Wer von euch ist Altenpfleger und wie findet ihr euren Beruf?

9 Antworten

Also, ich bin zwar keine, habe aber mal ein Praktiukum gemacht... und mich danach entschieden diesen Beruf nicht auszuüben! Es ist zwar schön anderen Menschen zu helfen, aber die Bezahlung ist gering und die Arbeit ist kaum zu bewältigen... Die armen alten Menschen kommen dabei auch viiel zu kurz. Versuch sonst ein Pflegeheim zu finden, wo die Situation entspannter ist - obwohl das nicht leicht ist glaube ich, so eine Einrichtung zu finden...

Ich bin exam. Altenpfleger und finde den Beruf toll - immerhin kann man vielen Menschen ihren grauen und zugegeben dämlichen Lebensabend angenehmer gestalten. Ich bin halt auch Weltverbesserer. ;-)

Die Rahmenbedingungen für die Ausübung sind aber eher schlecht. Wenn sich da was ändert, wird auch die Qualität der Pflege etwas steigen und es wird den Leuten mehr Spaß machen, ihren Beruf auszuüben. Ein echtes Problem ist die Dokumentation von Pflegehandlungen. Die nimmt je nach Einrichtung so viel Zeit in Anspruch, daß man den Leuten nicht mehr gerecht werden KANN.

Gruß, P.St.

Ich bin seit 1994 in der Altenpflege tätig. Zuerst als Pflegehelfer, seit 1998 als examinierte Kraft. Ich habe fast ausschließlich stationär gearbeitet, also in Altenheimen.

Der Beruf des Altenpflegers, was die alltägliche Praxis betrifft, steht in der Öffentlichkeit immer noch oder meist im falschen Licht.

In der Altenpflege ist das Mobbing derartig hoch, dass sogar in einem Lehrbuch für Altenpflege (Thieme Verlag) von einem Charakteristikum für diesen Beruf gesprochen wird. Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.

Aufgrund des Personalmangels in der Altenpflege sind die Zugangsbedingungen für Leute, die in diesem Beruf tätig sein wollen oder müssen, kriminell niedrig. Das wirkt sich auf verschiedenste Art und Weis negativ auf die deutsche Altenpflege aus.

Es gibt auffallend viele inkompetente Führungskräfte in der Altenpflege.

Viele Kräfte fliehen nach einigen wenigen Jahren aus diesem Beruf. Die Gründe dafür sind vielfältigst: Burn out usw..

Wenn man diversen Veröffentlichungen vertrauen darf, ist der Konsum von Rauschmitteln bei Altenpflegekräften nicht unbedingt so, dass es keinerlei Problem darstellen würde. Also es tritt nicht selten auf.

Das Soziale hat der Beruf schon längst verloren. Würde jede bedenkliche Umgangsform mit alten und hilflosen Menschen an die Öffentlichkeit geraten, wäre ein wirklichkeitnäheres Bild der deutschen Altenpflege möglich.

Heimleitungen, Pflegedienstleitungen sind meist an der physischen und psychischen Ausbeutung der Pflegekräfte massiv beteiligt.

Lange Rede, kurze Empfehlung: Ich würde niemandem raten, diesen Beruf zu ergreifen.

Zielt Deine Frage darauf, ob Du selber diesen Beruf ergreifen möchtest, oder bist Du selber in diesem Beruf tätig und möchtest wissen, ob es irgendwo einen guten Arbeitsplatz in diesem Beruf gibt? Meine Antwort würde nämlich ganz unterschiedlich ausfallen. Ich arbeite seit fünf Jahren in diesem Beruf und habe mich erst in den letzten drei Jahren qualifiziert, sprich: frisch examiniert! Ich verlasse meine Ausbildungsstätte jetzt freiwillig, weil ich dort zwar ein gutes Kolleginnen-Team hatte, insgesamt ein gutes Arbeitsklima aber der Träger (eine Stadt) die Pflegekräfte nicht genügend wertschätzt, keine Personalentwicklung, sprich Fortbildung unterstützt und auch sonst mit den Pflegekräften nicht gut kommuniziert. Seit kurzem gibt es dort eine neue gute Heimleitung, der es aber an der politischen Unterstützung durch die Stadt mangelt. Was ich damit ausdrücken will: Grundsätzlich ist Altenpflege für mich eine tolle und vielseitige Aufgabe, wenn ich mich darin weiterentwickeln will und kann, wenn es keine "warm, satt, sauber - Pflege" ausschließlich ist, wenn ich im Team!!! arbeite, wenn der Träger eines Heimes oder eines Ambulanten Dienstes in seine Mitarbeiter investiert, um langfristig daraus einen Nutzen zu ziehen. Und glücklicherweise gibt es auch in Deutschland noch solche Einrichtungen! Solltest Du überlegen, ob das für Dich selber etwas wäre, frage Dich mal, ob Du vielseitig interessiert bist, ob Du Dich weiterentwickeln möchtest, ob Du Stress resistent bist, ob Du Dich gut abgrenzen kannst von Situationen, die auf Dich bedrohlich wirken könnten. Ich hoffe meine 'kurze' Antwort trifft den Nerv Deiner Frage!

Ich bin seit 11Jahren als Altenpflegerin tätig und würde diesen Beruf meinen Kindern nicht empfehlen. Du wirst schlecht bezahlt für die Arbeit die soviel körperliche und geistige Belastung mit sich bringt. Man hat so wenig ZEIT für die Bewohner, weil auch so viel außenrum erledigt werden muss, das ich mir oft denke, AUSSEN HUI, INNEN PFUI.. Schade das ich das sagen muss, aber ist leider so.. Lieber Krankenschwester lernen und im Krankenhaus die hüpsche Puppe sein..