Was ist ein Almosenbeutel und wozu wurde er verwendet?

2 Antworten

Hier wird es so erklärt:

Im Mittelalter gab es keine Handtaschen oder Portemonnaies – natürlich auch keine Geldscheine, Kreditkarten, Ausweise… Das Geld bewahrten die Menschen in Geldkatzen oder Geldbeuteln auf. Da man aus diesem Beutel Bedürftigen etwas gab, ein Almosen, hieß dieser Beutel auch Almosenbeutel. Die Geldkatze wurde durch den Gürtel gezogen, der Geldbeutel mit Schnüren am Gürtel befestigt.
So hieß übrigens Derjenige, der das Geld stehlen wollte, nicht Taschendieb, sondern „Beutelschneider“.

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Hier so:

Es wird angenommen, dass der Almosenbeutel im Mittelalter, das keine Taschen in der Kleidung kannte, Aufbewahrungsort für zahlreiche kleine Dinge des täglichen Lebens war, die oft mitgeführt wurden – sicher jedoch für Geld, das den am Gürtel frei hängenden Beutel Ziel für die sprichwörtlichen Beutelschneider werden ließ. Im Verlaufe des 14. Jahrhunderts führte dies offenbar dazu, dass der dekorative, aber auffällige Beutel zunehmend unter der zweiten Oberbekleidung, dem Surcot, der Schaube oder der Houppelande getragen wurde.
Neben der Möglichkeit, den eigenen Wohlstand durch eine besonders reich gearbeitete Tasche zur Schau zu stellen, belegen Textquellen ab dem 12. Jahrhundert, dass die oft mit Minneszenen gestalteten Taschen beliebte Liebesgaben waren. Das im höfischen Umfeld stark mit Ruf, Ansehen und Werben verbundene Streben, möglichst aufwendige Geschenke zu machen, zeigte sich in vielerlei Ausprägung im Rahmen der ritterlichen Kultur, die in Frankreich insbesondere im 14. Jahrhundert eine Blüte erlangte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Almosenbeutel#Verwendung

Als Almosenbeutel bezeichnete man kleine Beutel die man am Gürtel trug als Ersatz für die im Hochmittelalter fehlenden Taschen an der Kleidung und als Geldbörsen. Mehr als alles andere waren diese meist rechteckigen Beutel Statussymbol und daher häufig sehr aufwendig verziert. Nicht nur die Motive die oft Szenen der Minne darstellten sondern auch das Material an sich waren dabei äußerst aufwendig. Almosenbeutel waren sogar mit Seide und Goldlahn bestickt. Wie vieles zur Zeit der Kreuzzüge wurden diese Beutel von den Arabern übernommen. Darauf verweist zumindest die Bezeichnung „sarrazinoises“ die sie in ihrer ersten schriftlichen Erwähnung in einem Reglement der Pariser Seidenstickergilde bekamen. Nachweisbar waren die Börsen schon im 12. Jahrhundert und spätestens zur Zeit der Hochgotik ein Accessoires das jede Person haben musste, egal ob Männlein oder Weiblein. Egal ob adelig oder einfach nur etwas betuchter. Aber selbst Leute die nicht mit Geld in Berührung kamen trugen solche oder ähnliche Beutel als Taschenersatz.

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