Welche Gefahr besteht, wenn man ölige Kleidung mit Druckluft abbläst 1.Durchnässung 2.Rissbildung 3.Selbstentzündung 4.Verätzung Eines der 4 Stimmt?

1 Antwort

Immer wieder wird Druckluft zum Abblasen der Arbeitskleidung verwendet oder aus reiner Neckerei der Druckluftstrahl auf Personen gerichtet. Das Abblasen der Haut oder der Kleidung mit Druckluft kann jedoch Hautschäden verursachen, die je nach Intensität und/oder in Verbindung mit Gefahr- oder Biostoffen zu schweren Verletzungen bzw. Erkrankungen führen können. Beim Abblasen des Rückens (z. B. zum Entstauben der Arbeitskleidung) kann Druckluft in den After eindringen mit der Gefahr einer tödlichen Darmzerreißung. Auch kann es zu einer Sauerstoffanreicherung in der Kleidung kommen, die eine erhöhte Brandgefahr zur Folge hat. Unfallereignisse aus der Vergangenheit endeten auch tödlich.

Das Abblasen von Arbeitskleidung mit Druckluft sollte daher in den Betrieben grundsätzlich verboten werden. Im Rahmen seiner Unterweisungspflichten (§ 12 Arbeitsschutzgesetz, § 9 Betriebssicherheitsverordnung) muss der Arbeitgeber die Beschäftigten über die beim Umgang mit Druckluft möglichen Gefahren unterrichten sowie entsprechende Anweisungen/Betriebsanweisungen und Erläuterungen geben. Beschäftigte sind sich der Gefahr bei unsachgemäßem Umgang mit Druckluft oft nicht bewusst. Weiterhin wird fälschlicherweise angenommen, dass die Arbeitskleidung eine ausreichende Abschirmung gegenüber den o. g. Gefahren bietet.

Am Markt werden sog. Injektordüsen angeboten, die den Abstand zwischen Düsenaustritt und einem Körperteil durch Distanzstücke möglichst groß halten.

Abschn. 4.4.5 TRGS 500 "Schutzmaßnahmen" führt aus:

Zitat

„(4) Bei Reinigungsarbeiten darf Staub nicht unnötig aufgewirbelt und nicht mit Druckluft abgeblasen oder trocken gekehrt werden (Saugen mit Haushaltssaugern oder Fegen führen zur Staubaufwirbelung, Industriestaubsauger oder feuchtes Reinigen sind dagegen geeignet).

(5) Arbeitskleidung ist von der Straßenkleidung getrennt aufzubewahren, nicht auszuschütteln oder abzublasen.”