was soll ich tun, damit sie sich wohler fühlt?
Meine Freundin und ich sind seit einem Jahr zusammen, aber ich merke, dass sie Schwierigkeiten hat, Geschenke und finanzielle Gesten von mir anzunehmen. Wenn wir essen gehen, weigert sie sich oft, dass ich für sie zahle, und wenn ich sie überrede, etwas zu bestellen, dann wählt sie meist das billigste Gericht. Sogar wenn ich ihr vorschlage, dass wir uns die Rechnung teilen, sucht sie sich etwas aus, das zwar mehr kostet als eine Beilage, aber immer noch sehr preiswert ist. Auch bei Geschenken tut sie sich schwer. Zum Beispiel habe ich ihr zum Geburtstag eine Kette gekauft, weil sie sie bei einem Ladenbesuch toll fand. Wenige Tage später hat sie mir jedoch 200 Euro überwiesen, als ob sie das Geschenk zurückgeben wollte, obwohl es für mich nichts ist, da ich gut verdiene und uns beide unterstützen kann.
Sie mag auch keine Blumen, und wenn ich ihr etwas schenke, kommt es vor, dass sie mir etwas teureres zurückgibt, als wäre es ein Wettstreit. Sie sagt, sie habe nie Geschenke gebraucht und kann mir den Grund nicht genau nennen, außer dass sie „es nie mochte, Geschenke zu bekommen“. Als ich mit ihr darüber sprach, erklärte sie, dass ihr Vater ihr und ihrer Schwester nie Geschenke gemacht habe und wenn er es doch tat, dann auf eine Art und Weise, die sie belastete und erniedrigte. Zusätzlich hat ihr Vater eine neue Frau und Kinder, was sicherlich auch zu den schwierigen Gefühlen beigetragen hat. Sie sagte, nach der Trennung habe er nie Unterhalt gezahlt, und obwohl sie nie nach Geld gefragt hatte, wurde ihr ständig unterstellt, dass ihr Interesse an ihm nur finanzieller Natur gewesen sei.
Ich habe Verständnis dafür, dass ihre Vergangenheit diese Haltung geprägt hat, aber es macht mich traurig, dass sie sich nicht erlauben kann, die liebevollen Gesten, die ich ihr machen möchte, zu akzeptieren, ohne das Gefühl zu haben, sie müsste etwas zurückzahlen. Es fühlt sich an, als ob ihre Erlebnisse mit ihrem Vater sie in dieser Hinsicht blockieren.
Es ist auch so, dass sie trotzdem verletzt ist, wenn ich sie längere Zeit nicht einlade oder keine Geschenke mache, was mir zeigt, dass sie sich in solchen Momenten trotzdem nach diesen Gesten sehnt, auch wenn sie gleichzeitig Schwierigkeiten hat, sie anzunehmen. Das ist eine echte Zwickmühle für uns beide.
Danke
2 Antworten
Ein schwieriges Thema.
Meine Partnerin hatte auch lange Probleme damit etwas anzunehmen weil Sie von Ihrem Elternhaus gewohnt war, wenn es ein Geschenk gibt das eine Gegenleistung gefordert wird.
Wichtig ist Geduld aufzubringen und ihr das Gefühl zu geben das Sie das gerne annehmen darf und das Sie dir nichts schuldig ist...
Viele machen auch den Fehler das Sie zb. in einem Streit sätze verwenden wie: "Ich habe dir die Kette Geschenkt dafür kannst du die Wohnung aufräumen" o.ä das ist im allgemeinen komplett unangebracht sollte aber bei solchen Fällen auf garkeinen fall ausgesprochen werden.
Gib ihr ein gutes Gefühl, Übe dich in Geduld und ansonsten sprecht in Zukunft mal vorsichtig drüber.
Ggf würde bei Traumatischen Hintergründen eine Therapie helfen.
Sollte sich dennoch nichts ändern bleibt dir leider nicht viel über als es einfach zu akzeptieren.
Das ist sehr schwer und es scheint wirklich, dass sie mit Geschenken negative Erlebnisse assoziiert. Oder dass sie dann denkt , sie sei dir etwas schuldig. Du kannst an der Stelle nicht viel tun , außer , auf ihre Bedürfnisse einzugehen, ihr viell nicht all zu viel zu schenken , ein Mittelweg eben. Ihr immer wieder mit deinem Verhalten zeigen, dass du es nicht tust, um eine Gegenleistung zu erhalten.
Zusätzlich würde ich ihr ebenfalls zu einer Therapie raten. Wenn das so tief sitzt und auch sie belastet.