Wie deutet ihr diese sprichwort?

5 Antworten

Also ich deute das Sprichwort zweierlei

  1. Dass man erst nach einem "Krieg" erst den "Frieden" schätzen kann... "Frieden" ist für uns eine Normalität, die wir oft nicht zu schätzen wissen. Geht es uns mal schlechter (z.B. im "Krieg"), dann beginnen wir uns nach dem vorherigen Zustand zu sehnen und wissen diesen auch zu schätzen... Dies ist natürlich auf sämtliche Lebenssituationen anwendbar.
  2. Dass es ohne "Krieg" überhaupt keinen "Frieden" gibt... Ich denke dies erklärt sich eigentlich von alleine... Damit wir den "Frieden" spüren, müssen wir auch für den "Krieg" gewappnet sein

Hoffe du hast jetzt noch eine weitere Deutung, welche du nachvollziehen kannst... Deine Interpretation finde ich durchaus schlüssig und verständlich...

Am Besten Du interpretierst das Sprichwort so für Dich, dass Du es auch im Alltag anwenden kannst ;)

grayshepherd 
Fragesteller
 24.07.2013, 22:13

Ah so weit hab ich garnicht gedacht! :) da hast du absolut recht ohne contra kein pro, ohne minus kein pluss usw. :) Danke schön

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Moin,

ein Beispiel aus unserer Zeit wäre der Kalte Krieg. Obwohl man es damals vielleicht in dieser Form nicht erwartet hat, ist es wohl die ideale Form dieser Weisheit - beide Parteien sind einfach zu kriegsgerüstet, als das eine den Angriff wagen würde. Das Prinzip war damals dasselbe, als Schutz vor einem Angriff ist nur eine gute Verteidigung verlässlich.

Praktisch kann man es auch als "Ruhe dich nicht auf deinen Lorbeeren aus" bewerten. Wer in dieser konfliktreichen Zeit nach einem Krieg das Militär vernachlässigte, war danach womöglich gerade wieder Opfer von Rebellionen oder gierigen Nachbarn. Vor allem die Römer setzen ja viel Wert auf ihre "Tugenden", die nach Meinung von damaligen Denkern aber immer wieder in Gefahr waren, da die junge Generation in Wohlstand und Tugendlosigkeit aufwuchs und die alte schwächlich und zu bodenständig wurde.

mfg Nauticus

Ich denke, es verhält sich so ähnlich wie bei der Geschichte vom grimmigen Samurai, der immer die blanke Klinge schwingt

Niemand wird ihn wagen anzugreifen, weil er deutlich zeigt, dass er seinerseits jederzeit bereit ist, einem Angreifer sogar die Initiative abzunehmen (Prinzip des "Sen Sen no Sen").

Andererseits hat ein solcher Krieger auch praktisch keine Freunde und er ist zur Rolle des "einsamen Wolfs" verurteilt, weil er kaum jemanden finden wird, der ihm tatsächlich friedlich und im Geist der Freundschaft begegnet.

Es ist schließlich schwer, gänzlich ohne Vorbehalte gegenüber dem Anderen zu sein, wenn ständig mit der blanken Klinge auf einen gezeigt wird.

Der Grundsatz "Qui desiderate pacem, bellum praeparat" führt also vielleicht dazu, dass man durch seine Gewaltbereitschaft eine scheinbar "stabile Situation" schafft, da sich niemand traut die Waffen gegen einen zu erheben

Wirklichen Frieden erreicht man mit dieser Doktrin meiner Ansicht nach nicht, sondern man unterdrückt Konflikte lediglich, anstatt sie zu lösen.

Für einen Feldherrn des alten Rom mag dieser Grundsatz zumindest in der Theorie seine Berechtigung gehabt haben - im 20. und 21. Jahrhundert führte er zu weltweitem Wettrüsten und globaler Überwachung.

Der "Kalte Krieg" und die "Terrorabwehr" sind zwei Beispiele für die moderne Ausformung dieser Strategie, die vielleicht für scheinbare Sicherheit sorgt, jedoch keineswegs zu Frieden und Verständigung zwischen Völkern und Kulturen führt.

mh ja das klingt gut ich denke dass man nur frieden hat wenn beide gerüstet sind in etwa so wie USA und Russland mit den Atomwaffen.Wenn es eine Kräfteungleichgewicht gibt,wird es einen Krieg zu Gunsten des stärkeren geben. Ach wie schön kurz man das im lateinischen zusammenfassen kannn xD

grayshepherd 
Fragesteller
 24.07.2013, 22:19

Haha ach jah latein :)

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Wenn man eine starke Einheit hat wie Usa führt auch keiner Krieg gegen sie??? Eine ahnung ne vermutung