Was ist der unterschied zwischen lesen und durchlesen?

4 Antworten

Durchlesen = etwas schnell, oberflächlich lesen. Z.B.: Vor dem Unterschreiben sollte man Verträge durchlesen.

Einen Roman dagegen, liest man in der Regel nicht durch, sondern man liest ihn, stellt sich die Szenerie und Handlung dabei vor, und beachtet die Ausdrucksweise und Stilmittel des Autors.

Durchlesen ist wenn man etwas von vorne bis hinten durchliest :3

Hier wurde eine berechtigte Frage gestellt, auf die man ohne umfangreiche Belehrungen einfach antworten sollte. Dazu ist dieses Portal da.

Wie den Antworten zu entnehmen ist, scheint es doch nicht so klar zu sein. Zum genannten Beispiel mit dem Vertrag: Hier kommt es doch gerade auf Gründlichkeit und Vollständigkeit an!

Ähnliche Beispiele wären: Einen Teig kneten / durchkneten.
Die Haare kämmen / durchkämmen.
Etwas suchen / durchsuchen.
Etwas denken / durchdenken.
Das "durch" verweist auf größere Intensität.

Natürlich trifft das nicht immer zu, wie etwa bei durchstehen oder durchführen.

Falls dies eine wirklich ernsthafte Frage sein soll, was ich irgendwie bezweifle, es sei denn der oder die Fragende beherrscht die deutsche Sprache nicht oder nur ungenügend:

(1) Bevor man eine solche Frage ins Netz stellt, könnte man durchaus - dies zeigen die bisherigen Antworten - genausogut den Duden aufrufen (man befindet sich ja schon im Internet).

(2) Falls man Deutschkenntnisse hat und über etwas logisches Denken verfügt, könnte man den Schluss ziehen, dass "durch"lesen wohl durch "durch" eine abgewandelte oder spezifizierte Form des Lesens darstellen wird. Man liest einen bestimmten Text durch, wie dies im Duden beschrieben wird. Dazu muss man allerdings lesen und das zu Lesende verstehen können, das heißt die Bedeutung entnehmen können. Wie man weiß, ist dies bei vielen Texten durchaus nicht einfach, insbeondere bei den vielen Aufforderungen im Internet, sich die verschiedenen, meist auf vielen Seiten aufgelisteten Vertragsinformationen doch genau durchzulesen, und man dann noch aufgefordert wird zu bestätigen, dass man dies gelesen bzw. durchgelesen hat.

(3) Lesen bedeutet, dass man - prinzipiell betrachtet - aus den Graphemen einer Schriftsprache die Bedeutungen entnehmen kann. Wer mal einen Erstklässler, auch eine Erstklässlerin beim Lesenlernen beobachtet hat, kann erkennen, dass der Erwerb des Lesens allerdings nicht ganz einfach ist. In der Regel kennt man als Nichtlesen-Könnender die Laute/Phoneme der Sprache, in der und mit der man aufwächst (meist die Muttersprache, weil man die schon im Mutterleib hört und von anderen Sprachen differenzieren kann). Beim Lesen geht es darum, diese Verbindung zwischen den Schriftzeichen (in alphabetischen Sprache wie dem Deutschen als Grapheme bezeichnet) und den Lauten (Phonemen) herzustellen und damit eine Möglichkeit der Sinnentnahme aus den Graphemen zu erhalten. Dieser Prozess muss automatisiert werden, für ein sinnentnehmendes Lesen müssen nämlich diese Graphem-Phonem-Korrespondenzen automatisch erfolgen (und verknüpft werden).

Leider behindern heutzutage allzu viele Grundschulpädagoginnen und -pädagogen diese Automatisierung, denn dazu muss man üben, üben und noch einmal üben, um solche Fertigkeiten auszubilden. Und Üben ist einfach out! Durch Üben erwirbt man aber Fertigkeiten, die dann auch sozusagen den Kopf frei machen für die Sinnentnahme, denn durch schriftliche Texte soll ja meist Bedeutung vermittelt werden, etwas mitgeteilt werden.