Wie helfe ich meinem Welpen tagsüber zur Ruhe zu kommen?

6 Antworten

Mir ist das natürlich bewusst, dass er viele neue Eindrücke bekommt, sich bewegen möchte etc.
er soll ja auch nicht den ganzen Tag nur schlafen.. er kommt nur nicht wirklich zur Ruhe. Und auf die Stunden Schlaf, die ein Welpe pro Tag normalerweise hat, kommt er auch nicht. Wenn es hoch kommt sind es 12 Stunden. Ich möchte ihn nur nicht überfordern und er soll auch lernen zur Ruhe zu kommen, auch wenn es eine aktive Rasse ist.
Darüber bin ich mir bewusst und da wir sehr aktiv sind, ist der kleine auch irgendwann täglich ausgelastet, sofern er alt genug ist

Wir haben aktuell noch das Problem, dass der kleine tagsüber kaum zur Ruhe kommt. Wir stehen morgens auf, gehen uns im Garten lösen und danach ist spielen und fressen angesagt. Danach nochmal eine kleine Gassi Runde.
Meistens schläft er dann eine halbe Stunde und möchte danach wieder spielen.. dann trinkt er viel und muss nochmal raus.
So geht es dann lange weiter. Er schläft tagsüber meistens 30-60 Minuten am Stück und ist dann ca. 60 Minuten wach..

Und was machst du wenn er wach ist? Wieder obiges Programm?

Und wenn ja knall bitte deinen Kopf auf die Tischplatte. Via Internet kann ich diesen Soundeffekt leider nicht selbst bieten.

Wenn ich ihn tagsüber in seine Box locken möchte, geht das Theater los und er kommt wieder nicht zur Ruhe. Er spielt sich da dann ziemlich auf und natürlich möchte ich den kleinen nicht immer zwangsläufig in seiner Box einsperren.. habt ihr Tipps für mich?

Ja, sperr ihn nicht in die Box. Die Leute die erfolgreich mit Boxen zum runterfahren arbeiten machen das mit erwachsenen Hunden bei denen das als Entspannungszone konditioniert wurde und noch dazu nur bei einem ganz bestimmten Typ Hund.

in der nächsten Woche muss der kleine mit ins Büro, dort muss er also tagsüber auch ruhig werden und kann nicht jede Stunde bespaßt werden..

Kannst du vergessen. Das hättest du schon von Anfang an vergessen können, jetzt wo der Welpe hohl dreht erst recht.

Wie stellst du dir das vor? Der Kleine muss oft raus, er muss durchgehend beaufsichtigt werden (v.a. mit den Kabeln usw.). Du kannst vielleicht zwischendurch mal kurz arbeiten, wenn er gerade tief schläft, aber sicher nicht genug um auch nur die Fahrt ins Büro zu rechtfertigen.

Zudem kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass der Typ Hund auch wenn er schon älter ist, Ruhe halten kann usw. im Büro anfangs die Pest ist. Die kurbeln sich allein am Büroalltag schon hoch und stundenlang still liegen ist ja nun wirklich nicht ihre Sache. Definitiv nicht optimal als Bürohunde.

er soll ja auch nicht den ganzen Tag nur schlafen..

Äh doch, genau das ist das Ziel. Eines das natürlich nicht erreichbar ist, aber es ist genau das richtige Mindset. Schlafen, Welpen sollen schlafen. Gerade bei diesen Rassen gibt es fast nichts Wichtigeres.

LifeGoesOn252 
Fragesteller
 31.03.2021, 10:11

Wenn er wach ist wird er natürlich auch entsprechend beschäftigt mit Spielen, Kopfarbeit, Auslauf etc. Alles in einem gewissen Maß um ihn nicht zu überfordern.

Ich weis, dass bei diesen Rassen Ruhe und Schlafen ein Muss ist. Das war so gemeint, dass er nicht 9 Stunden am Stück tagsüber in seiner Box eingesperrt schlafen soll.

für die Bürosituation findet sich eine Lösung, weiter Homeoffice, Urlaub etc. Vorteil ist, ich bin alleine im Büro. Kaum Arbeitskollegen, kaum Kunden. Weshalb für den kleinen dann anfangs erstmal nur die Umgebung neu ist.

Der Hund wird später nicht jeden Tag mit in das Büro kommen und meine beruflichen Perspektiven sehen auch anderes vor.

Aktuell geht es mir ja vor allem drum, wie ich dem kleinen zu seiner Ruhe verhelfen kann... Und zu seinem Schlaf tagsüber

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Ansotica  31.03.2021, 12:01
@LifeGoesOn252
Wenn er wach ist wird er natürlich auch entsprechend beschäftigt mit Spielen, Kopfarbeit, Auslauf etc. Alles in einem gewissen Maß um ihn nicht zu überfordern.

Oh mein Gott, und du wunderst dich, dass der hohl dreht? Lass den Hund in Ruhe! Der hat genug Kopfarbeit einfach nur indem er jetzt bei euch lebt, Auslauf braucht ein Welpe überhaupt nicht und hirnlos spielen macht solche Rassen selbst als Erwachsene einfach nur doof.

Abgesehen davon, jetzt wird er durchgehend bespaßt und dann soll er plötzlich einen ganzen Büroalltag alleine klar kommen und still halten?

Also, Hausaufgaben: Versorge den Hund, Futter, Lösen, Körperkontakt, die notwendigen Hausregeln durchsetzten (du sollst keine x,y,z anknabbern) und sonst machst du erstmal nichts. Der soll sich zu Tode langweilen, in den Schlaf langweilen um genau zu sein, er soll lernen, dass du nicht sein Dauerbespaßer bist.

Und ja, der wird dir da erstmal ordentlich um die Ohren fliegen. Da musst du jetzt durch, selbst Schuld. Gib ihm Knabbermöglichkeiten die helfen beim runterfahren und schieb ihm die in die Schnute wenn er was anknabbern will. Sperr ihn NICHT in die Box, lass ihn machen solange er nicht sich, dich oder deine Möbel gefährdet. Wenn er das tut, greif ein und dann lass ihn wieder machen. Kuscheln kann natürlich auch beim Einschlafen helfen, solange er sich da nicht hoch pusht.

Wenn er dann nur noch gelangweilt rumliegt kannst du anfangen das Pensum wieder hochzuschrauen, aber vorsichtig, damit er nicht wieder überdreht. Bei dem Typ Hund muss man die Grenzen des Hundes lernen.

Und noch zwei allgemeine Tipps im Umgang mit solchen Hunden:

- Spielen macht blöd, lass das. Ich spiele wirklich selten mit meinen Hunden nur um des Spielens willen und wenn, dann nur sehr, sehr kurz. Aber ich nutze Spiel als Belohnung, auch kurz natürlich. Lass ihn zwischen den Spielsequenzen arbeiten, vor allem mit dem Kopf, das erdet.

- Qualität geht über Quantität. Mach nicht viele hirnlose Kleinigkeiten. Such dir einen Hundesport und betreibe den auf richtig hohem Niveau, so dass der Hund da auch nach Jahren noch vor Herausforderungen steht. Ich persönlich empfehle Nasenarbeit. Auch die Grundkommandos sind jetzt bis auf ganz wenige (Abbruch, Rückruf) erstmal unwichtig. Davon braucht der Welpe jetzt noch nichts. Sorg lieber für eine solide Basis, damit seid ihr beide gut ausgelastet die nächsten Monate. Natürlich kann man einen Hundesport nebenbei schon auch etwas aufbauen, die Betonung liegt aber auf nebenbei, wenn Zeit und Kapazitäten da sind.

Das A und O bei dem Typ Hund liegt wirklich in der soliden Basis, Ruhe, Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, Bindung, Vertrauen, Entspannung usw. Die sind intelligent und lernwillig, das Kommandozeug haben die in Nullkommanichts drauf, das kann man erstmal vernachlässigen.

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LifeGoesOn252 
Fragesteller
 31.03.2021, 12:23
@Ansotica

mit Spielen meine ich: nimm dein Kauzeug und knabbere nicht meine Möbel an. Das war wohl fälschlich ausgedrückt.
das ist kein „ich schmeiße dir den Ball hin und her und lasse dich müde rennen“

und mit Kopfarbeit meine ich ca. 5x täglich „Sitz“ und „hier“ üben.. aber das auch nur in Maßen.

die Problematik ist denke ich, dass der Hund nur Action kennt. Er war mit seinen Geschwistern viel draußen (quasi den ganzen Tag im riesigen welpenauslauf) und war verschiedene Tiere auf dem Hof füttern. Also dort war eigentlich immer was los, sodass er das gewohnt ist.

wenn er sein Knabberspielzeug hat, beschäftigt er sich gut alleine damit und fordert uns nicht zum spielen heraus.

aber diese Antworten sind sehr, sehr hilfreich, vielen Dank!

Ziel ist es, dass er später mal als Reitbegleithund dabei ist und somit die Eingewöhnung an das Pferd in ein paar Wochen auch schon sehr viel Arbeit ist.

Also wie gesagt: der kleine kennt immer nur Aktion und möchte das hier natürlich weiterhin umsetzen.

würdest du den Hund ignorieren wenn er so hoch fährt und ihm nur sein Kauspielzeug anbieten, sofern er etwas anknabbern will?
das Spielzeug packe ich so schon immer weg, dann findet er halt den Teppich, seinen Hundekorb, oder die Möbel.
und wie sieht es mit den „Freilauf“ Spaziergängen im Feld aus (5-10 Minuten)? Sollten diese dennoch stattfinden? Vielleicht nicht täglich 2 mal, aber so 1-2 mal die Woche?

es gibt auch noch 1 mal die Woche welpenstunde.. wir müssen runterfahren, das ist mir bewusst. Die Frage ist nur inwiefern..

vielen vielen Dank nochmal für die Hilfe! Das wird direkt umgesetzt

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Ansotica  31.03.2021, 14:38
@LifeGoesOn252

Ja gut, das klingt deutlich moderater und damit schwieriger für eine Ferndiagnose. Wenn du den Hund jetzt nicht total überdrehst ist es auch nicht nötig ihn auf einen kalten Entzug zu setzen und natürlich kann er dann seine täglichen welpengerechten Spaziergängchen haben.

Wann genau fährt er hoch? Was sind die Auslöser? Und noch wichtiger was hilft ihm runterzufahren? Es gibt da viele Möglichkeiten, räumliche Begrenzung (Welpenauslauf oder festhalten, wenn er die Box tagsüber nicht akzeptiert), Kuscheln, konzentriertes Arbeiten usw...

Meine nächste Überlegung wäre ob das nicht einfach eine Charakterschwäche ist. Ich rate mal, dass der Hund nicht aus arbeitenden Hütelinien kommt. Wenn Arbeitshunde nicht mehr auf Charakterfestigkeit selektiert werden dann ist sowas meist der Fall. Dann müsstest du halt wirklich aktiv daran arbeiten dem Hund zu helfen runter zu fahren. Würde aber so oder so nicht schaden, wenn du den Hund aktiv herunterfahren kannst.

Ich denke allerdings nicht, dass das Problem das Aufwachsen auf einem Hof ist. Meine Hunde sind auch beide auf großen Bauernhöfen mit dem Vieh aufgewachsen und sich da tagsüber frei bewegen und die konnten gerade deswegen sogar bei Trubel ganz wunderbar schlafen.

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LifeGoesOn252 
Fragesteller
 31.03.2021, 15:16
@Ansotica

Eigentlich dreht er jedes Mal hoch, nachdem wir draußen waren bzw noch sind. Nachdem er sein Geschäft verrichtet hat, wird der Garten untersucht und alles in den Mund genommen. Dort biete ich ihm auch immer sein Spielzeug an. Klappt super. Sobald es dann aber zurück ins Haus geht, dreht er auf, möchte spielen und vor allem: er trinkt dann wieder viel. Das erschwert natürlich auch die Stubenreinheit, da er dann wieder hochfährt und nochmal raus muss. Das ist wie ein Kreislauf. Er schläft auch immer auf dem kalten laminat, einen besonderen Platz hat er aber nicht sondern er wechselt hin und her. Dementsprechend bekommt er natürlich auch alle Bewegungen mit.. Wenn ich ihn dann in sein Körbchen packen möchte,Wacht er auf und will wieder spielen.. sein Stoffknochen zum kauen hilft, aber auch ihn zu streicheln

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Ansotica  31.03.2021, 23:16
@LifeGoesOn252

Natürlich muss er viel trinken wenn er draußen so hoch fährt. Schau mal ob du draußen mehr Ruhe rein bringen kannst, oder zumindest meist nur kleine langweilige Löserunden machen kannst oder ihn danach halt aktiv wieder runter fahren.

Das Problem ist halt, dass das Gehirn noch nicht voll entwickelt ist. Dauerstress in dem Alter hat Langzeitfolgen.

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Das mit dem Büro kannst Du vergessen. Einen Welpen kannst Du nicht im Büro aufziehen. Der ist erst seit ein paar Tagen bei Dir und ist noch aufgeregt und hat sich noch lange nicht eingewöhnt.

Und dann gleich wieder eine andere Umgebung ? Ein anderer Tagesablauf ? Andere Menschen ? Andere Geräusche und Gerüche ?

Was erwartet und verlangt ihr eigentlich immer von so einem Hundekind ?

Der kommt von seinem Stresslevel ja gar nicht mehr runter.

Kauf Dir so einen Welpenauslauf. Da ist der Hund gesichert aber nicht so eingesperrt wie in einer Box.

Und bitte hört auf Hunde in "Normen" zu pressen. Nur weil im Internet steht dass der täglich soundsoviel Stunden schlafen muss trifft das doch nicht zu. Jeder Hund ist anders und es hängt eben auch davon ab wie der Hund gehalten wird, wie aufgeregt er noch ist usw usw.

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LifeGoesOn252 
Fragesteller
 31.03.2021, 09:08

Okay danke. das mit dem Welpenauslauf probiere direkt mal aus 😊

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Soweit ich das beurteilen kann, wird man das bei einem Welpen nicht unterbinden können. Die sind eben noch unruhig und kraftstrotzend.

Eine Ergänzung:

Der kleine wird die nächsten 2 Wochen definitiv noch NICHT mit ins Büro genommen! Das hat sich soeben alles geändert 😊 nur die Frage des Zur Ruhe Kommens bleibt bestehen