Welche Rolle spielt die Selbstwahrnehmung bei der Regulierung von Verhalten?

2 Antworten

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Die Selbstwahrnehmung spielt eine bedeutende Rolle bei der Regulierung vom Verhalten. Eine starke Selbstwahrnehmung kann dazu beitragen, dass Menschen bewusster und effektiver ihr Verhalten regulieren können, um ihre persönlichen Ziele und Werte zu erreichen.

Eine Riesige!

Angenommen du wurdest als Kind immer runtergemacht und hast dich so wehrlos gefühlt, dass du um dich geschlagen hast.

Als kleiner Zwerg hast du keine Kraft und wurdest auch dann nicht ernst genommen, höchstens als unerzogen eingestuft.

Jetzt bist du erwachsen und hast dein ganzes Leben lang nie gelernt, wie man sich gegen Runtermachen wehrt. Du schlägst zu, aber mit der Kraft eines Erwachsenen.

Hier kommt jetzt der Teil der Selbstwahrnehmung.

Man kann dir nur helfen, wenn du dein Problem erkennst.

Landest du dann vor Gericht und sagst: "Ich kann nix dafür, ER hat mich fertig gemacht", dann machst du es für dich nur schlimmer, denn wenn du nicht siehst, oder EINSEHEN willst, dass du als Erwachsener nicht mehr so reagieren kannst wie ein kleines Kind, machst du es nur schlimmer.

Also wenn dich das nächste Mal jemand verletzt, dann solltest du IMMER reflektieren.

  • Warum reagiere ich darauf?
  • Woher kommt die Reaktion?
  • Wie müsste ich als Erwachsener reagieren?

Ich bin z.B. als Kind und Jugendliche missbraucht worden. Ich habe nie gelernt Grenzen zu setzen und gerade als Kind war ich wehrlos.

Als ich dann erwachsen wurde, habe ich hier und da überreagiert. Einem Kerl habe ich beinahe den Arm ausgekugelt und gebrochen, weil er mich packte und umarmen wollte, ich mich aber erschreckt habe und es als Übergriff einstufte.

Ich muss aber reflektieren und sehen: Hey, du bist kein Kind mehr. Du MUSST nicht mehr um dein Leben kämpfen. Du hast jetzt andere Mittel.

Klar kämpfe ich weiter um mein Leben, wenns sich um einen Fremden handelt. Aber wir reden hier von einem Freund, der mir nichts tun wollte. Und das muss mir klar werden. Das und dass ich nicht mehr wie ein Kind in Panik verfallen darf, weil ich jetzt mit der Kraft einer Erwachsenen wesentlich mehr Schaden anrichten kann.

Ohne Selbstreflexion wirst du aber immer auf dem Stand bleiben, auf dem du gerade bist. Und das gilt für alle Lebensbereiche. Nur wenn du immer wieder reflektierst und deine Position überprüfst, kannst du über dich hinaus wachsen.