Wer von euch ist in einem narzistischen Elternhaus aufgewachsen?
Und wie war das für euch?
3 Stimmen
4 Antworten
Ich dachte lange, dass meine Mutter narzisstisch ist. So um die 20 Jahre lang. Bis ich in meiner Psychotherapie draufkam, dass sie das nicht ist. Sie hat wie jeder narzisstische Eigenheiten und wie jeder war sie oft überfordert und noch einige Dinge die dazukamen, aber heute merke ich klar dass sie nicht narzisstisch ist. Und ich war schon bevor ich bei meinem Therapeuten aufschlug, sehr an dem Thema interessiert.
Ich bin deswegen ein absoluter Gegner, wenn Otto-Normalverbraucher ihr Umfeld versuchen auf psychische Krankheiten zu durchsuchen. Weil man sich selbst aus der Rechnung nicht herausnehmen kann.
Diese Umfrage schürt nur Negatives. Und sorgt nur noch mehr dafür, dass Menschen sich einbilden was zu sehen was sie nicht sehen können.
Und letztendlich, wenn man sich um sich selbst kümmert und weiß wer man ist, ist es völlig egal ob man mit einem Narzissten, Psychopathen, Soziopathen oder Normalos zu tun hat. Man kann damit umgehen und sich dementsprechend schützen. Den Anderen kann man ohnehin nicht ändern.
Ich hab halt Unmengen an Büchern gelesen über Narzissmus und das innere Kind und all das was rundherum noch im Laden steht. Und danach bin ich hin und hab meine Therapeutin "befragt" xD Bis ich irgendwann dort saß und meinte: eigentlich - wenn man alles wegzählt was ihre negativen Handlungen "auslöst" sind sie gar nicht narzisstisch. Nur unfähig mich zu sehen in dem Moment. Und ich denke das geht vielen Eltern so. Und ich meine auch Eltern sind nur Kinder von anderen Eltern. Als ich die Geschichte meiner Eltern und meiner Großeltern erfuhr hab ich gemerkt, dass die Dinge früher halt anders liefen in meiner Familie. Es war völlig egal wie es einem ging. Es war zu arbeiten und Leistung zu bringen. Das siehst heute noch an meinen Eltern. Das beste Umfeld für Kinder ist das nicht - aber es ist auch nicht narzisstisch^^
und so. ja ich habe auch eine Menge erfahren über mich selbst und Andere. Therapie wurde mit den Jahren extrem interessant.
Ich finds gut, dass du deine Story hier teilst^^ ich hab noch nie wen getroffen, der ähnliches herausfand. Danke dafür
Gerne geschehe. Ich musste mich in meinem Beruf mit vielen psychiatrischen Krankheitsbildern herumschlagen, viele waren verstehbar für mich viele nicht. Diese Etikettierung von Menschen hat natürlich etwas problematisches an sich und für viele Therapeuten spielt es keine so große Rolle. Unbewusst oder bewußt versucht sich jeder, ein Bild vom Gegenüber zu machen um zu wissen woran er ist. Bei mir war das so, dass ich meinen Eltern völlig ausgeliefert war, und es tut gut eine brauchbare Erklärung für sehr vieles gefunden zu haben😃
Nein, alles ganz normal.
Ich leider...verdeckte narzistische Mutter...wünsch ich niemanden.
Könnte mittlerweile ein Buch über meine Mutter schreiben,mit dem Titel "Meine Mutter meine Feindin"
Tut mir leid für dich. In Wirklichkeit sind andere Menschen das Schlachtfeld für eine narzistische Persönlichkeit, insbesondere wenn eine starke Bindung da ist, wie es bei Kindern der Fall ist. Und die können nur in Harmonie leben, wenn sie den Erwartungen entsprechen. Konflikte bearbeiten ist nicht möglich und infolge dessen Gewalt häufig. Ich denke dass du aber auch die Möglichkeit hast eine gesunde weiblich Frau zu sein oder zu werden.
Meine Eltern sind keine Narzissten, zum glück :)
Ja, also manchmal gibts probleme, aber dass ist jetzt nicht so krass, und dass ist nicht täglich :)
Gut so. Optimale Bedingungen zum Gedeihen ist sicherlich zu viel verlangt
Ich entdeckte das erst kürzlich und obwohl ich über 10 Jahre in Therapie war, waren mir meine Eltern immer schleierhaft, ebenso die Persönlichkeit eines Narzisten. Die habe ich zwar gelernt weil ich Allgemeinmediziner war, aber verstanden habe ich nichts. Jetzt wo ich auf meine leicht demente Mutter aufpasse, wird mir vieles klar und kann Rücksicht nehmen. Früher hätte ich nur emotional reagiert. Nun schließt sich ein große autobiographische Lücke.