Was ist ein ,,Reformjude“?

2 Antworten

Jemand, der nicht so lebt, wie es die Orthdoxen - strenggläubigen - Juden gerne hätten.

Reformjüdinnen und -juden ist es sehr wichtig, dass auch solche Menschen ein gutes Verhältnis zu Gott und zur Tora haben, die für halachische Gebote orthodoxer Jüdinnen und Juden nicht zu gewinnen sind. Sie lehnen die Trennung von Mann und Frau in der Synagoge ab. Auch den Schabbat halten sie mit weniger Einschränkungen von Geboten ab, welche es zahlreich in der Orthodoxie gibt. Sie gestalten daher ihren Gottesdienst sehr offen und modern. Zum Beispiel singen sie gemeinsam zum Orgelspiel, und alle Gemeindeglieder dürfen sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligen.

https://www.religionen-entdecken.de/lexikon/r/reformjuden

Vereinfacht gesagt:

Im Reformjudentum ist die Durchführung von Zeremonien und traditionellen Gebräuchen weniger wichtig und auch die Befolgung religiöser Pflichten ist von geringerer Bedeutung. Es gibt somit mehr Individualismus.

Die Beteiligung an sozialen Projekten hat einen hohen Stellenwert. Ein zentrales Konzept ist "Tikun Olam" die Reparatur der Welt, also die Verbesserung der äußeren Umstände. Das kann etwa durch Umweltschutz oder soziale Initiativen geschehen.

Auch sind die Geschlechterrollen weniger streng und so gibt es auch weibliche Rabbinerinnen. Manche akzeptieren sogar die jüdische Herkunft von väterlicher Seite (Traditionellerweise gilt "Jüdisch ist, wer eine jüdische Mutter hat").