Was ist der biologische Sinn des Alles-Oder-Nichts-Gesetzes (Aktionspotentials)?
Ich weiß, dass ein Aktionspotential stets nach dem Alles-Oder-Nichts Gesetz ausgelöst wird. (Das heißt, wird das Schwellenpotential erreicht wird das Aktionspotential in voller Stärke ausgelöst, wird das Schwellenpotential nicht erreicht wird kein Aktionspotentialen ausgelöst. Zwischenstufen gibt es nicht.)
Nun ist mir jedoch nicht bewusst, was der biologische Sinn dahinter ist. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Danke für jede Hilfe!
3 Antworten
Der Sinn dahinter soll wohl der sein, dass verhindert werden soll, dass durch jeden noch so kleinen Reiz eine Reaktion ausgelöst wird.
Das Prinzip beugt ergo einer Reizüberflutung vor.
Das hat denselben Grund, warum auch Computer "binär" arbeiten, mit nur 2 erlaubten Zuständen, "an" und "aus".
Damit ist es am einfachsten, Fehlerkorrekturen durchzuführen - man muss sich nicht um irgendwelche Zwischenwerte kümmern.
(Der Unterschied liegt darin, dass Computer bei der Signalübertragung jedem "Bit" dieselbe Zeit zuweisen, während Nervenzellen "Pulsfrequenzmodulation" verwenden.)
Durch das Alles-oder-Nichts-Prinzip kommt es zur Refraktärzeit und auch zu einem stärkeren Impuls.
Der stärkere Impuls beugt Fehlreize vor und garantiert eine fehlerfreiere Reizweiterleitung über "lange" Strecken, da dass Signal weniger stark abgeschwächt wird.
Die Refraktärzeit sorgt dafür, dass das Neuron erstens nur in eine Richtung senden kann und verhindert zweitens die Überreizung des Nervensystems.
Wie stark ein Reiz wahrgenommen wird spiegelt sich deshalb auch in der Frequenz der AP wieder. Je höher die Frequenz, desto stärker der Reiz.