Was ist das Ergebnis vom Autor über die verkaufte Sprache, an welchem Satz macht er es fest?
Um sprachschützerische Einfalt von berechtigter Sorge zu trennen, muss man sich klarmachen, dass Deutsch seit Langem eine Hybridsprache ist, die nicht nur Fluten fremder Wörter aufgenommen hat, sondern auch in ihrer Grammatik mehrfach überformt wurde. Den Anfang machten Mönche des Mittelalters, die zahllose Lehnbildungen nach lateinischem Vorbild prägten – berühmtes Beispiel ist die Neubildung Gewissen nach lateinisch conscientia. Den zweiten Schub besorgten Humanismus und Reformation, als die Syntax dem Lateinischen anverwandelt wurde. Man vergleiche die einfachen Satzmuster des Mittelhochdeutschen mit dem Frühneuhochdeutschen, erst recht aber mit dem barocken Deutsch, in dem die Hypotaxen, die Partizipialkonstruktionen und Verschachtelungen geradezu explodieren. Die Sprache eines Kleist oder Hegel wäre ohne diese syntaktische Überfremdung nicht denkbar.
& wie sind die Gedanken vom Autor über die verkaufte Sprache?
3 Antworten
Der Autor denkt sich, Hauptsache die Kasse stimmt.
Der Autor will gegenwärtige Sprachveränderungen als normalen, in der Sprachgeschichte üblichen Vorgang hinstellen.
Könnte von jedem meiner Professoren der historischen Sprachwissenschaft stammen, ganz im Gegensatz zu der verschwurbelten Formulierung des Fragestellers, die zu meiner unpassenden Antwort geführt hat.
Einfalt = vom Volk vereinfachte Worte, z.B. Begriffe, Verstümmelungen, Spaßbegriffe.
Berechtigte Sorge = "Hybrid - Sprache" (ein wunderbar treffender Ausdruck). Globalisierung, Internet.