Wer hätte Hitlers Machtausbau noch stoppen können? (Denkt dabei auch an die Rolle des Reichspräsidenten und seine Befugnisse)?

2 Antworten

Gibt halt eher einige Gründe, die dazu geführt haben, dass die Machtergreifung Hitlers funktioniert hat.

Um deine Frage zu beantworten: Ein Attentat hätte vielleicht etwas gebracht. Theoretisch hätte Hindenburg es verhindern können, aber er war kein Gegner für Hitler, vor allem war er aber kein Demokrat.

Von Experte ArnoldBentheim bestätigt

Das ist eine komplexe Frage. Mit den Worten in der Klammer wird eine Möglichkeit suggeriert, die nun mal unrealistisch ist. Diese Worte dienen dazu, die grundsätzlichen Schwächen der Weimarer Republik zu kaschieren und zu beschönigen.

Natürlich hätte Hindenburg Hitler nicht zum Reichskanzler ernennen müssen. Ebenso hätte er genau so wie bei den Regierungen davor in die Regierungspolitik hinein regieren können und Hitler auch trotz Ernennenung wieder absetzen können.

Die suggestive Fragestellung ignoriert jedoch neben der Rolle des Präsidenten, die vor allem von reaktionären Kräften bestens ausgenutzt wurde eine grundsätzliche Schwäche der ersten Demokratie auf deutschem Boden. Es wurde nämlich mit dieser Reaktion, die das Deutsche Reich bereits bewußt in den ersten Weltkrieg getrieben hat, diesen Krieg mit irrealistischen Zielsetzungen geführt hat und davon auch noch wirtschaftlich profitieren wollte nie wirklich aufgeräumt. Hindenburg hätte nie Reichspräsident werden dürfen sondern hätte nach dem Ersten Weltkrieg vor ein Gericht gehört. Denn gerade er war genau wie Ludendorff in der letzten Phase des Krieges kein Befehlsempfänger, sonder Militärdiktator. Damit war eine Machtübergabe an Hitler die logische Konsequenz des Denkens.

Zusätzlich betrieben Zentrum und Liberale konsequent Verrat an der Demokratie, endend in der Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz von 1933. Das diese Menschen die Nazis als "geringeres Übel" gegenüber einer nie wirklich existenten kommunistischen Bedrohung sahen ist eine Tragik der Geschichte, genau so wie die Spaltung der Arbeiterbewegung in Sozialdemokraten und Kommunisten.

Ich kann nur hoffen dass alle demokratischen Kräfte aus dieser Tragödie gelernt haben.