Wie findet ihr das Motivationsschreiben?


08.07.2022, 16:33

Dank der Globalisierung ist es uns nun möglich in vielen Ländern eine einheitliche Sprache zu sprechen: Englisch. Die Verknüpfung von Freundschaften aus aller Welt durch das Erlernen der Weltsprache und den vielen Möglichkeiten möchte ich den Kindern vermitteln. Selbstverständlich habe ich für das Fach Englisch gute sprachliche Kompetenzen, die ich gerne einsetzen möchte. Außerdem habe ich eine große Leidenschaft für Sprachen entdeckt, die ich gerne spielerisch und kreativ mit den Kindern teilen möchte. Mein Ehrgeiz und meine Disziplin zeigt sich darin, dass ich mich in den Abiturprüfungen beider Fächer stark verbessert habe.

 

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das würde ich noch ein paar Mal überarbeiten!

Vermeide Floskeln!

Vermeide "Buzzswords" (teamfähig, empathisch, diszipliniert usw.).

Formuliere weniger umgangssprachlich (Plage usw.).

Sage nicht, was DIR die Arbeit mit Kindern gegeben hat, sondern was du Kindern geben kannst!

"Die Arbeit mit Kindern": Welche Arbeit, welche Kinder? Nur die Nachhilfe des Nachbarkindes? Andere Arbeiten? Praktika?

"Ich interessiere mich schon lange für den pädagogischen Bereich und die Arbeit mit Kindern. Dazu haben ich inzwischen einige Bücher gelesen und gebe (unter anderem - ausführen, was noch) meiner xjährigen Nachbarstochter Nachhilfe in den Fächern x,y und z. Dabei achte ich vor allem auf ...(pädagogische Konzepte, konkrete Aspekte, die du beachtest, z.B. einfache Erklärungen, konkrete Beispiele, motivierende Aufgaben - was genau motiviert usw.).

Bei der Nachhilfe habe ich gemerkt, dass ich wichtige Aspekte für den Lehrerberuf schon mitbringe, z.B. Einfühlungsvermögen, angemessene Kommunikation mit dem Schüler und Geduld."

(Falls du für die anderen Eigenschaften Belege hast, also Situationen, in denen du ungewöhnlich flexibel, empathisch, teamfähig, lernbereit, aufmerksam und selbstbewusst sein musstest, nenne die. Lernbereit - z.B. Selbststudium der pädagogischen Bücher. Titel nennen, sagen, wie du die studierst (nur lesen, bestimmte Lerntechniken, Anwendung, wo?).

Selbstbewusst - z.B. herausfordernde Situationen, die du gemeistert hast.

Diszipliniert - Wissen, das du dir über längere Zeit außerschulisch allein angeeignet hast.

Natürlich wählst du Fächer, die dir Spaß gemacht haben! Eher würde ich sagen, was mich besonders an beiden Fächern interessiert. Was genau hat dir im Unterricht Spaß gemacht? Welche besonderen Schwerpunkte.

Du weißt, in welchen Aspekten du Kinder individuell in Deutsch fördern kannst. Das sagt dem Leser nichts. Welche Aspekte sind das? Wie würdest du fördern? Wie bist du auf das Thema Förderung aufmerksam geworden? Gab es Klassenkameraden, die Hilfe brauchten, Verwandte mit LRS oder so? Hast du mit denen interagiert? Wie genau?

Der Schulweg wird nicht schön gestaltet, maximal die Schullaufbahn, und das auch nicht durch die Vermittlung von Werten und schon gar nicht Ansichten (das ist eher ein Plus - du vermittelt individuelle Meinungen einzelner Personen. Hier wäre die Auswahl interessiert - wer hat wertvolle Ansichten, wer nicht? Das ist ein heißes Eisen!). Warum vermitteln man Werte? Damit die Schüler darauf im Alltag und späteren Leben zurückgreifen können. Nicht unbedingt für die Schullaufbahn. Da wäre die Vermittlung von Lern- und Arbeitstechniken sinnvoller. Welche Werte vermittelt man? Wie wählt man das aus? Hast du dich damit befasst?

"Ich interessiere mich unter anderem für die Motivation und Förderung von Kindern ohne Deutsch als Muttersprache im Deutschunterricht. Dazu habe ich folgende Bücher gelesen oder Erfahrungen gemacht:"

Ansonsten nur Info: "Auch die Motivation nichtdeutscher Muttersprachler im Deutschunterricht ist ein Interessensgebiet von mir, das ich im Studium gern vertiefen würde. Bisher habe ich dazu nur das Buch von Xyz (oder andere Quellen) gelesen."

Wie genau möchtest du Kreativität im Deutschunterricht einbringen? Du schreibst etwas von Kreativitätsförderung und dann Leseförderung. Das sind zwei Paar Schuhe.

Hier würde sich vielleicht eine Liste lohnen, ähnliche der der Buzzwords oben:

Themen, die mich besonders in einem Studium interessieren würden sind: Förderung des Interesses und der Sprachkompetenz nicht muttersprachlicher Schüler, Förderung und Einbringen von Kreativität im Deutschunterricht, Förderung der Lesekompetenz und der Freude daran, Förderung von kreativem Schreiben (vielleicht geht das auch ohne die ständige Wiederholung des Wortes Förderung).

Du beschäftigst dich mit der deutschen Literatur: Welcher? Lieblingsautoren? Wie: Nur lesen, interpretieren, recherchieren, Biografien, Epochen oder nur Werkstudium? Beispiele nennen! Es müssen nicht zahlreiche sein, aber ein kleiner Beleg für die Aussage.

Letzter Absatz: Zusammenfassen! Das wissen sie alles schon. Englisch ist NICHT erst seit der Globalisierung Weltsprache, unter anderem ist das auf den Kolonialismus zurückzuführen. Anderes heißes Eisen!

Also: Aufgrund von Englisch als Weltsprache, die durch die Möglichkeiten moderner Medien immer mehr Menschen verbindet, bieten sich heute ja Möglichkeiten für Schüler, die Sprache konkret im Kontakt mit Schülern anderer Länder anzuwenden. Da dieser Bereich mich auch interessiert, würde ich gern etwas über Sprachförderung durch Kontakte mit muttersprachlichen Schülern lernen sowie über andere Ansätze wie bilingualen Unterricht, interkulturelles Lernen im Englischunterricht oder fächerübergreifenden Unterricht, bei dem sprachlich angemessene fremdsprachliche Medien wie Kinderzeitschriften oder Kindersendungen aus englischsprachigen Ländern genutzt werden.

_________
Tipps:

Stichwortliste.

Recherche: Welche Methoden werden angewandt, auf welche Methoden kannst du zu sprechen kommen?

Sprache/ Formulierungen anpassen, etwas "gestochener" schreiben!

Text mehr umformulieren, bis alles passt.

Möglichst viele Belege aus deiner Praxis (also: Arbeit mit Kindern, Mitschülern, Literatur, die du gelesen hast usw.) nennen, gerade für "Buzzwords".

Sätze eher kondensieren, weniger "schwafeln".

Bei fehlenden Belegen lieber Interessen nennen. (Was interessiert dich, was möchtest du lernen.)

Literatur und Bücher nennen, die du privat liest, zumindest auszugsweise (wenn es 20 Titel sind, nenne nur drei beispielhaft). Bspw. deutsche und englische Autoren nennen, die du im Original gern liest und ggf. kurz sagen, was dich daran fasziniert.

"Leidenschaft für Sprachen" vielleicht ausführen. Du sprichst gern englisch, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Interessierst dich für Etymologie oder Lernmethoden zum Vokabellernen etc. Für Linguistik, Geschichte der Sprache, bestimmte Feinheiten. Du liest gern Texte unterschiedlicher Epochen. Etc.

Schreibe eine Liste von Themen, die dir in Deutsch und Englisch besonderen Spaß gemacht haben, nenne Gründe dafür, arbeitet das in die Bewerbung ein.

Bspw. "beim Thema "Shakespeare und seine Zeit habe ich mein Interesse an der Sprache des 16. Jahrhunderts sowie an sprachlichen Feinheiten der poetischen Sprache entdeckt. Besonders interessiert haben mich hier (alles außer MacBeth, wenn doch, dann einen bestimmten Aspekt davon, denn das wird standardmäßig durchgenommen)."

________

Grundsätzlich:
Man tendiert gerne zu Buzzwords. Die haben die Dozenten aber schon zigmal gehört. Jeder ist angeblich teamfähig, wissbegierig, diszipliniert.

Auch, was für das Fach wichtig ist, wissen sie.

Was sie wissen wollen: Wer bist du? Was hast du gemacht? Wie hast du dein Interesse entdeckt und gefördert? Was bringst du mit, was möchtest du lernen? Was befähigt dich besonders zur Arbeit mit Kindern und zu Sprachen als Lehrfach?