Was man sagt ist man selbst - ein annerkanntes psychologisches Phänomen?
Betreffen beispielseweise Beleidigungen, die gegen andere ausgesprochen werden, tatsächlich oft die eigene Person? Und wenn ja, was ist dann die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung dafür?
2 Antworten
Das ist so gesagt eine ganz grobe Verallgemeinerung vereinzelter Beobachtungen, und ist als gelegentliche Erscheinung wissenschaftlich so wenig zu leugnen wie das Hundebellen. Man kann natürlich ganz albern jede elementare psychologische Alltagserfahrung zum "anerkannten wissenschaftlichen Phänomen" pseudointellektuell veredlen. Die Projektion ist doch schon jedem streitsüchtigen ungebildeten Suffkopf geläufig nach dem Motto: "Das sagst Du nur, weil Du selbst ein Ar***loch bist!" Man kann das natürlich auch lateinisch sagen, damit es "wissenschaftlich anerkannt" klingt.
Bei Angehörigen des romanischen Sprachzweiges ist übrigens dieses Verfahren durchsichtiger, weil da die lateinischen Wortstämme meistens mit den muttersprachlichen Wortstämmen zusammen fallen. Da kann man sich nicht so gut mit lateinischen Vokabeln brüsten.
Ach, mir geht's da gar nicht so genau. Ich brauchte den Begriff nur für eine Klugscheißerantwort auf einen dummen Kommentar. Aber danke für die ausführliche Erklärung!
Ja, nennt sich Projektion.