Was ist mit der 'Aufgabenteilung' im Buch "Du musst nicht von allen gemocht werden" gemeint?
Ich habe das Buch gelesen, aber diesen Begriff im Buch hätte ich gerne nochmal von euch erläutert. Wie muss man ihn verstehen?
3 Antworten
ich kenne das Buch nicht und weiß nicht, um was es geht, aber als Paar zum Beispiel hilft eine Aufgabenteilung dabei, dass alles erledigt wird und es keinen Streit gibt. Der eine kümmert sich immer ums Kochen, der andere immer ums Einkaufen.
Also einfach, dass nicht einer immer alles "unangenehme" alleine macht.
Für mich geht es im Kern darum, zu akzeptieren, dass du nicht für andere verantwortlich bist, und andere nicht für dich verantwortlich sind. Nicht für dein Glück, deinen Erfolg oder sonst irgendetwas.
Man sollte Dinge nicht tun, weil andere sie von einem erwarten. Andersherum soll man nicht wütend oder ärgerlich sein, wenn andere sich nicht so verhalten, wie man selbst es von ihnen erwartet. Nach meiner Erfahrung ist das tatsächlich gekoppelt - Menschen die sich ständig über andere beschweren sind oft solche, denen es andersherum sehr wichtig ist, was andere über sie denken, und sich daher ständig selbst unter Druck setzen, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Sie benutzen gerne das Wort "man" (das macht man so, oder das macht man nicht).
Was heißt das für die praktische Umsetzung? Für mich war es eine gute Übung, die Aufgaben in meinem Leben in drei Kategorien einzuteilen:
1) Dinge, die ich tun muss (das ist meine Aufgabe - Schule, Arbeit)
2) Dinge, wie ich tun will (das mache ich zu meiner Aufgabe - geliebte Hobbies)
3) Dinge, die ich tun sollte (das ist eigentlich nicht meine Aufgabe, wird aber von anderen an mich als Aufgabe herangetragen, und ich fühle mich verpflichtet, deren Ansprüche zu erfüllen)
Ich habe dann die "sollte" Aufgaben radikal aus meinem Leben gestrichen. Während dieser Einteilung (die über mehrere Wochen ging, ich hatte immer den Zettel bei mir), habe ich Aufgaben auch mal in den Spalten verschoben.
Es hat mir viel gebracht, manche "sollte" Aufgaben bewusst ins "will" zu verschieben. Ein klares Bekenntnis zu einer Sache hilft bei der Umsetzung. Zum Beispiel: Wenn ich in einer sauberen Wohnung leben will (!), gehört das Putzen halt zu meinen Aufgaben. (Zur Aufgabentrennung im Sinne Adlers: wenn eine Freundin eben nicht gerne putzt, ihr der Dreck bei ihr zu Hause aber auch nichts ausmacht, ist es nicht deine Aufgabe, ihr das unter die Nase zu reiben und sie zum Putzen zu bringen. Komplizierter wird es natürlich, wenn man zusammen in der gleichen Wohnung lebt ...)
Es war auch befreiend, andere Dinge tatsächlich zu streichen. Das streichen bedeutet auch nicht unbedingt "nie wieder", sondern nur, dass in deinem Leben momentan keine Zeit und kein Platz dafür ist. Zum Beispiel habe ich seitdem nie wieder Klavier geübt. Vielleicht fange ich damit mal wieder an, wenn ich in Rente bin, und Lust darauf habe. Dann rutscht es zurück in die "will" Spalte.
Hilft das weiter?
Ich habe das so verstanden:
Probleme resultieren daraus, daß man keine klare Aufgabenteilung vornimmt, sich in die Aufgaben Anderer einmischt bzw. Andere sich in die eigenen Aufgaben einmischen.