Wie heißt der rhetorische Trick der "Nennung durch Nichtnennung"?
Die Frage ist etwas unbeholfen gestellt, gebe ich zu. Der folgende kurze Dialog, soll sie präzisieren.
A: (zu B, weiblich) "Das ist hier das absolute Chaos, ein richtiger Saustall."
B: "Moment nicht unter der Gürtellinie!!"
A: "Was ist daran bitte unter der Gürtellinie? Unter der Gürtellinie wäre es, wenn ich sagen würde, Konjunktiv, 'Fot...e', sag ich aber nicht."
Es geht um den Schlusssatz von A. Er hat B ja nicht direkt mit diesem Schimpfwort beleidigt, aber indirekt irgendwie schon.
Ich weiß oder glaube, dass es dafür einen sprachwissenschaftlichen Begriff gibt (keinen juristischen), aber wie lautet er?
Als Zusatz: gibt es auch einen juristischen Sachverhalt dazu?
1 Antwort
aber indirekt irgendwie schon
Nein, hat A nicht. Er/Sie hat nur dargelegt wie er die Grenze/"Gürtellinie" definiert.
A hat hier nicht angedeutet/suggeriert/impliziert, dass B eine "Fot...e" wäre, sondern dass die erste Aussage nicht unter der Gürtellinie war, weil er eben gerade keine harte Beleidigung verwendet hat.
Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass B eine Frau ist und sich auf die angebliche Beleidigung stürzt - dann ist A der Böse, man selber das Opfer und man muss sich wegen dem eigentlichen Thema, dem "Saustall", nicht mehr rechtfertigen...
Der Vorfall liegt schon Wochen zurück. B von der Deutschen Bahn hat keinerlei persönliche Daten von, natürlich, mir. B blieb verdutzt zurück. Anzumerken ist noch, dass sie das laut sagte und andere annehmen mussten, ich hätte sie tatsächlich derartig beleidigt. Natürlich habe ich doppelt so laut gekontert.