Was meint "Schicksal ist der Schuldzusammenhang des Lebendigen"?
habe das bei Walter Benjamin gelesen und verstehs kein bisschen:
"Schicksal ist der Schuldzusammenhang des Lebendigen. Dieser entspricht der natürlichen Verfassung des Lebendigen."
Also alles Natürliche am Lebendigen ist Schicksal? Wieso ist Schicksal dann auch ein Schuldzusammenhang?
5 Antworten
Moin,
es gibt auch ein Sprichwörter:
"Jeder ist seines eigenes Glückes / Schicksals Schmied". Oder:
"Rechne immer mit der Dummheit anderer"
Will damit sagen, das die Schuld am Schicksal nur durch etwas lebenden erzeugt werden kann. Ob durch einen selbst, oder jemand bzw. etwas Fremdes.
MfG Lutz
Er wendet sich damit gegen das Konzept 'göttliche Fügung' und 'Strafgericht Gottes' und vertritt die These, dass menschliches Leben von Menschen gestaltet ist.
Entweder von dem, der etwas als Schicksal erlebt, selbst oder von anderen Menschen.
Schicksal
---die folgen einer handlung wird dir von deinem schicksal bestimmt.
---wie du aber die auswirkungen, die dich selber treffen, auffasst, das liegt in deiner persönlichen freiheit.
---und nach deiner beurteilung der auswirkungen richtet sich dann die stärke der nächsten schicksalshandlungen, die auf dich zukommen.
---beurteilst du die auswirkung so, daß du dir selber die schuld gibst, werden die kommenden schicksalsauswirkungen gemäßigter.
Hi,- er meint,- dass wir aus einer Täter-Opfer-Verstrickung nicht entkommen können. - Er war Lyriker,- kein Philosoph. Diese dunkle Zeile ist deshalb auch sehr ergreifend formuliert aber nicht sehr analytisch präzise.
Ich, für meinen Teil, mag Lyrik. Aber ich glaube auch, dass man das - bislang noch kleine - Licht der >Aufklärung< nicht mehr ausbekommt. Auch wenn wir noch oft ein "Vor-Und-Zurück" erleben werden. Und deshalb glaube ich daran, dass wir es als Menschen schaffen werden, immer weniger "Täter" zu sein wobei es in der Folge auch weniger Opfer geben wird. - Nur auf Zeitprognosen würde ich mich nicht einlassen :-)
Gruß
Wenn eines vom anderen lebt, wird eines am anderen schuldig. Die Pflanze wird vom Tier gefressen. Tiere fressen sich gegenseitig. Wir essen Tiere und Pflanzen. Wir nehmen anderen Menschen etwas weg. Wir zerstören die Natur, weil wir denken, wir brauchen Bodenschätze usw. Also wird jedes am anderen schuldig. Das geht solange, bis wir Menschen nicht mehr die Natur für unser Leben brauchen, da uns bewusst geworden ist, dass wir ewig und damit unabhängig von der Natur sind. Dieses Bewusstsein wollen die Religionen Christentum, Hinduismus und Buddhismus den Menschen lehren.