Wie bekomme ich die kratzende Verzerrung aus meinen Gitarren-songs?

4 Antworten

Vermutlich ist der Kopfhörer-Ausgang durch zu hohen Pegel und falsche Impedanz ungeeignet, um ihn direkt mit einem Audio-Interface aufzunehmen. Da müsste etwas zwischengeschaltet werden, um den Pegel zu verringern, das kann ein Widerstands-Paar aus zwei in Reihe geschalteten Widerständen sein, sind beide gleich groß, so wird der Pegel halbiert. Ein Ende dieser zwei Widerstände kommen an Masse, die Mitte an den EIngang, das andere Ende an den Ausgang des Verstärkers.

Es gibt aber bestimmt elektronische Möglichkeiten, die käuflich sind, um so etwas zu bewerkstelligen.

Am Kopfhörer abgreifen sollte eigentlich gehen. Übersteuerungen sollten da eher nicht auftreten. Impedanzprobleme verhunzen eher die hohen Töne.

Es gibt hier zwei Arten von Übersteuerung/Verzerrungen:

- Den gewollten Overdrive, der in deiner Gitarrenbox.

- Nachträgliche Übersteuerungen in der Signalverarbeitung

Die erste Verzerrung ist Geschmackssache und klingt normalerweise harmonisch.

Dass die unerwünschten Verzerrungen bereits im Amp auftreten, halte ich für unwahrscheinlich. (Wenn doch, wird dieser wohl defekt sein).

Möglicherweise ist der Pegel, den der Verstärker an das USB-Audiogerät abgibt, zu hoch, so dass dessen Toneingang übersteuert wird. Dabei sind die Schwingungen so stark, dass sie nicht mehr richtig vom Digitalisiersystem erfasst werden.

Dabei werden die Spitzen abgeschnitten (oder schlimmer noch: Die Integers laufen an der Stelle einfach über, was steile Flanken verursacht), was jedoch zu unharmonischen Verzerrungen führt. Diese können als hörbare Knackser oder sonstige eher technische Geräusche auftreten.

Ich kann dir das nicht konkret an deinem Gerät erklären, sondern nur allgemein, weil ich es nicht kenne.

Achte beim Aufnehmen darauf, dass der Pegel nicht zu hoch kommt. Da du eine "rohe" Tonspur aufzeichnest, lege den Pegel lieber etwas niedriger an. (Die 0dB-Skala eines Pegelmeters ist die "Grenze" zur Übersteuerung).

Die Reserve deshalb, weil im Moment des Anschlagens der Pegel für ein Bruchteil einer Sekunde ein vielfaches höher sein kann, was du so schnell gar nicht siehst.

Den Pegel musst du am Amp anpassen (Über den Kopfhörer-Lautstärkeregler) und nicht erst nach der Digitalisierung.

Gitarrenboxen über den Kopfhörerausgang abnehmen ist sowieso eine eher schlechte Idee, weil dessen Lautsprecher oft gewollt rau und "schlecht" ist. Das ist kein Hifi-Verstärker. Es würde sehr viel steriler klingen, wenn du den "natürlichen" Schallweg der Gitarrenbox umgehst.

Vielleicht schlagen auch deine Saiten auch nur irgendwo gegen das Griffbrett, was nun hörbar wird?

Hi, Herr Tukan!

Kopfhörerausgänge sind meist nicht oder nur wenig dazu geeignet, Signale für Aufnahmen weiterzugeben - habe es zumindest noch nicht oft erlebt.

Warum kannst Du nicht mit Mikro abnehmen? Weil Du keins hast oder weil es ggf. wegen der damit verbundenen Lautstärke nicht geht?

Wenn es nicht das Thema Lautstärke ist, würde ich mir bevor ich in weitere Sachen investiere, die das Problem nicht lösen oder nur abmildern überlegen, lieber doch ein Instrumentenmikro inkl. Ständer zu kaufen. Hier mal eins unter 100 Euro:

https://www.thomann.de/de/akg_perception_live_p4.htm

Ein passender "Günstig-Ständer" kostet unter 20 Euro (Marke Millenium). Mit den AKG-Mikros habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Das bekannte SURE SM57 kostet knappe 110 Euro beim großen T.

Ansonsten würde mir noch einfallen, ein gutes Multieffektgerät zu kaufen und damit das Audio-USB anzufahren. Natürlich fehlt dann vielleicht der Ampsound ein bisschen, aber Du könntest so nahezu lautlos aufnehmen und bei den vielen möglichen Effektkombinationen sollte sich doch eine Alternative finden lassen. Kostenmässig bist Du dann aber mindestens beim Doppelten der obigen Lösung. Muss man halt ausprobieren oder vielleicht auch wollen. Gruß Don

Das Signal vom Kopfhörerausgang ist so stark, dass es einen Kopfhörer zum Klingen bringen kann. Das ist viel stärker als das normale Ausgangssignal der Gitarre. Das gibt natürlich übelste digitale Verzerrungen. Die Verkabelung ist so nicht vorgesehen (um nicht zu sagen "falsch") und wird nie ein gutes Signal liefern.

Mal ein völlig anderer Ansatz:

Hol dir doch die kostenlose Software guitarrig

http://www.heise.de/download/product/guitar-rig-65940

Du gehst dann von der Gitarre ins Audiointerface, vom Audiointerface zum PC und die Software simuliert dir Verstärker und Effekte.

(Die Software sollte man IMHO eh haben als Gitarrist, der am Computer arbeitet)