Was ist der unterschied zwischen Uni und Schule?

6 Antworten

Das Studium stellt Anforderungen die sich von dem unterscheiden, was Du von der Schule gewohnt bist. Je nach Disziplin können sich diese Anforderungen unterschiedlich sein, wie Du damit zurecht kommst hängt letztendlich von Dir und Deinen Ansprüchen und Zielen ab. Ganz grundsätzlich ist mehr Eigenverantwortung gefragt, ohne eine gewisse Motivation geht das nicht, weil eben vieles selbst organisiert werden muss.

Kurse und Veranstaltungen: Du hast die weitgehende Freiheit Dir Deine Kurse aussuchen zu dürfen, zu Vorlesungen zu gehen oder auch nicht, oft (aber nicht immer) ganz wie es Dir passt. Allerdings wird niemand Dir das Zeug mehr nachtragen. Wenn Du etwas nicht verstehst oder etwas verpasst hast, dann ist es Deine Aufgabe Dir Informationen zu beschaffen bis Du es kannst. Viele Vorlesungen sind freiwillig, aber das heißt nicht, dass Du die Inhalte nicht trotzdem können musst und die alle in den Klausuren drankommen können. Wenn Du Dich entscheidest zB nicht zur Vorlesung zu gehen und dann Deine Prüfungen versemmelst, dann ist das ganz allein Dein Problem. Niemand sagt Dir in der Vorlesung was Du mitschreiben sollst, im Prinzip kann alles wichtig sein. Man schreibt also ziemlich viel mit (bzw kommentiert in den Folien) und macht sich Notizen und Randnotizen zu Dingen, die man nochmal nachschauen muss. Das Tempo und das Niveau sind wesentlich höher, eine Vorlesung umfasst deutlich mehr Stoff (den Du teilweise dann noch nachbereiten musst um ihn zu verstehen) als eine Schulstunde. Dazu kommt, dass die Themen, je nach Fach, nicht unbedingt aufeinander aufbauen. Während eine Woche ein Thema besprochen wird, kann in der kommenden auch ein ganz anderes dran sein.

Wissenschaftliches Arbeiten: Jede Disziplin hat eigene Methoden und Herangehensweisen, die Du lernen und dann befolgen musst. Nicht jedem liegt die akademische Arbeitsweise. Du musst wesentlich strukturierter Argumentationsketten aufbauen unter Beachtung wissenschaftlicher Vorgehensweisen Deiner Disziplin.

Eigenständiges Nach - und Mitdenken: In der Schule wird oft der Lösungsweg zu einer Aufgabe ausführlich behandelt, Übungsaufgaben besprochen und Fragen gestellt, die Dir beibringen sollen über verschiedene Aspekte der Thematik nachzudenken. An der Uni werden oft nur Thesen und Ergebnisse präsentiert, die kritische Auseinandersetzung damit, das Hinterfragen, das Üben von Beispielen, die Beleuchtung in anderen Kontexten - das ist Aufgabe der Studenten. Du sollst ja lernen Inhalte Deines Fachs zu verstehen und bewerten zu können. Oft muss man sich erstmal einlesen um die Problematik Aufgabe zu verstehen.

Dozenten: Dozenten sind dafür da die Informationen anzubieten und bei Fragen zur Verfügung zu stehen. Anders als Lehrer fühlen sie sich aber nicht für die Entscheidungen ihrer Studenten verantwortlich. Ob Du da bist oder nicht, ab Du mitarbeitest - das ist Deine eigene Verantwortung, Du musst aber auch mit den Konsequenzen leben. Dozenten sind auch nicht dazu da Dir weiterführende Informationen oder Materialien zu beschaffen, das machst Du selbst zB in der Bibliothek. Oft gibt es zB eine Liste mit Literaturhinweisen, diese zu beschaffen und zu lesen ist aber Deine Aufgabe.

Arbeit außerhalb der Veranstaltungen: Meistens hast Du nicht mehr als drei Veranstaltungen pro Tag. Das heißt allerdings nicht, dass Du den Rest der Zeit frei hast. Du wirst Referate und Hausarbeiten vorbereiten müssen (das ist viel Arbeit), Vorlesungen nachbereiten und dann natürlich auf die Prüfungen lernen.

Prüfungen: Prüfungen sind nicht das selbe wie Klassenarbeiten, der Inhalt der Seminare und Vorlesungen gibt die Grundlagen vor, um wirklich gute Noten zu bekommen sind aber ein wirkliches Verständnis dieser Themen gefragt sowie Transferleistungen, die Du oft nur durch die Lektüre weiterer Quellen erreichen kannst. Du musst nicht nur wissen wie etwas ist, sondern auch was es bedeutet Es kann sein, dass in der Klausur ein ganz anderes Thema drankommt als in der Vorlesung und Du Gelerntes auf die neuen Zusammenhänge übertragen musst. Diese Informationen muss man oft in Fachzeitschriften und Büchern nachlesen. Außerdem deckt der Stoff ein gesamtes Semester ab und nicht nur ein paar Wochen.

Formales und Fristen: Zwar weisen nette Dozenten vielleicht auf Fristen und formale Dinge hin, aber diese einzuhalten oder Dich darüber zu informieren ist Deine Sache. Das gilt zB auch für die Planung des kommenden Semesters, Dein Stundenplan kommt nicht automatisch, sondern Du musst Dich gerade für die Seminare selbst anmelden und ggf hoffen, dass Du einen Platz bekommst. Auch wenn Du z.B. eine Klausur nicht mitschreiben kannst ist das Deine Aufgabe Dich abzumelden, sonst wird das als "nicht bestanden" gewertet.

Allgemeine Organisation: Wie so Vieles: Deine Aufgabe. Woher bekomme ich ein Semesterticket? Wo ist Hörsaal 3? Wieviel kostet Kaffee im Fachschaftsraum? Woher bekomme ich Vorlesungsskripte? Wann ist Sprechstunde? Brauche ich da ein Attest?... Oft gibt es schon Stellen an die man sich mit Fragen wenden kann, aber auch die muss man erstmal selber finden. Kommilitonen sind oft die ersten Ansprechpartner, nicht die Dozenten.

Insgesamt wird im Studium ein Interesse für Dein Fach angenommen, das Dich motiviert mehr über die Inhalte wissen zu wollen. Du bist freiwillig an der Uni und hast die Chance Dir soviel Wissen anzueignen wie Du möchtest. Das ist dann auch das was ein Studium so spannend und gewinnbringend macht. Klar hat man Verantwortung, aber man hat eben auch so viel Freiheiten und darf sich mit Dingen beschäftigen, die einen wirklich interessieren.

Ich spreche jetzt für das Universitätsstudium, wie es an FHs abläuft weiß ich nicht.

Du bist in der Uni viel freier, aber dafür auch viel mehr auf dich allein gestellt. Ich hätte im Extremfall das ganze Semester auf Mallorca chillen können und keine einzige Vorlesung besuchen, wenn ich am Ende die Prüfungen bestanden habe, dann war das für meine Uni auch in Ordnung. Ich hatte an der Uni (meistens) keine Anwesenheitspflicht, du hast weniger SWS als du Stunden pro Woche in der Schule hast, dafür musst du deutlich mehr zu Hause machen. Das Lernpensum in der Uni ist deutlich höher als in der Schule. Ich habe in der Schule vielleicht 1-2 Tage für eine Klausur gelernt, wenn ich mich in der Uni nicht mindestens 3-4 Wochen vorher intensiv vorbereitet hätte wäre ich durchgefallen.

Grundsätzlich also: Du bist in der Uni viel freier, dafür aber viel mehr auf dich allein gestellt. Das Lernpensum ist in der Uni viel größer als in der Schule und deutlich mehr Selbstdisziplin ist gefordert.

So ziemlich alles.

  • Härterer, schnellerer Stoff
  • Viel mehr Eigenverantwortung
  • Noten sind nur von 1-4 relevant. Darüber ist einfach nicht bestanden
  • Wesentlich mehr vom Alltag geht darein
  • Strukturierung und Anwesenheit obliegt dir

Der Unterschied ist riesig

Schule zwingt dich ein Studium musst Du komplett eigenständig selbst organisieren.


Topskorer  16.12.2021, 19:37

Bin Dipl.-BW

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Schule ist Pflicht

Unfplicht hamwer noch nicht nich

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung