Welchen historischen Hintergrund hat das Lied "Der Tod stöhnt in den kurischen Wäldern"?
Der Tod stöhnt in den kurischen Wäldern und müde marschiert unsere Kompanie. Durch Nebel und Regen über die Felder dröhnt donnernd die Pauke der Artillerie.
In uns ist das Grauen und Lachen verbrannt in den Feuern von hundert Gefechten. Wir haben ringsum nur Feinde gekannt, im Rücken, zur Linken, zur Rechten.
Umsonst alle Gräber da hinten im Osten, auf endlosen Wegen zieh'n wir zurück. Wir kämpfen auf verlorenem Posten, verlassen von Gott und verlassen vom Glück.
In uns ist das Grauen und Lachen verbrannt in den Feuern von hundert Gefechten. Wir haben ringsum nur Feinde gekannt, im Rücken, zur Linken, zur Rechten.
Dröhnt Kurlandes Erde von grauen Kolonnen, Kameraden, dann reitet nach Riga hinein. Und ist die letzte Schlacht noch gewonnen, dann werden die Toten doch Sieger sein.
In uns ist das Grauen und Lachen verbrannt in den Feuern von hundert Gefechten. Wir haben ringsum nur Feinde gekannt, im Rücken, zur Linken, zur Rechten.
Hier findet man den Text auch: http://ingeb.org/Lieder/dertodst.html
3 Antworten
Das riecht sehr stark nach nazilastigen Soldatenliedern aus dem 2. Weltkrieg.
Das "Kurland" ist ein Gebiet im heutigen LETTLAND - welches bekanntlich NICHT zum Deutschen Reich gehörte, sondern damals zu Sowjetunion.
Falls Du Recht hast, kann es nur aus dem 1. Weltkrieg sein. Der (angebliche) Verfasser des Liedes, ein gewisser Georg Zierenberg, wurde aber erst 1911 geboren.
Es gibt Quellen, die das Lied in den FREIKORPS ansiedeln.
John, vergleiche bitte meine Antwort sowie diejenige von FrodoBeutlin100. Es handelt sich um die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg ca. 1919 und der Einsatz deutscher Truppen gegen die rote Armee. Schade, daß viele Leute immer sofort an die Zeit zwischen 1933 und 1945 denken müssen!
Dies ist eine sehr späte Antwort. Der Text des Liedes bezieht sich jedoch _nicht_ auf die Kampagne in Rußland oder überhaupt auf den Zweiten Weltkrieg. Obwohl das Stück später entstanden ist, wohl gegen Ende der 20er Jahre, geht es um den Einsatz deutscher Truppen (als sogenannte „weiße" Armee und Freikorps) gegen die rote Armee im Baltikum sowie (vermutlich) gegen lettische Truppen nach dem Ersten Weltkrieg.
Vermutlich die Einkesselung der Heeresgruppe Nord in Kurland ab Herbst 1944 durch die Rote Armee.
Hmm, dachte ich erst auch, aber vom Stil passt es eher nicht in die Zeit des dritten Reichs.
Der Autor hat von 1911 bis 1966 gelebt ud ist ein Liedermacher der Bündischen Jugend gewesen. Das kann sich nicht auf etwas anderes beziehen als den Kurland-Kessel.
Das ist fraglos nicht die übliche, das NS-Regime glorifizierende Propagandasülze im Goebbelschen Stil. Da wird keinem verlogenen Heldenmythos gehuldigt.
Der 1. Weltkrieg aber passt nicht. Da wurde Kurland 1915 von deutschen truppen besetzt. Größere militärische Auseinandersetzungen hat es bis Kriegsende nicht gegeben. Nach dem Krieg gab es erfolgreiche gemischt deutsch-lettische Militäroperationen gegen die Rote Armee, die zur Errichtug der Republik Lettland führten.
Da kann es eigentlich nur um den 2. Weltkrieg gehen.
Es geht um den Einsatz deutscher Truppen in den Reihen der „Weißen" nach dem Ersten Weltkrieg. Siehe bitte meine Antwort dazu.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Lied älter ist.