Welche Nachteile und/oder Vorteile haben einäugige im Straßenverkehr?

5 Antworten

Ich bin zwar nicht einäugig, habe aber aus anderen Gründen quasi kein stereoskopisches Sehen - z. B. ein 3D-Film im Kino bringt mir nur Kopfschmerzen, aber keinen besseren Effekt ...

Es stimmt zwar, dass dadurch das Einschätzen von Entfernungen etwas gestört ist - aber im Alltag und auch im Straßenverkehr ist das überhaupt kein Problem, weil das Gehirn dann eben die (fehlende) Parallaxe zwischen den Augen vernachlässigt und dafür andere optische Einflüsse (z. B. scheinbare Größenunterschiede, Überdeckungen usw.) besser auswertet.

Zumindest reicht meine Sehfähigkeit vollkommen aus, um den Sehtest für den Bus-Führerschein problemlos zu bestehen, und ich behaupte mal, dass ich mit meinem Bus nicht nur im normalen Verkehr, sondern auch in "engen" Situationen und beim Rangieren genau so gut klar komme wie jeder "voll stereoskopische" Kollege - vielleicht sogar besser als mancher Kollege, aber das hat dann wahrscheinlich wenig mit den Augen zu tun ;-).

Insofern möchte ich den Antworten von diroda und BertRollmops - zumindest "etwas", s. u.*) - widersprechen: Einäugige sehen zwar anders perspektivisch, aber in der Regel nicht wirklich schlechter (zumindest nicht mit etwas Übung, die sich im Leben aber ganz von selber ergibt), so dass hier m. E. kein (nennenswerter) Nachteil  entsteht.

*) Allerdings erhalten "komplett Einäugige" nach den derzeit gültigen Regelungen wohl tatsächlich keinen Taxi-, Bus- oder LKW-Führerschein, weil der Gesetzgeber hier (zumindest etwas) stereoskopisches Sehen als zwingende Voraussetzung festgelegt hat - was ich aber eben nach meiner eigenen Erfahrung für nicht unbedingt gerechtfertigt halte.

(Ich habe in meiner Kindheit - da galten noch andere Regeln - einen LKW-Fahrer mit einen Glasauge kennengelernt, der war mit Sicherheit in jeder (fahrerischen) Beziehung jedem Kollegen, den ich kenne, mindestens ebenbürtig.
Und außerdem bestehen die wirklich kniffligen Aufgaben im Rangieren nach Spiegeln - und da funktioniert stereoskopisches Sehen sowieso kaum noch.)

Weder noch denn dein Nachbar kennt es nicht anders und stellt sich darauf ein. Wenn du morgen mit einem zugeklebten Auge auf die Straße gehst würdest du wesentlich gefährlicher unterwegs sein da deine Sinne nicht darauf eingestellt sind und erst "angelernt" werden müßten.

Anders wäre es wenn er durch einen Unfall z.B. ein Auge verliert und von heute auf morgen seinen Alltag bestreiten müßte.

Einäugige haben kein räumliches Sehen. Je näher die Objekte sind um so mehr wirkt sich das aus. Der Sichtbereich ist eingeschränkt. In einigen europäischen Ländern ist Einäugigen das führen eines KFZ verboten. Verbinde dir ein Auge für ein paar Stunden zu dann merkst du den Unterschied.

Guten Abend,

als Einäugiger hast Du kein 3 dimensionales Sehen, das heisst, man kann nicht in die Tiefe sehen. Also sind Entfernungen schwerer abzuschätzen. Gerade beim einparken ohne Radarwarner (Hinderniserkennung) ist das manchmal hinderlich. Aber ansonsten gibt es dort keine Vor oder Nachteile.

Ich bin seit mehreren Jahren einäugig aufgrund schw. diabet. Retinopathie. Man darf in meinem Fall 1 Jahr kein Auto fahren, damit sich das Hirn an die neue Sitaution des Blickfeldes gewöhnt. Danach aber ohne erneute Fahrprüfung.

Alles Gute

Hä? Es fehlt das räumliche sehen, Entfernungen und Geschwindigkeiten können nicht so einfach eingeschätzt werden. Das ist von Nachteil. So?