Wie findet ihr die Annahme, dass die meisten der langfristigen Arbeitslosen sowieso nicht vermittelbar sind?
Sprachlich gar nicht taugend. Somalienfrauen etc
Viele Alkoholiker, Drogenabhängige.
Alte 55+ die kaum Fleiss haben.
Viele sind auch charakterlich nicht gut, dass sie in kein Team passen werden. Kein Fleiss, Disziplin, Pünktlichkeit etc
6 Antworten
Ja, viele sind nicht ausreichend qualifiziert. Aber es gibt nicht mal halb so viele Stellen, wie Menschen, die Arbeit suchen. Je nachdem, wie man zählt sogar nur ein Bruchteil. Davon gehen viele Stellen intern weg, nicht über offizielle Ausschreibungen. Dazu haben Langzeitarbeitslose mit Vorurteilen zu kämpfen, die du selbst nennst.
Viele offene Stellen verlangen spezifische Qualifikationen, die nicht alle Arbeitssuchenden aufweisen können. So berichten zahlreiche Unternehmen, „dass die Qualifikationen der Arbeitslosen oft nicht mit den Anforderungen der Arbeitgeber übereinstimmen“ – besonders in Berufen wie Handwerk, Erziehung oder Pflege .Für März 2025 weist eine Statistik (Statistika, Kofa.de) rund 387.400 offene Stellen ohne passend qualifizierte Arbeitslose aus .
Parallel zur Qualifikationslücke zeigt sich aber auch eine schlichte Zahlenabsurdität:
Es gibt momentan etwas mehr als 3 Millionen Arbeitslose. Davon etwa 1/3 ALG I Empfänger.
Zudem wird die sog. "Stille Reserve" auf ca. 3,1 Millionen geschätzt. Definition: Menschen, die grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen könnten, aber nicht arbeitslos gemeldet sind. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/06/PD25_231_13.html
Jährlich treten etwa 1 Million Menschen neu in den Arbeitsmarkt ein, während etwa 799.000 Personen den Arbeitsmarkt verlassen (z.T. nur vorübergehend wegen Elternzeit). Einerseits sollen es ja langsam mehr werden, weil die Babyboom er in Rente gehen, aber 2023 gab es sogar einen Rückgang von 4% bei frei werdenden Stellen. Und diverse Politiker wollen sogar, dass Rentner noch arbeiten gehen.
Es gibt etwa 1,18 Millionen offene Stellen (IAB-Stellenerhebung, geschätzt Q1/2025). Beim Arbeitsamt sind davon nur 631.058 gemeldet. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu zwei Drittel aller Stellen nicht öffentlich ausgeschrieben werden, sondern über interne Kanäle oder Netzwerke vergeben werden. Häufig wird zunächst im Betrieb oder Konzern nach geeigneten Personen geschaut (interne Ausschreibung, Aufstieg, Versetzung). Gerade kleinere Betriebe setzen auf Mundpropaganda, Empfehlungen von Mitarbeitern oder persönliche Kontakte. Vor allem bei qualifizierten Fach- und Führungskräften wird die Suche auf Headhunter/Personalvermittler ausgelagert. Etwa 30–40 % der Neueinstellungen laufen über persönliche Kontakte oder Empfehlungen. Rund 25–30 % über Online-Jobbörsen.
SORA-Studie (Österreich, 2023):
Eine Untersuchung des SORA-Instituts zeigte, dass bei 7 % der Bewerbungen eine Diskriminierung aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit stattfand. Dieser Effekt verstärkte sich, wenn zusätzlich ein höheres Alter der Bewerbenden vorlag. Die Studie verwendete ein sogenanntes „Testing“-Verfahren, bei dem identische Bewerbungen mit Ausnahme des Merkmals der Langzeitarbeitslosigkeit verschickt wurden. Das Ergebnis war eine signifikant geringere Einladungshäufigkeit für Bewerbende mit längerer Arbeitslosigkeit.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2018): Eine Analyse von Stellenanzeigen ergab, dass bestimmte Formulierungen in Ausschreibungen potenziell diskriminierend gegenüber Langzeitarbeitslosen sein können. Obwohl diese Studie keine direkten Bewerbungsprozesse untersuchte, weist sie auf strukturelle Barrieren hin, die Langzeitarbeitslose benachteiligen könnten.
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Das IAB berichtete, dass Langzeitarbeitslose in Deutschland besonders während der COVID-19-Pandemie Schwierigkeiten hatten, wieder in den Arbeitsmarkt einzutreten. Ein Grund dafür sind betriebliche Vorbehalte, die Langzeitarbeitslosen oft unterstellt werden, wie z. B. eine geringere Anpassungsfähigkeit oder Motivation.
Verallgemeinern sollte man das nicht, aber auf einen Teil trifft das sicherlich zu.
Arbeitgeber sind sehr selektiv.
Ich war bei einem. Die Leute arbeiten 2-4 Jahre als Zeitarbeiter und zeigen Fleiss und Aufmerksamkeit, bis sie Übernehmen werden. Einige bleiben immer Zeitarbeiter.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass es die meisten sind, aber sicher ein hoher Prozentsatz.
Du solltest nicht immer von Dir auf andere schließen. Aber bald kümmern sich ja Deine Eltern um Deinen beruflichen Aufstieg.
Ich kenn viele und keiner ist so. Aber das Bild macht sich der wütende Steuerzahler gerne. 😉