das wäre schlimm geworden.
Danke! Darf ich fragen mit welcher Organisationen du damals zum Austausch gegangen bist?