was ist mit Eigentum verpflichtet gemeint?

4 Antworten

Das man sein Eigentum instand hält und es nicht verkommen lässt (was leider viele tun, z.B. Hausbesitzer die nur Miete ziehen und nichts machen).

Relativ späte Antwort...

Mit "Eigentum Verpflichtet" ist die soziale Verantwortung der Eigentümer von Häusern, Firmen aber auch sehr wolhabenden/reichen Privatpersonen gemeint. - Es wurde damals im Geist der Solidargemeinschaft aller im Staat lebenden Menschen im Grundgesetz festgeschrieben. - Leider ist dieser Gedanke verlorengegangen und Art. 14 GG findet defakto keine Anwendung mehr. Dazu gehört z.B. dass Wohnhäuser nicht leer stehen oder für den Neubau von Bürohäusern abgerissen werden, sondern instand gehalten werden und die Miete dem Einkommen der Bevölkerung angepasst ist. Dazu gehört auch, dass Firmen Arbeitsplätze sichern, keine Entlassungen vornehmen nur weil der Gewinn nicht so hoch ist wie im Vorjahr, dass vernünftig gewirtschaftet wird, keine Unverhältnissmäßig hohe Managergehälter bezahlt werdenm, dass richtig Investiert wird, dass der Standort gesichert wird und dass die Firma selbst soziales Engagement zeigt wie z.B. Betriebsrente, Betriebssport, günstige Mitarbeiterwohnungen, etc. Leider ist all das in den letzten 25 Jahren gestrichen worden und Miitarbeiter sind nicht mehr Individuen, sondern austauschbare Betriebsmittel geworden. ebenso sind Mieter keine Mitmenschen mehr, sondern Ertragsgaranten, die wenn sie nicht funktionieren durch Ertragssicherere Möglichkeiten ausgetauscht werden.

Zum dritten Punkt, dem Vermögen. - Auch da greift dieser Grundsatz, denn mit dem Vermögen sollte vernünftig gewirtschaftet werden um es möglichst zu vermehren und nicht zu verprassen. - wird das Vermögen vermehrt, kommt es in Form von bezahlten Steuern, Investitionen im Inland, etc. dem Statt und der Allgemeinheit zu Gute. Außerdem kommt dazu, dass anstatt sich einen weitere Luxusgüter zu kaufen die es zur Sozialen Ethik gehört, dass stattdessen Stiftungen eingerichtet bzw. Stiftungskapital aufgestockt wird. - Jeder wohlhabende oder superreiche kann mit seinem Vermögen machen was er will, sollte aber seine soziale Verantwortung dabei nie vergessen und dafür Sorgen, dass die Schere zwischen sehr Reich un sehr arm nicht zu Groß wird - in eigenem Interesse. Denn nur so bleiben auch Reiche bestandteil unserer gesellschaft und müssen sich nicht hinter Mauern verstecken. - doch leider ist offensichtlich kaum mehr einem Art 14 GG gegenwärtig!

Letztlich ist der Staat in der Verantwortung das soziale Bewusstsein zu schärfen und gesetzlich Rahmenbedingungen zu schaffen. Z.b. hat der Staat es hinreichend geschafft das Rauchen zu ächten - warum soll es dann nicht gelingen die Soziale verantwortung ins Bewusstsein zu rufen?

http://www.faz.net/s/RubB68124FE2ED744D88E5FFDDE5CCC5090/Doc~E387D431BABEA4CA88BB36DCA41C1D405~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Die überzeugendste Definition stammt von dem französischen Ökonomen Frédéric Bastiat (1801 bis 1850). Danach ist Eigentum eine Rechtsbeziehung zwischen Personen in Bezug auf Sachen. In einem Haus, welches mir gehört, habe ich das Recht, zu beherbergen, wen ich will (oder nicht). Eine Aktie, die mein Eigentum ist, gibt mir das Recht, die Dividende zu kassieren, die sie abwirft. Und sie gibt mir zugleich die Möglichkeit, das Papier an andere zu verkaufen, wenn ich mit der Kursentwicklung nicht mehr zufrieden bin. Eigentum regelt Besitzansprüche und verleiht Anrechte. Was will man mehr in einem Rechtsstaat?

Eigentum verpflichtet zu sozialen Handlungen. Wer Eigentum hat, soll um es zu mehren, nicht morden rauben und stehlen.