Wie habt ihr den Tod eurer Mutter/eures Vaters überwunden?

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Als ich meinen Vater verlor( damals war ich noch sehr jung, keine zwölf Jahre), hatte ich mich im Grunde schon unbewußt vorher von ihm vrabschiedet: Er starb an Krebs, das Ende war abzusehen und für meinen Vater war es ein Erlösung. Meine Mutter konnte mir damals nicht so helfen, denn sie hatte in der ersten Zeit genug mit ihrer Trauer zu tun. Ich habe mich auf meine Hausaufgaben und den Alltag gestürzt, dadurch hatte ich zumindest am Anfang eine gewisse Struktur, an der ich mich sozusagen festhalten konnte. Als meine Mutter dann nach ihrer Trauerzeit mit einem neuen Mann ankam, konnte ich ihn zumindest als väterlichen Freund akzeptieren.

Meine Mutter starb vor fünf Jahren in einem gesegneten Alter; auch für sie war der Tod eine Erlösung. Heute bin ich erwachsen (über fünfzig Jahre), und ich konnte mit der Trauer etwas besser umgehen ... aber meine Elter vermisse ich immer noch, zumindest in gewissen Momenten. Aber ich bin nicht depressiv geworden, denn das hätten meine Eltern bestimmt nicht gewollt. Und es ist nun mal der normale Lauf der Natur, dass die Eltern von ihren Kindern sterben.

Ich kann nicht sagen, wie es ist, einen Elternteil zu verlieren, aber mein Opa starb letztes Jahr.. (da war ich 14..) es war abzusehen, dass er nicht mehr lange leben würde.. er hatte einen Schlaganfall.. (6 Jahre vor seinem Tod..) naja, ich wusste also, dass er irgendwann nicht mehr da sein würde.. ich weis nicht, ob ich es schon verarbeitet habe.. ich weis, dass er tot ist und nie mehr wiederkommen wird.. aber ich habe nie wirklich deswegen getrauert, also so, dass ich jetzt tagelang geweint habe oder so.. gar nix,.. da war einfach erst nur ein große Leere kurz nach seinem Tod.. ich war bis jetzt erst einmal am Grab, und ich war froh, dass mein Freund mit war, er hat mich einfach nur fest gehalten, sowas hilft, einfach jemand, der einen in den Arm nimmt, keine Worte, einfach nur diese Geste "ich bin da" ich denke, dass man das nach dem Tod einer geliebten Person einfach braucht..

Doch jeder trauert anders, jeder verarbeitet den Tod einer geliebten Person anders, also wirst du wahrscheinlich viele verschiedene Antworten bekommen..

Mein Vater ist im April diesen Jahres nach langer Krankheit aber trotzdem unerwartet gestorben. Das ist also noch garnicht so lange her und ich muss sagen das ich zurzeit noch garnicht damit klar komme. Wenn ein geliebter Mensch so unerwartet und plötzlich von uns geht ist es nie leicht und seit dem Tag seines Todes musste ich jeden Tag an ihn denken mal mehr und mal weniger und ich hoffe immer noch das dass nur ein böser Traum war..natürlich bin ich mir im klaren darüber das es nicht so ist aber es fällt mir schwer das glauben zu müssen. Manchmal empfinde ich tiefe Trauer kann kaum Atmen und muss für mich alleine sein und manchmal empfinde ich wut ...wut darüber das ich ihm nicht mehr sagen konnte wie lieb ich ihn habe und das es alles so schnell ging. Was das Familienleben bei uns betrifft, es ist einfach alles anders geworden am Anfang haben wir alle still getrauert und waren füreinander da doch jetzt leben wir alle nur noch aneinander vorbei und meine _Mutter ist quasi garnicht mehr zu Hause nach ihrer Trauerpfase, die meiner Meinung nach zu kurz war hat sie einen neuen Mann gefunden und dafür verachte ich sie, ich kann es einfach nicht glauben das sie sich so schnell in eine neue liebschaft gestürtzt hat nach 25 Jahren Ehe. Ich verstehe mich eigentlich nur noch mit meiner Schwester ..mit ihr kann ich über alles reden und sie ist für mich da:(

Frei zitiert: "Das schlimme am Abschied von Menschen ist, dass man ohne sie auskommen muss und wird." von Frau Lindbergh, und recht hat sie.

Das ist eine sehr traurige frage die nur die beantworten können die es erlebt haben... :(