Was sind Vor- und Nachteile des Mangaka Berufs?

2 Antworten

Eine Deutsche Künstlerin, der ich eine Weile mal gefolgt war, meinte, dass sie ähnlich zu den Leuten in Japan arbeiten würde, da sie für einen kleinen Comic und Manga Laden der eine kleine Druckerei hatte gearbeitet hat. Damals arbeitete sie vor allem alleine und sollte im Schnitt alle 3 Monate ein neues Wer veröffentlichen. Sie sagte, wenn es aber ein dickeres Werk ist, würde sie 6 Monate Zeit bekommen. Damals kam sie in Schwierigkeiten und fragte via Twitter ob es noch bis zu 3 Leute geben würde, die ihr helfen würden, diese punkte, die man in Comics auf den Schatierungen sieht für sie einzumalen, damit sie im gegeben Rahmen fertig würde.

Verdient hat sie damit nicht wirklich viel, denn trotz dem sie pro Monat um die 300 Werke verkauft hatte und auf Veranstalltungen manchmal sogar 1.000 bis 5.000 Werke, dazu noch Merch und so weiter, hat es für sie nicht gereicht, weil sie Materialkosten, Fahrtkosten, Standkosten, Steuern und so weiter noch begleichen musste. Sie meinte damals, würde sie 2.000€ im Monat machen wollen, würde sie dast 8.000€ im Monat machenn müssen, aber das schaft sie in Monaten nicht, wo sie nicht auf mindestens 2 Veranstalltungen oder mehr fährt. Wenige Zeit später wurde ihr ein größerer Zeitdruck gegeben, da sie bekannter wurde und daher der Laden für den sie arbeitete mehr von ihr in weniger Zeit wollte.

Sie meinte das sie damals jeden Tag 10 Stunden gearbeitet hatte und das 6 Tage in der Woche nur um zu zeichnen. Sie wurde so verrückt davon, das sie nach beenden ihrer letzten Reihe wegen burnout aufgab. Sie erzählte damals als sie aufgab, das sie es noch schlimmer hätte, wenn sie in Japan zeichnen würde. Sie meinte es gäbe in Japan sogar Künstler, die 14 Stunden oder mehr am Tag nur am zeichen sind, manchmal auch 7 Tage die Woche, viele haben anscheinend kaum Kontakt zu anderen Leuten mehr und ruinieren sich so sehr, das einige Künstler mit anfang 30 schon Burnout haben.

Die selbstmordrate sei wohl in Japan unter Zeichnern auch höher, da sie super viel stress haben und fast gar nichts dran verdienen. Manchmal haben die künstler sogar noch weniger von ihrem Geld, da sie um in der gewünschten Zeit fertig zu werden oft noch Leute anstellen, die ihnen für kleines Geld helfen zum Beispiel Schatten in die Zeichnungen einzubringen und andere details, die man so in kurzer Zeit nicht schaffen würde.

Es gibt auch in anderen Asiatischen Ländern solche Künstler, die dann immer total im Stress stehen. Korea hat die zweit höchste Rate an Manga-künstlern in Asien (dort Manhwa genannt), zwar nicht so hoch wie die Menge an künstlern in Japan, aber dennoch gibt es dort genügend. Auch diese Künstler in Korea stehen oft Zeitlich in Stress.

Es ist nicht so wie beim Taschenbuch der Mickey Mouse wo Zahlreiche künstler mitzeichnen, damit jeden Monat neue Comics raus kommen, sondern wirklich oft der Druck das 1 Mensch dies alles meistens Alleine und in sehr kurzer Zeit für fast keinen Lohn schaffen soll.

Dies ist ein Unterschied zu zum Beispiel Cartoonisten, auch Witzbildmaler genannt in Deutschland. Cartoonisten wie zum Beispiel Ralph Ruthe machen was sie wollen und wann sie wollen. Das bedeutet sie sinc zwar im Vertrag mit einem Unternehmen oder mehreren, entscheiden aber selber wann was produziert wird, so das sie sich nicht überarbeiten müssen. Diese Leute bringen aber meistens nur Bücher raus, wo ein Witz pro Seite dagestellt wird oder kurze Videos für Youtube, die alle paar Wochen mal gepostet werden. Dies sind im vergleich zu Cartoons (Zeichentrick) aber auch oft einfacher gehaltene Werke, da diese Künstler ihren eigenen Stiel einbringen und evtl. alles alleine bearbeiten oder maximal mit 1-2 weiteren Leuten zusammen arbeiten (evtl. fürs Animieren der Videos).

Im Vergleich zu Manga und Comic, stehen hinter Cartoons und Anime aber oft Teams aus vielen Angestellten. Damals vor der Digitalisierung noch mehr Menschen, da bis in die 90er hinein viele Cartoons und Anime noch per Hand gezeichnet wurden, bevor diese dann an Manschinen, also dem Computer schneller hergestellt werden konnten, weswegen nun weniger Leute an Cartoons und Anime arbeiten, als noch vor 20 Jahren. Das heißt wurde eine Serie sagen wir mal 1980 mit 100 Angestellten gezeichnet, hat eine ähnliche Serie heute nur noch um die 30 Angestellte.


jort93  01.11.2022, 05:01
Damals arbeitete sie vor allem alleine und sollte im Schnitt alle 3 Monate ein neues Wer veröffentlichen

Also völlig anders als die mangaka in Japan?...

Professionellen Mangaka in Japan veröffentlichen ihre Werke in Manga Magazinen, die in der Regel wöchentlich oder alle zwei Wochen erscheinen. In jeder Ausgabe muss ein neues Kapitel erscheinen.

Alle 3 Monate ein Werk herauszubringen ist ja ein ganz anderer Workflow verglichen damit jede Woche eines raus zu bringen.

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Von Experte Himenokoori bestätigt

Es ist ein sehr zeitintensiver Job, hier der Tagesablauf eines Mangaka. Du siehst, der Kollege arbeitet quasi durchgehend, 24/7. Hat von Sonntag auf Montag nichtmal zeit zu schlafen. Hat am Samstag 3 Stunden frei.
Und Urlaub ist natürlich völlig ausgeschlossen, muss ja jede Woche ein neues Kapitel kommen.

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Außerdem bist du kein Angestellter, sondern quasi freier Mitarbeiter. Das bedeutet der Verlag kann deinen Vertrag einfach nicht verlängern und dann hast du keinen Job mehr. Und deine Assistenten musst du natürlich auch selbst bezahlen. Da du nicht deren Angestellter bist, ist das auch nicht deren Problem dass du 16+ Stunden am Tag arbeitest. Für Selbständige gibt es keine Arbeitszeitbegrenzung.

Selbst für japanische Verhältnisse(wo bereits im Durchschnitt 30% mehr Stunden im Jahr gearbeitet werden wie hier) arbeiten Mangaka extrem viel.

 - (Anime, Beruf, Manga)